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1212 - Die größte Show des Universums

Titel: 1212 - Die größte Show des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich zu Nachor gesagt? fragte er sich. Vielleicht ist mir etwas herausgerutscht, was ich für mich behalten wollte?
    Einige Meter von ihm entfernt öffnete sich eine Tür, und ein humanoider Roboter trat auf den Gang heraus. Er trug ein flaches Blech in den Händen, auf dem einige Pappbecher abgestellt waren. Er verbeugte sich mehrere Male vor dem Ingenieur, trat dann in unterwürfiger Haltung auf ihn zu und bot ihm die leeren Becher an.
    „Möchtest du etwas trinken?" fragte er ihn.
    Horvat Gool blickte auf das Tablett mit den leeren Bechern. Sie waren alle schon benutzt. Der Magen drehte sich ihm um. Wie kam der Roboter dazu, ihm ein derartiges Angebot zu machen?
    „Bei dir hat wohl ein Schaltkreis ausgehakt, wie?" entfuhr es ihm. „Wenn du mir schon etwas anbieten willst, dann bitte volle und unbenutzte Becher. Du solltest zur Inspektion gehen."
    „Und du ins Zelt, Schnuckel", erwiderte die Maschine. „Du gibst mir gute Ratschläge und hast keine Ahnung, was in der BASIS überhaupt los ist. Willst du die große Nummer verpennen?"
    Horvat Gool atmete einige Male tief durch.
    „Ins Zelt?" fragte er. „Wieso ins Zelt? Ich kenne kein Zelt."
    Irgend jemand will sich über mich lustig machen, dachte er. Ein Komiker. Er hat den Roboter entsprechend programmiert. Aber wieso nimmt er mich aufs Korn? Und wer kann das sein? Ich habe mit niemandem Ärger gehabt.
    „Versehwinde, und laß mich in Ruhe", befahl er. „Los. Geh mir aus dem Weg."
    Er drängte sich an dem Roboter vorbei, doch dieser war nicht gewillt, ihn so ohne weiteres gehen zu lassen. Er stellte ihm ein Bein, und Gool flog der Länge nach hin.
    „Gut gelandet?" fragte die Maschine.
    Der Ingenieur schnellte sich hoch und rannte entsetzt bis zur nächsten Tür. Hier blieb er stehen und drehte sich um. Ängstlich beobachtete er den Automaten. Folgte ihm dieser? Würde er noch aggressiver werden?
    Der Roboter hob die rechte Hand und winkte ihm zu.
    „Juhuu, Horvat", rief er.
    Nun reichte es dem Ingenieur endgültig. Er flüchtete durch die Tür auf einen Gang hinaus, und er war froh, als er hörte, wie sich das Schott hinter ihm schloß. Die Maschine hatte offenbar Schaden erlitten. Die Positronik spielte verrückt. So etwas kam vor. Gool erinnerte sich, einmal davon gehört zu haben, daß ein Roboter sogar gewalttätig geworden war. Mit einer solchen Maschine wollte er so wenig wie möglich zu tun haben.
     
    *
     
    „Was ist mit dir los" lachte Ras Tschubai. „Du siehst aus, als wäre dir sonst was passiert."
    „Ist es auch", antwortete Horvat Gool verstört. „Ein Roboter hat durchgedreht."
    „Das ist doch kein Grund zur Beunruhigung", wunderte sich der Teleporter. „Du hast doch nicht etwa Angst gehabt?"
    „Habe ich", gestand der DNS-Ingenieur. „Tut mir leid. Ich habe mich wohl etwas dumm benommen. Als Kind hatte ich einmal ein unangenehmes Erlebnis mit einem Roboten Hin und wieder kommt das wieder hoch. Es lag wohl an Nachor."
    „Nachor? Was ist mit ihm?"
    „Er ist zum Loolandre. Ganz plötzlich. Mitten im Gespräch stand er auf und lief davon. Ich habe ihn gefragt, was er hat, weil ich fürchtete, ihn beleidigt zu haben. Er hat nicht geantwortet.
    Er hat lediglich gesagt, daß er zum Loolandre will. Es war sehr merkwürdig. Ich hatte das Gefühl, Nachor sei einer Panik nahe."
    Ras Tschubai lachte nicht mehr. In letzter Zeit war so viel geschehen, daß jedes kleine Ereignis sorgfältig beachtet werden mußte, und wenn der Armadaprinz unter den geschilderten Umständen von Bord ging, dann durfte man schon gar nicht darüber hinweggehen. Er ließ sich den Vorfall in allen Einzelheiten schildern bis hin zu dem eigenartigen Verhalten des Roboters. Das tat er allerdings als nebensächlich ab. Er glaubte, daß irgend jemand Horvat einen Streich gespielt hatte. Möglicherweise war das jemand gewesen, der von dem Kindheitserlebnis des Ingenieurs wußte und sich über ihn lustig machen wollte.
    „Es ist gut", sagte er zu Gool. „Du hast keinen Grund, dich zu beunruhigen."
    „Und die Stimme, die ich gehört habe?"
    Ras Tschubai winkte ab.
    „Ein kleiner, positronischer Trick. Weiter nichts. Du wirst sehen. Deine Bekannten oder Freunde werden dich entsprechend empfangen, wenn du jetzt zu ihnen zurückgehst. Sie halten sich wahrscheinlich für besonders witzig."
    „Okay. Du hast recht."
    Horvat Gool hob grüßend eine Hand und entfernte sich durch einen Gang, der in den Labortrakt des riesigen Schiffes führte. Er schürzte verächtlich die

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