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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Innere des Bunkers zurück.
    Chthon erhob sich als dunkle Silhouette vor dem düsteren Himmel mit den Mini-Erden.
    Wieder wetterleuchtete es, diesmal stärker. Ein Geräuschorkan fegte aus Richtung des Virenhorst über die Ebene.
    Ein Schwarm handtellergroßer Meta-Agenten flitzte heran, umkreiste Chthon und zog wieder ab.
    „Läßt du nun vernünftig mit dir reden?" fragte Taurec aus sicherer Distanz. Chthon gab keine Antwort. „Ich verstehe nicht, warum du dich gegen die Wiedervereinigung wehrst.
    Du bist nicht mehr als ein Teil meines Gedächtnisses. Ich brauche dich, um vollwertig zu werden. Ohne dich bin ich nur ein Einäugiger. Von dir getrennt bin ich nicht in der Lage, den Auftrag der Kosmokraten auszuführen. Du bist meine Erinnerung, meine Kraft."
    „Sagte ich doch, daß du ohne mich ein Nichts bist!" rief der Schatten. „Du bist auf mich angewiesen. Wenn du meine Hilfe willst, dann mußt du nach einer Lösung für mich suchen."
    Taurec schüttelte bedauernd den Kopf. So sehr er versuchte, die Probleme seines Schattens zu verstehen, er konnte ihm seinen Willen nicht lassen.
    „Wir gehören zusammen", sagte er. „Nur wenn du in mir aufgehst, kann es zur anamnetischen Erweckung kommen. Nur durch Vereinigung können wir zu einer vollwertigen Entität werden. Der Auftrag der Kosmokraten muß vor allem anderen Vorrang haben. Auch für dich."
    Taurec wurde erst jetzt das Seltsame dieser Situation bewußt. Da stand er und versuchte, einem Teil von ihm zu erklären, daß er zu ihm gehörte. Es war absurd, daß es überhaupt solcher Überredungsversuche bedurfte.
    Taurec wurde ungehalten.
    „Beenden wir das grausame Spiel. Tun wir, was getan werden muß.
    Verdammt, du hast schließlich eine moralische Verpflichtung! Oder stehst du plötzlich gar auf Seiten Vishnas?"
    Chthon antwortete mit Gelächter. Es hallte wie das Lachen eines Fremden in Taurecs Geist.
    Plötzlich kam ein Sturm aus Farben und Geräuschen, auf. Er fegte durch die virotronische Vernetzung und wirbelte die Mini-Erden durcheinander. Ein Farbregen ergoß sich über die alptraumhafte Landschaft, visionäre Bilder blitzten in rascher Folge und in unglaublicher Fülle auf. Die akustische Untermalung dazu boten Geräuschorkane, die in immer rascherer Folge heranwogten.
    Der Einäugige kämpfte um Gleichgewicht und Orientierung.
    Da sah er einen Schwarm von Meta-Agenten auftauchen. Sie stürzten sich auf den Bunker, von dessen Plattform immer noch die nebelige Gestalt des Schattens ragte.
    Unter dem Einfluß der Meta-Agenten zerfloß das Gebäude förmlich zu einer zähen Masse. Diese kristallisierte jedoch augenblicklich wieder, und Riesenkristall um Riesenkristall baute sich vor Taurec eine undurchdringliche Wand auf.
    Zufall oder eine gezielte Aktion Vishnas?
    Bevor Taurec noch eine Gegenmaßnahme einleiten konnte, stellte er fest, daß sich sein Schatten mit unglaublicher Schnelligkeit von ihm entfernte.
    „Taurec, gib mir eine Frist", hörte er noch einmal die telepathische Stimme seines Schattens. „Ich brauche Zeit zum Überlegen."
    Der Gesandte der Kosmokraten ballte die Fäuste in gerechtem Zorn. So nahe war er der Anamnese bereits gewesen!
    Und nun war ein neuer Bittgang zu seinem eigensinnigen Schatten vonnöten! Bevor Taurec wegen der vertanen Chance weiter mit sich hadern konnte, lenkte ihn ein anderes Ereignis ab.
    Er registrierte ein Beben, dann ein zweites. Die Erschütterungen waren nicht tektonischer Natur. Sie wurden auch nicht vom Virenhorst ausgelöst. Sie gingen überhaupt nicht von Terra aus, sondern kamen aus dem Raum - und zwar in immer heftigeren Schüben.
    Der Graue Korridor selbst erbebte, sein Gefüge wurde durch irgendwelche Kräfte erschüttert.
    Taurec hatte sich nur für wenige Sekunden von seinen persönlichen Problemen ablenken lassen. Aber als er wieder nach seinem Schatten forschte, war dieser verschwunden.
    Er spürte zwar, daß er immer noch existierte, aber er war in unerreichbare Ferne entrückt.
    Taurec machte sich auf die Jagd nach ihm.
    Und wiederum wurde die Stabilität des Grauen Korridors erschüttert.
     
    *
     
    Chthon steckte in einem argen Dilemma.
    Das schlimmste aber war, daß Taurec nicht mit ihm reden wollte, daß ihn seine Probleme nicht interessierten. Er wollte nur die Wiedervereinigung, alles andere kümmerte ihn nicht.
    Aber so einfach ging das nicht, nicht für Chthon.
    Er hatte eine eigene Identität entwickelt - durch die Erlebnisse, seit der gewaltsamen Trennung von Taurec, damals,

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