1303 - Der Retter von Topelaz
nicht, daß sich hinter dieser Idee etwas anderes verbirgt. Nein, Ordertap, wirklich nicht.
Nun habe ich schon zu lange geredet. Du hast mir zugehört. Was wollte ich denn sagen? Daß ich Ufelad verabscheue? Daß es falsch wäre, ihn zu töten, weil dann nur ein anderer kommt?
Das Rufsignal blinkt.
Daß ich Perry und Eirene, seien sie nun Gänger des Netzes oder nicht, Erfolg wünsche?
Vielleicht handle ich ganz falsch. Mir gefällt aber ihre Art, die Dinge anzupacken. Das sind noch Kerle, Ordertap. Sie passen zu uns Kartanin. Sie haben noch Mut. Sie riskieren etwas. Besonders dieser Perry. Seine Ruhe! Diese unglaubliche Gelassenheit. Das Abchecken, das Prüfen. Da kann selbst ein gestandener Kartane noch etwas lernen.
Ich muß zum Kodexwahrer. Das Licht blinkt. Ein deutliches Signal. Die Nakken haben diese beiden Pailliaren ausgeforscht.
Der gestohlene Gleiter steht nahe „Vaibrun".
Vaibrun!
Ordertap, da liegt noch etwas im verborgenen. Geheimnisvoll! Rätselhaft.
Mir gefällt es gut, daß wir (Ufelad und ich) diesen Ort ansteuern. Auf der Navigationskarte des Gleiters steht „VB-FHT". Was soll ich mir da denken, mein Ordertap? Klar, daß „VB" Vaibrun bedeutet. Aber „HT"?
Heraldisches Tor? Das paßt nur für „HT". Und das „F"? Da haben wir es! Du bist so unwissend wie ich. Dabei bist du eine technologisch ausgefeilte Maschine, Kannst du mir nicht einmal antworten?
Schritte, Ordertap. Ich muß aufhören.
Zugegeben, meine Gedanken waren nicht ganz klar. Ich bin durch die unerwartete Veränderung sehr überrascht worden. Ich muß jetzt runter. Zu Ufelad. Er will den Schlag durchführen, nach dem er sich so sehnt. Er hat nun endlich eine heiße Spur. Er ist im Besitz der Koordinaten des Platzes, an dem der Gleiter steht. Perry und Eirene, es ist aus mit euch.
Ordertap, der Scout schweigt nun. Was verbindet mich mit dem Namenlosen? ER IST EIN NAKK.
Aber was verbindet mich mit ihm?
Was?
Du kannst nicht antworten, mein Ordertap. Und wenn du es könntest, dann wäre es auch nur eine Ausrede.
Laß mich, Ordertap. Ich muß gehen. Ufelad, der alte Somer wartet auf mich. Warte du auf mich. Ich bringe ihn um. Und wenn ich selbst dabei draufgehen sollte. Ich bin nicht viel, Ordertap. Aber ich bin ein Kartane!
Das kannst du den Brüdern und Schwestern auf Hubei erzählen. Jedes Wort. Alles. Sie sollen meine Gedanken hören.
Ende, Ordertap. Ich höre die Schritte des Kodexwahrers. Er kommt, um mich persönlich zu holen.
Flieg den Gleiter!
Gehorche!
Ich bin der Kodexwahrer!
Wie ich diese Worte hasse!
Geduld, Xia-Qü-K'yon! Geduld.
Datei Nummer 9 geschlossen.
9.
Perry Rhodan und Eirene hatten die Ausrüstung ihrer Netzkombinationen durch ein paar nützliche Dinge ergänzt, die sie in dem pailliarischen Gleiter gefunden hatten. Waffen besaßen sie allerdings auch jetzt nicht. Sie konnten ohnehin von Glück reden, daß ihnen nach der Gefangennahme die Netzkombinationen belassen worden waren. Offensichtlich hatten die Somer den Wert der Anzüge nicht erkannt.
Den Rand des Sperrgebiets, der an einem umgepflügten Streifen zu erkennen war, erreichten die beiden Netzgänger nach einem zweistündigen Marsch. Da die Fabrik nicht vollständig im Dunkeln lag (die robotischen Anlagen arbeiteten natürlich auch nachts), hatten sie keine Orientierungsprobleme.
Das Sicherungssystem bestand nur aus einem einfachen Elektrozaun, dessen Hauptzweck es sicher war, die Tiere der Wildnis abzuschalten. Seine Überwindung stellte für die beiden Netzgänger kein Problem dar.
Hundert Meter weiter begannen die eigentlichen Bauten des Komplexes. Rhodan bewegte sich stets im Schatten der mächtigen Fabrikhallen. Auf Geräusche, die sie verursachten, brauchte er nicht zu achten, denn es dröhnte und hämmerte von allen Seiten und auch aus den unterirdischen Anlagen.
Der Turm mit den Hyperfunkantennen war deutlich zu sehen. Das war ihr Ziel. Um es zu erreichen, mußten sie sich zunächst an der Peripherie des Komplexes bewegen, um dann in Richtung des Zentrums vorzustoßen.
Mehrmals mußten sie Pausen einlegen, denn Robotfahrzeuge kreuzten ihren Weg.
Einmal entdeckten sie auch zwei Pailliaren in einem Gefährt, aber ansonsten wirkte die metallene Landschaft leblos.
Der Abschnitt, in dem der Turm mit der Funkanlage stand, war etwas ruhiger, was die Geräuschkulisse betraf. Rhodan und Eirene näherten sich ihm nun auf dem direkten Weg.
Auch als sie in das Gebäude eindrangen, stellte sich ihnen niemand
Weitere Kostenlose Bücher