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1231 - Unternehmen Thermoschild

Titel: 1231 - Unternehmen Thermoschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht gelitten hatte.
    Er klemmte das Paket unter den Arm, schloß die Schublade und verließ den Regieraum wieder.
    Auf dem Weg zum Schlupfwinkel von Ce-2222 überlegte der Nachrichtenmann, wie er das überwältigende Trivideo- und Emotiomaterial seiner Multimedia-Reportage aus dem Reich der Kälte am besten vermarkten konnte. Natürlich waren die Originaldiscs noch in seinem Besitz; Rhodan hatte nur Kopien erhalten.
    Am klügsten wäre es, zu warten, bis die Endlose Armada Terra erreicht, sagte sich Krohn Meysenhart. Mit Sicherheit sitzt dann alles, was in der Galaxis Augen hat und sich ein Trivideo leisten kann, vor den Hologrammen und verfolgt die Armada-Show, inszeniert und präsentiert von der KISCH-Medien-Crew... Die Show wird die höchsten Einschaltquoten in der intergalaktischen Geschichte erzielen - eine wundervolle Gelegenheit, Teile meiner Reportage aus dem Reich der Kälte in einem Werbespot zusammenzuschneiden. Wer will, kann sich per Telefax sofort eine Kopie bestellen. Eine Stunde nach Ausstrahlung des Spots bin ich Milliardär...
    Er ließ sich in den nächsten Antigravschacht fallen und stieg hinauf zum Plattformdeck.
    Hier waren die Geräusche der emsig werkenden Reparaturroboter lauter und die Zerstörungen umfassender: Mindestens zwei Eisige mußten im Korridor vor dem Antigravschacht unter der extremen psychischen Überhitzung explodiert sein...
    Meysenhart schauderte, steuerte die Schleuse an, schlüpfte hastig in einen leichten Raumanzug und betrat - nach dem Luftausgleich in der Schleusenkammer - die Oberfläche der Tenderplattform. Die Milliarden Sterne der Eastside spendeten diffuse Helligkeit. Der Schutzanzug war nicht mit einem Restlichtverstärker ausgerüstet, so daß Meysenhart gezwungen war, zu warten, bis sich seine Augen an die Dämmerung gewöhnt hatten.
    Dann sah er zur Doppelspirale der Hyperfunkantenne hinüber.
    Er hatte gewußt, daß Ce-2222 sich hier oben versteckte. Aus Scham, wie er Tardus Zanc anvertraut hatte. Der Posbi schämte sich seiner existenziellen Nacktheit.
    Gibt es einen überzeugenderen Beweis dafür, daß Ce-2222 rettungslos dem Wahnsinn verfallen ist? fragte sich Meysenhart. Aber, bei allen Sternen, wir brauchen für die Armada-Show einen tüchtigen Hyperfunkrelais-Spezialisten. Und die besten Männer in unserer Branche sind nun einmal krank. Das eine bedingt das andere...
    Ce-2222 saß vor der Hyperkomanlage auf einem Leichtmetallstuhl, den er sich vermutlich aus dem Requisitenlager der KISCH geholt hatte, ließ den Flaschenhals seines flaschenförmigen Körpers trübsinnig hängen und starrte mit blicklosen Sensoren seine stählernen Storchenbeine an.
    Erst als Meysenhart ihn fast erreicht hatte, richtete sich der Posbi auf.
    „Hallo, Krohn", drang seine Stimme aus Meysenharts Funkempfänger. „Bist du gekommen, um dich über mich lustig zu machen? Willst auch du mich verhöhnen - so wie mich die zweihundert oder dreihundert Milliarden Zuschauer der Armada-Show verhöhnt haben?"
    Meysenhart hatte vom spontan inszenierten und live in die ganze Milchstraße übertragenen Auftritt des Sozialingenieurs Krol in der BASlS-Zentrale gehört. Für Ce-2222 war es ein einziges Fiasko gewesen. Tröstend legte er dem Posbi die Hand auf die Schulter.
    „Kein normaler Sterblicher", sagte er sanft, „kann einen Unsterblichen des Toupetdiebstahls bezichtigen und damit Erfolg haben. Diese Burschen sind einfach zu alt und zu schlau."
    Der Posbi schwieg deprimiert.
    „Aber reden wir nicht von der unerfreulichen Vergangenheit", fuhr Meysenhart rasch fort, „sondern von der strahlenden Zukunft. Ich habe zwei Überraschungen für dich, mein bester Ce-2222!"
    „Tatsächlich?" Der Posbi wirkte nicht begeistert. „Einen Freiflug auf dem Luxusraumer TITANIC quer durch die ganze Milchstraße - und eine Freikarte für den Schrottplatz am Ende der Welt?"
    „Ha, ha", machte der Nachrichtenmann. „Immer heiter bleiben. Aber es geht um etwas völlig anderes. Erstens weiß ich, wer in Wirklichkeit dein Toupet gestohlen hat, und zweitens habe ich nach langer Suche und vielen Mühen einen Ersatz gefunden. Ich..."
    Ce-2222 schoß von seinem Leichtmetallstuhl in die Höhe und begann Meysenhart mit einem halben Dutzend Tentakelarmen zu schütteln. „Nein!" schrie der Posbi. „Es ist unmöglich!"
    „Und ob es möglich ist!" Meysenhart riß sich los und starrte Ce-2222 argwöhnisch an.
    „Nur die Ruhe", knurrte er. „Also - bei dem Toupetdieb kann es sich nur um ..."
    „Ja, ja?"

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