Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1336 - Der Jäger von Gatas

Titel: 1336 - Der Jäger von Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Der Mausbiber wirkte schwach und erschauderte ab und zu wie unter Schüttelfrost.
    Auf dem benachbarten Schlafgestell lag Sid Avarit. Auch er wirkte schwach, aber im großen und ganzen ging es ihm besser als Gucky, weil er nur ein latenter Mutant war und deshalb weniger unter der psionischen Strahlung litt, mit der das ganze Gefängnis permanent berieselt wurde.
    „Acht Tage!" flüsterte Sid. „Lange hält Gucky das nicht mehr durch. Vielleicht sollten wir versuchen, uns mit Kommandeur Ülrüp von der neunzehnten Vorsicht zu arrangieren.
    Gucky könnte beispielsweise von der GOI freigekauft werden."
    „Kommt gar nicht in Frage!" protestierte der Ilt bibbernd. „Ich will weder ver- noch freigekauft werden."
    „Beruhige dich!" sagte Tifflor. „Ich habe in CLARK FLIPPER eindeutige Anweisungen für den Fall hinterlassen, daß wir uns bis spätestens am fünfundzwanzigsten Oktober nicht mit einem Kodesignal gemeldet haben. Inzwischen wird Hilfe unterwegs sein."
    Die Tür in der Rückwand des Raumes öffnete sieh. Nia Selegris kam aus der winzigen Hygienezelle zu ihren Gefährten zurück. Sie war blaß. Die Nahrung, die die Blues ihren Gefangenen zukommen ließen, wurde nicht von jedem Magen vertragen.
    „Wenn ich nur wüßte, was aus TAriesig geworden ist", jammerte Tarnak, der gemeinsam mit Trüliit unter einer Decke hockte und mit ihm versuchte, aus ein paar Drähten und der Batterie des Hörgeräts eines der Blues aus der M. N.-Basis einen Impulskodegeber zusammenzubasteln, mit dem sich die elektronische Türverriegelung öffnen ließ. Bisher allerdings vergeblich.
    Trüliit wollte etwas sagen, kam jedoch nicht mehr dazu, denn in diesem Moment öffnete sich das Panzerschott des Gefängnisses - und Kommandeur Ülrüp drang in Begleitung von einem guten Dutzend Kämpfer der neunzehnten Vorsicht ein.
    Die Kämpfer trugen zur Hälfte Paralysatoren und Desintegratoren und zur Hälfte jene seltsamen Waffen, deren psionische Wirkung den Ilt und Sid Avarit ausgeschaltet hatte.
    Tiff musterte sie genau. Es handelte sich um zirka 70 Zentimeter lange, etwa 12 Zentimeter breite und 4 Zentimeter dicke schwarze Konstruktionen mit feingeriffelten Oberflächen, einem silbrigen Schimmer dort, wo die „Mündung" sein mußte, und einigen mehrfarbigen Sensorpunkten am anderen Ende.
    Der Unsterbliche wußte genau, daß die Blues so etwas nicht selbst produziert hatten. Es konnte sich nur um Produkte estartischer Hochtechnologie handeln, die Stygian den Blues wahrscheinlich durch psychisch konditionierte „Schatzsucher" hatte zuspielen lassen, ohne daß die Blues ahnten, von wem diese Waffen stammten.
    Der Sotho spielte also ein doppeltes Spiel. Einerseits bot er dem Galaktikum Hilfe gegen Übergriffe der Bluesvölker an - und andererseits torpedierte er die Bemühungen der Galaktiker, die Blues vor einer Eskalation ihrer Rückentwicklung zu gefühlsarmen, aggressiven Unruhestiftern zu bewahren. Allerdings hatte Tifflor nichts anderes erwartet.
    „Tifflor!" zwitscherte Ülrüp hysterisch. „Aufstehen! Hierher kommen! Sofort!"
    Tiff gehorchte. Als er Ülrüp fast erreicht hatte, wurden ihm die Läufe mehrerer Desintegratoren in die Seiten gestoßen.
    „Du kommst mit!" herrschte Ülrüp ihn an. „Eine halutische Flotte ist ins Verth-System eingedrungen und hat mit elektronischen Kampfmitteln die Klimasteuerung, die Produktion und den Verkehr auf Gatas lahmgelegt und das Feuer auf Geschenke eröffnet, die sich im Weltraum befanden. Du sorgst dafür, daß die Haluter sich zurückziehen - oder deine Begleiter werden in Abständen von einer halben Stunde getötet."
    Tiff zweifelte nicht daran, daß der Blue es ernst meinte. Ülrüp und die Masse aller Blues waren bereits dermaßen von den psionischen Ausstrahlungen der Hesperiden-Geschenke beeinflußt, daß sie jegliches Unrechtsbewußtsein verloren hatten.
    „Wo ist der nächste Hyperkom?" fragte er - und hoffte, daß das Eingreifen der Haluter das war, was er hoffte, nämlich ein Ablenkungsmanöver, um überraschend zuschlagen und die Gefangenen befreien zu können.
    Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als seine Hoffnung zur Gewißheit wurde. Eine Schockwelle fiel gleich einem unsichtbaren Ungeheuer über das Gebäude, in dem sich das Gefängnis befand, und über alle Lebewesen darin her.
    Es war keine materielle Schockwelle, sondern eine psionische, aber sie ließ alles, was irgendwie mit Elektronik und Energieerzeugung zu tun hatte, in Entladungen verpuffen, die die

Weitere Kostenlose Bücher