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1211 - Der gute Geist von Magellan

Titel: 1211 - Der gute Geist von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besonderen Status. Wir sind Diener."
    „Es ist sinnlos", sagte Vishna nüchtern. Sie erhob sich. „Es war von vornherein sinnlos. Und ich glaube, ich verstehe euch. Man kann versuchen, einen Angriff durch Gewalt zu stoppen oder ihn durch Gewaltlosigkeit ins Leere laufen zu lassen. Ihr habt euch für die Gewaltlosigkeit entschieden, und ich achte und bewundere euch dafür. Aber der Weg, der vor euch liegt, ist mit Blut und Tränen gepflastert. Ich wünsche euch, daß ihr die Kraft aufbringt, diesen Weg bis zu seinem Ende zu gehen."
    Taurec schien nicht bereit, die Entscheidung der Magellaner zu akzeptieren. Sein kantiges, von Sommersprossen übersätes Gesicht unter dem kurzgeschnittenen, rostroten Haarschopf nahm einen finsteren Ausdruck an. „Ihr wißt, daß die GAVÖK auch ohne euer Einverständnis intervenieren könnte", sagte er brutal. „Es geht nicht nur um Magellan. Es geht um die Chronofossilien, um die Reparatur des moralischen Kodes. Gelingt es nicht, die psionische Doppelhelix des universellen Kodes zu reparieren, wird dies auch Konsequenzen für eure Heimatgalaxien haben. Glaubt ihr, die Mächte des Chaos kümmern sich um eure Ideale? Sie werden euch wie Lämmer zur Schlachtbank führen. Und dann?"
    Gelassen erwiderte der Gurrad Taurecs Blick. „Du warnst uns vor den Mächten des Chaos, aber was unterscheidet dich von diesen Mächten, wenn deine einzige Antwort auf Gewalt nur Gegengewalt ist? Du sagst, du arbeitest für die Mächte der Ordnung, doch im gleichen Atemzug drohst du uns mit einer Intervention der GAVÖK. Erkennst du nicht, daß der Kampf, den du gegen den Dekalog und seine Herren führst, wie schleichendes Gift ist? Daß er die Unterschiede zwischen dem Chaos und der Ordnung verwischt?"
    Taurec war blaß geworden. Vishna legte ihm eine Hand auf den Arm. „Wir lehnen Gewalt und Krieg ebenso ab wie ihr", wandte sie sich an die Delegierten. „Aber ihr versteht nicht - ihr könnt nicht verstehen -, wie wichtig die Reparatur des moralischen Kodes ist. Und gleichzeitig habt ihr recht. Dieses Universum vergiftet uns. Wir gehören nicht hierher, doch wir mußten uns in diesen Kosmos begeben. Wir haben eine Mission, und wenn wir scheitern, dann wird euch die Vergangenheit, die ihr so fürchtet, wie ein Paradies erscheinen im Vergleich zu den Schrecken der Zukunft."
    „Ich wollte euch nicht drohen", murmelte Taurec. Er war noch immer blaß, und das Feuer seiner gelben Raubtieraugen war erloschen. „Es tut mir leid. Wir respektieren eure Entscheidung."
    Abrupt stand er auf.
    Plötzlich hatte Ellert das Gefühl, daß jemand hinter ihm stand. Ruckartig drehte er den Kopf, aber er sah niemanden. Nur die Wand mit ihren Monitoren und Interkomanschlüssen.
    „Ich spüre ihn wieder!" schrie Gucky. „Ich spüre Perrys Gedankenimpulse!" Im nächsten Moment teleportierte der Mausbiber, und mit einem dumpfen Donnerschlag füllte die Luft das entstandene Vakuum aus.
    Die Magellaner. reagierten auf den plötzlichen Teleportersprung des Mausbibers mit Gleichmut.
    Und es ist nicht nur Gleichmut! dachte Ellert verwirrt. Da ist noch etwas anderes - Wissen. Großer Gott, ist es möglich, daß...? Doch er wagte nicht, seinen Gedanken zu Ende zu führen. Er war zu phantastisch.
    Der Metamorpher warf den beiden Kosmokraten einen Blick zu. Vishna wirkte kühl, beherrscht und unnahbar wie immer, aber Taurecs Gesichtsausdruck verriet Erstaunen.
    Dann wurde aus dem Erstaunen Verstehen, und das Verstehen verwandelte sich in Erleichterung.
    Er spürt es wie Gucky, erkannte Ernst Ellert. Taurec spürt Perry Rhodans Gedankenimpulse! Aber Perry ist an Bord der BASIS, noch viele hunderttausend Lichtjahre von den Magellanschen Wolken entfernt...
    Die Luft flimmerte, und den Bruchteil einer Sekunde später materialisierte der Mausbiber. Er hatte den Helm seines SERUNS geschlossen und klappte ihn jetzt wieder auf. Feine weiße Sandkörner klebten am Rot der Montur. Also hatte er erneut die Neohowalgonium-Strände des Kontinents aufgesucht, wo er schon einmal Rhodans Mentalimpulse geespert hatte. Guckys Augen blitzten.
    Er öffnete den Mund, entblößte den Nagezahn, aber ehe er etwas sagen konnte, dröhnte ein tiefer Summton durch den Konferenzraum. Ein Monitor wurde hell. Der dreieckige Schädel eines Baramos wurde sichtbar. Das grüne Fluoreszieren des Kombinobands war intensiver als gewöhnlich.
    „Ortung", meldete der Baramo knapp. „Die Flotte der Zweitkonditionierten ist soeben am Rand des. Huas-Systems

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