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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußte etwa einen Kilometer vor mir sein - oder auch weniger, falls er schneller vorangekommen war als ich schätze.
    Wir hatten verabredet, am Rand der Insel entlang zu gehen - aur eben jeder in eine andere Richtung - so daß wir uns auf halbem Weg begegnen mußten. Das lag knapp drei Stunden zurück. Da die annähernd kreisförmige Insel nach Telliers Angaben achtzehn Kilometer durchmaß, betrug ihr Umfang 56,52 Kilometer, so daß jeder von uns 28,26 Kilometer bis zum Treffpunkt zurückzulegen hatte. Ein guter oxtornischer Läufer brauchte rund drei Stunden daf ür. Abermals erscholl das Brüllen der Mamus, dann tauchte eine der Panzerechsen am Rand des Sumpfwaldes auf, etwa fünfzig Meter von mir entfernt.
    Ich duckte mich und erstarrte dann förmlich. Die oxtornischen Panzerechsen waren zwar nicht gerade aggressiv, aber wenn sie gereizt wurden, stürmten sie oft blindlings auf die Verursacher ihrer Unlustgefühle los - und ein Mamu konnte sogar eine Oxtornegeborene in den Boden stampfen.
    Im nächsten Moment stand ein ultraweißer Blitzstrahl im Gelände. Er blieb zwar nur den Bruchteil einer Sekunde, aber meine Netzhaut zeigte ihn noch fast eine ganze Sekunde lang, nachdem er längst wieder erloschen war und das Mamu sich in einen übelriechenden Berg verbrannten Fleisches verwandelt hatte.
    Jemand lachte provozierend. Beinahe hätte ich mich vergessen und mit meiner Waffe in die Richtung geschossen, aus der das Gelächter kam. Im letzten Moment erinnerte ich mich daran, daß das Mamu ebensowenig echt war wie die ganze simulierte Szenerie und daß mein Gegner demzufolge keinen Frevel begangen, sondern mir nur die Wirkung unserer Treffer-Simulatoren auf die simulierte Umwelt demonstriert hatte.
    Einen Herzschlag später wurde mir klar, daß ich dennoch hätte schießen müssen. Ich hatte es nicht getan, weil ich nicht mehr daran gedacht hatte, daß wir uns mit unseren Duellwaffen gegenseitig weder töten noch ernsthaft verletzen konnten. Angesichts der tödlichen Wirkung von Telliers Waff eauf das Mamu war das wohl verständlich gewesen. Aber ich hatte einfach nicht schnell genug geschaltet. Mein Gegner würde das zweifellos als Schwäche auslegen. Ich lächelte grimmig.
    Natürlich würde er das. Er als Panish kannte solche Schwächen nicht. Aber ich nahm mir in diesem Moment vor, seine Ansicht über mich nicht zu korrigieren, sondern sie im Gegenteil als Waffe auszunutzen, denn wenn er mich für schwächer hielt, als ich wirklich war, bekam ich vielleicht doch noch die Chance, den Kampf zu meinen Gunsten zu entscheiden.
    Ich wandte mich nach rechts und hastete geduckt vom Ufer fort, tiefer ins Innere der Insel hinein.
    Kohlschwarze, stahlharte Baumstämme lagen kreuz und quer auf dem ebenfalls schwarzen Felsboden, Zeugen für den Feuersturm eines mächtigen Vulkanausbruchs vor wenigen Jahren. Zwischen ihnen hatten sich Kugelpflanzen von bis zu Hausgröße angesiedelt.
    Hier und da wuchsen pfannkuchenförmige Regenbogenpflanzen mit durchschnittlich fünf Metern Durchmesser; ihre farbenfrohen Blüten lagen unmittelbar auf dem Fels.
    Ich rannte immer schneller. Angriffe von Vertretern der Tier- und Pf lanzenwelt brauchte ich hier nicht zu befürchten. Die Mamus entfernten sich niemals sehr weit von den Sumpfwäldern, und die gefährlichste Tierart von Oxtorne, die peitschenähnlichen Whips, deren Körper hart wie Stahlseile waren, die sich mit der Geschwindigkeit einer Superschildkröte fortbewegen konnten und die sich in Tier- und Menschenkörper einschnürten und ihre Opfer durch Chemoschocks betäubten, bevor sie erst ihre Nervensysteme und danach ihre übrigen Körper in Minutenschnelle auflösten, kam in der Nähe von Chliitsümpfen nicht vor.
    Sehr weit rannte ich allerdings nicht. Sobald ich eine der breiten Spalten sah, von denen der Fels vielfältig durchzogen war, sprang ich hinein und lief in ihr etwa fünfzig Meter weit seitwärts, dann blieb ich stehen und spähte in der Sichtdeckung eines Greisenhauptstrauchs in die Richtung, aus der Tellier kommen mußte, wenn er meine Flucht für den Ausdruck einer Panik hielt - was ich bezweckt hatte.
    Tatsächlich tauchte der Panish schon wenige Sekunden später auf.
    Er war auf meine List hereingefallen und lief nicht einmal geduckt, sondern aufrecht, da er mich weit vor sich glaubte.
    Ich zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann schoß ich. Aber diese winzige Zeitspanne hatte dem erfahrenen Kämpfer genügt, um die Gefahr mit seinem sechsten Sinn zu

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