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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Hydrotherapie und Akupunktur«, ergänzte Bill.
    »Und nichts hat geholfen«, schloss ich.
    »Wenn ich so dumm wäre, deinen Zorn auf mich zu lenken«, sagte Bill nach einer kleinen Pause, »würde ich darauf hinweisen, dass du nichts davon lange genug ausprobiert hast, um zu wissen, ob es funktionieren könnte oder nicht. Aber so dumm bin ich nicht.«
    Ich nickte beschämt und nahm den Treffer hin. »Geduld war noch nie meine Stärke. Momentan scheine ich allerdings überhaupt keine Stärken mehr zu haben. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.«
    »Das macht nichts«, meinte Bill. »Aber ich.« Er lächelte geheimnisvoll und schob Stanley von seinem Schoß, erhob sich und verließ das Wohnzimmer. Als er zurückkehrte, hielt er etwas hinter seinem Rücken verborgen. Er ging so um das Sofa herum, dass ich nicht sehen konnte, was er in der Hand hielt. Er hockte sich vor den Sofatisch und sah mich an. Dabei erinnerte er mich an die Zwillinge, die mich immer dann genau so ansahen, wenn sie etwas ganz Besonderes ausgeheckt hatten.
    »Was führst du im Schilde?«, fragte ich skeptisch.
    »Du weißt doch, dass Terry Edmonds heute Morgen etwas abgeliefert hat«, begann er. »Es war für dich, ich hatte es gestern bestellt.«
    »Ein Gehirn«, sagte ich. »Du rätst mir zu einer Hirntransplantation.«
    »Falsch«, sagte er mit funkelnden Augen.
    »Und?«, fragte ich, »was ist es dann?«
    Bis über beide Ohren grinsend, holte Bill die Überraschung hinter dem Rücken hervor. Es war ein großer, weißer Cowboyhut. Er setzte ihn mir auf den Kopf.
    »Aufgesattelt, Ma’am«, sagte er gedehnt. »Der Wilde Westen ruft!«

2
    »YIPPIE-YEAH!«, JUCHZTE BILL und schlug sich auf die Schenkel.
    Stanley schoss erschrocken aus dem Zimmer. Ich war zu perplex, um auch nur eine Miene zu verziehen. Mein Ehemann hatte in Harvard studiert und gehörte zu einer der angesehensten Familien Bostons. Er sprach nicht wie ein Cowboy und klatschte sich auch nicht auf die Schenkel. Er war dem Wilden Western nie näher gekommen als bis Denver, wo er einmal an einem Juristenkongress teilgenommen hatte. Ich starrte ihn verblüfft an und fragte mich, was bloß in ihn gefahren sein mochte. Hatten ihm die Dämpfe von Dick Peacocks Wein das Hirn vernebelt? Hatte ihn der ganze Stress und die Sorge um mich in den Wahn getrieben? Oder war ich per Zufall in ein Paralleluniversum gerutscht?
    Ich berührte die Spitze des Cowboyhuts, um mich zu überzeugen, dass ich nicht halluzinierte, und fragte ganz sachte: »Bill, wovon sprichst du?«
    »Ich spreche von der einzigen Sache, die wir noch nicht ausprobiert haben«, antwortete er strahlend. »Ein Ortswechsel, und ich meine einen echten Ortswechsel.« Er deutete zum Erkerfenster des Cottage. »Auf nach Westen, junge Frau! Such dein Glück in der glorreichen ungezähmten Wildnis der Berge von Colorado!«
    »Schlägst du vor, dass wir nach Colorado reisen sollen?«, fragte ich entgeistert. »So wie in … Colorado? «
    »Das einzig Wahre!«, rief Bill fröhlich aus. »Finch bekommt dir nicht mehr. Hier ist alles zu vertraut. Du musst deine Batterien neu aufladen, am besten an einem Ort, an dem dich nichts an Finch erinnert. Und was könnte unserem allzu zahmen englischen Dörfchen weniger ähneln als eine Blockhütte in der glorreichen, ungezähmten …«
    »Blockhütte?«, japste ich entsetzt.
    »Du erinnerst dich doch an Danny Auerbach, den Baulöwen?« Bill sah meinen leeren Blick und fuhr rasch fort. »Ich habe in der Vergangenheit hin und wieder für ihn gearbeitet. Er hat sich vor ein paar Jahren eine Berghütte bauen lassen und sie mir schon ein Dutzend Mal angeboten. Jetzt habe ich ihn beim Wort genommen.«
    »Du hast eine Holzhütte gekauft?« Mir wurde schwindelig. »In Colorado?«
    »Nicht gekauft, nur ausgeliehen«, erklärte Bill. »Danny lässt nur Freunde dort wohnen. Die Hütte liegt in der Nähe einer kleinen Bergstadt …«
    »Aspen?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Nein.« Bills Antwort ließ meine Träume zerstieben. »Danny macht sich nichts aus Aspen – zu teuer und zugebaut, sagt er –, deshalb hat er die Hütte in der Nähe von Bluebird gebaut, auf einem Stück Land, das sich schon seit Ewigkeiten in Familienbesitz befindet. Durch die Nähe zu der kleinen Stadt fühlt man sich nicht allzu isoliert, aber man ist weit genug von den Lichtern der Großstadt entfernt, um ein Gefühl für … die Weite zu bekommen.«
    »Die Weite«, echote ich.
    »Genau das brauchst du, Lori«, sagte Bill. »Und genau

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