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1186 - Dekalog der Elemente

Titel: 1186 - Dekalog der Elemente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Typ nicht unähnlich, nur dass der Bugpol durch einen zwiebelförmigen Aufsatz gekennzeichnet war.
    An Bord befanden sich zehn Margenane, doch sah keiner dem anderen ähnlich, jeder hatte eine andere Gestalt. Kazzenkatt sah sich riesenhaften Margenanen ebenso gegenüber wie zwergenhaften, auf die selbst er hinunterblicken konnte. „Hier stinkt es", stellte Kazzenkatt bei seinem Eintreffen fest. Tatsächlich lag ein Geruch nach Früchten in der Luft, der Kazzenkatt irgendwie an seine Heimat erinnerte. Das ärgerte ihn, denn er mochte solche Erinnerungen nicht. „Wir sind deinem Ruf gefolgt, um unsere Fähigkeiten dem Dekalog zur Verfügung zu stellen", sagte ein Margenane in Echsengestalt, der eine Montur trug, die schwer und klobig wie eine Rüstung anmutete. Beides, Körper und Kleidung, hatte der Margenan kraft seiner Fähigkeiten selbst geformt. „Du bist der Kommandant an Bord?" fragte Kazzenkatt. „Wie heißt du?"
    „Antirus-Kon."
    „Und wie lautet dein richtiger Name?"
    Der Margenan schwieg betreten. Kazzenkatt wusste, dass Margenane ihre wahren Namen nur ihren engsten Freunden verrieten, ebenso wie sie sich in ihrer ursprünglichen Gestalt nur untereinander zeigten. Und in diesem wunden Punkt gedachte Kazzenkatt zu bohren. „Ich bin das Element der Lenkung", sagte er. „Ich verlange blinden Gehorsam von dir. Wie ist dein wirklicher Name?"
    Der Margenan ließ seine hervortretenden Augen in der Runde kreisen, als suche er Hilfe bei den anderen. Doch seine Artgenossen ließen ihn im Stich, sie waren sichtlich froh, nicht selbst einem solchen Kreuzverhör unterzogen zu werden. „Mein Name ist wie der Duft meines Körpers beim Abnehmen des dritten Mondes zur Mittsommernacht", sagte der Margenane. Ein Raunen ging durch seine Artgenossen, denn für sie, die sie einen überfeinerten Geruchsinn besaßen und die Verhältnisse ihrer Heimatwelt kannten, war dieser orakelhafte Ausspruch eine Offenbarung. „Ich habe weder eine Margenanenase, noch bin ich zum Rätselraten aufgelegt", sagte Kazzenkatt unwirsch. „Deinen Namen!".
    Der Margenan sprudelte irgend etwas hervor. Die anderen wandten sich beschämt ab, als hätte er sein Innerstes nackt präsentiert. Obwohl Kazzenkatt den Namen nicht verstanden hatte, gab er sich zufrieden. „Gut so", sagte er. „Und jetzt zeigst du dich mir in deiner wahren Gestalt."
    „Nein!"
    „Doch!"
    „Nicht vor allen..."
    „In Ordnung", gab Kazzenkatt nach. Er deutete auf einen Margenan in riesiger haariger Gestalt. „Du bleibst, die anderen verschwinden auf ein anderes Schiff. Wir drei machen ein kleines Symposium.
    Ein richtiges Verwandlungsritual."
    „Verlange das nicht von uns", bat der haarige Riese. „Nicht das!"
    „Ich weiß, dass das Mimikry-Zeremoniell euch heilig ist und ihr es vor keinem Außenstehenden vornehmen wollt", sagte Kazzenkatt in heuchlerischem Verständnis. „Aber ich möchte, dass ihr das Schiff und seine Einrichtung genau nach meinen Angaben formt. Und ihr beide müsst das Aussehen eines Milchstraßenvolkes annehmen. Ich muss den Vorgang überwachen, damit ihr keinen Fehler begeht. Davon kann das Gelingen unseres Unternehmens abhängen.
    Ich schicke euch in einen Einsatz, der heiliger ist als euer lächerliches Verwandlungsritual."
    „Zeig uns Bilder der darzustellenden Wesen", versuchte der Margenan, der sich Antirus-Kon nannte, ihn umzustimmen. „Gib uns Stimmproben, Konstruktionspläne des zu formenden Raumschiffs. Das genügt uns. Wir versprechen dir, alles genau nach deinen Angaben zu duplizieren. Wir können das, wir gehören zum Element der Maske."
    „Nein!" entschied Kazzenkatt, obwohl in der Tat keine Notwendigkeit bestand, beim Verwandlungsritual dabei zu sein, es war nicht einmal von solcher Wichtigkeit, wie Kazzenkatt behauptete, hatte aber doch seinen besonderen Grund. „Zuerst nehmt ihr eure wahre Gestalt an", befahl er.
    Die beiden Margenane gehorchten. Kazzenkatt hatte das Gefühl, dass sie lieber sterben wollten, als sich ihm gegenüber diese Blöße zu geben. Doch waren sie dazu zu feige, ihr Wollen in die Tat umzusetzen, lieber ließen sie sich demütigen.
    Und dann standen sie vor ihm. Sie waren etwa menschengroß, hatten aber nichts Humanoides an sich.
    Ihre Köpfe waren pelzig, die Kiefer schnauzenartig vorspringend, die Ohren klein, und spitz, halb unter dem goldenen Pelz verborgen. Sie hatten pralle, längliche Körper, ebenfalls von goldgelbem Pelz überzogen, die weich und fettgepolstert wirkten. Dieser Eindruck

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