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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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Prolog
     
    ‚Wie ein heißer Pflock stößt er in mich. Ich keuche und schnappe gleich darauf wieder nach Luft. Zitternd recke ich mich ihm entgegen. Seine Hände halten mich an den Hüften fest. Salzige Tropfen rinnen mein durchgedrücktes Rückgrat hinab. Er wird schneller, mein Körper bebt vor Lust.
    Schneller. Die Hände reißen mich ihm entgegen. Erregt betaste ich unsere Verbindung mit einer Hand. Dann lasse ich sie wieder unter mich gleiten und reibe meinen Schaft. Mein stützender Arm bricht unter mir zusammen, so dass ihm nur noch mein Hintern entgegenragt.
    Die Bewegungen meiner Hand werden fahriger. Eine unendlich heiße Welle schlägt über mir zusammen. Orkanartig greift sie auf mein Inneres über und durchdringt jede Faser meines Körpers. Ein letztes Beben lässt mich aufstöhnen, dann beflecke ich das Laken mit meinem Sperma. Meine wohligen Laute werden dabei von dem Kissen unter mir verschluckt.
    »Zu früh, Kleiner«, spottet er sanft und gleitet aus mir heraus.
    Meine Ohren pulsieren vor Verlegenheit. Wie peinlich. Ich bin immer zu schnell. Ich könnte vor Scham sterben‘ ...
    Dann erwache ich endlich und reiße die Augen auf. Mein Atem rast. Mein Herz pocht laut. Meine Shorts sind feucht und klebrig. Es ist dunkel. Natürlich bin ich allein. Es war nur ein Alptraum. Nein. Mehr als ein Alptraum. Mein Fluch. Die Realität. Die Wahrheit: Ich bin ein Schnellspritzer. Eine Niete im Bett! Das Gefühl der Scham will auch jetzt nicht weichen.
    Ich versuche, mich an den bereits verblassenden Traum zu erinnern. An meinen Partner. Da waren nur Hände und sein Ding in mir. Kein Gesicht – aber eine Stimme, die mich verspottet. Es war bereits der dritte Traum dieser Art, doch nie kann ich mich daran erinnern, mit wem ich zusammen bin. Vielleicht ist er nur ein Geschöpf meiner Fantasie. Dafür klingt seine Stimme jedoch zu vertraut in meinen Ohren. Ich muss ihn irgendwoher kennen. Nur will mir niemand einfallen, zu dem sie passen könnte.
    ‚Es wäre ohnehin sinnlos‘ , versuche ich, mich zu beruhigen: Selbst wenn ich ihn finde, würde ich mich nicht trauen ihn anzusprechen. Jedenfalls ist er keiner meiner Ex-Partner. Ex-Sexpartner. Einen richtigen Freund hatte ich noch nie.
    Mit diesem ernüchternden Gedanken fällt es mir noch schwerer, wieder einzuschlafen. Ich blinzle zu meinen Wecker. Erst halb vier. Das wären keine vier Stunden Schlaf, wenn ich jetzt wach bliebe. ‚Reiß dich zusammen, Ruben. Es hilft ja nichts‘.
    Irgendwann gebe ich meine Schlafversuche doch auf und beginne, ein Buch zu lesen, während ich darauf warte, dass die Nacht vergeht und meine Schicht im Café beginnt. Ich arbeite momentan in Doppelschichten, um möglichst viel Geld in kurzer Zeit zu verdienen. Die Studiengebühren sind wieder einmal fällig.
     

Kapitel 1
     
    Gegen zehn ist das Café gerammelt voll. Frühstücksbuffet. Zum Glück muss ich dabei fast nur Teller und Getränke verteilen und am Ende abkassieren. Trotzdem verliert man leicht den Überblick bei diesen Massen. Wir sind auch nur zu zweit heute und meine Kollegin Fiona ist eine Anfängerin.
    Ein Tisch wird frei. Angesichts der fünf Leute, die ungeduldig auf diesen Augenblick gewartet haben, beeile ich mich lieber, das benutzte Geschirr abzuräumen und den Tisch abzuwischen. Obwohl das eigentlich nicht mein Tisch ist. Egal. Es muss schnell gehen und Fiona ist eine Schnecke.
    Als ich mit dem Tablett wieder in Richtung Küche sprinte, packt mich plötzlich eine kräftige Hand am freien Arm. »Hey Kleiner, ich würde gern bestellen.«
    Wie in Zeitlupe segelt das Tablett vor meinen Augen zu Boden. Die Gläser zerschellen und die Teller zerbrechen in große Scherben. Ein paar Idioten klatschen sogar. Das alles geht voll an mir vorbei. Ich bekomme eine Gänsehaut. Diese Stimme kenne ich. Nicht die Hand, sondern sie war der Grund, warum mir das Tablett runter gefallen ist. Aber das kann doch nicht sein…
    Ganz langsam und vorsichtig wende ich mich zu ihrem Besitzer um. Ein Paar eisblauer Augen blickt zu mir auf – leicht schuldbewusst, aber auch amüsiert. Jedenfalls scheint er genug Selbstbewusstsein für uns beide zu haben, denn die peinliche Situation scheint ihn nicht im Geringsten zu belasten.
    »Einen Kaffee, bitte, schwarz und eine Packung Zigaretten.«
    Schwarzes Haar, hellblaue Augen, maskulines Gesicht, um die dreißig – wahnsinnig gut aussehend. Ich kenne ihn nicht. Wieso träume ich von ihm? Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen. Stumm nicke ich und

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