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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angriffslustig in die Runde, Narktor zupft mich mit seinem Zangengreifer, der Ersatz für die Linke, am Ärmel, ich reiße mich los. „Das steht in keiner Chronik, der Anlaß für den Esperkrieg wurde aus allen Speichern gelöscht. Aber da drin steht die Wahrheit geschrieben." Ich tippe mir an die Stirn, und der präpotente Kartanin mit dem Schnurrbartf ächer macht die Geste nach, wenn auch mit anderer Interpretation, und der Pterus äfft ihn nach, hat aber eine so niedrige und glatte Stirn, daß er mit dem Finger ausgleitet und ihn mit vollem Schwung seinem Hintermann ins Auge stößt - der Hintermann ist wirklich ein Einäugiger.
    Irgendwer fordert mich zum Weitererzählen auf, obwohl Narktor, diese falsche Prothese, seine Neugier verzweifelt zu dämpfen versucht. „Ich war der Grund für den Großen Esperkrieg", platze ich heraus, und Narktor fügt sich ins Unvermeidliche. „Es war damals, im Jahre 446 alter galaktischer Zeitrechnung, als wir noch nicht nach der Herrschaft der Familie H'ay zählten, sondern nach der Kosmischen Hanse. Damals war ich Kommandantin der Karracke WAGEIO, und ich hatte eine Wissende als Gefangene an Bord. Sie hieß Dao-Lin-H'ay ..."
    Bewunderndes Gemurmel erfüllt den Schankraum, nur Narktor seufzt gelangweüt, so als habe er die Geschichte schon tausendmal gehört oder öfter. „Ihr könnt euch vorstellen, daß die anderen siebzehn Wissenden alles, aber wirklich auch alles daransetzten, um mir Dao-Lin abzujagen. Sie setzten alle Macht der Esper ein, um uns zur Schnecke zu machen. Aber ich war schlauer. Um es kurz zu machen, sie bekamen Dao-Lin nicht.
    Dao-Lin und ich wurden Freundinnen, und ich ernannte sie zu meiner Stellvertreterin in der Pinwheel Information Group. Das brachte die Wissenden derart in Rage, daß sie den Galaktikern den Fehdehandschuh hinwarfen, und das war der Beginn des Großen Esperkrieges, der erst dreißig Jahre später mit dem Friedensvertrag von Fornax beendet wurde. Und nun, meine Freunde, wollt ihr sicher wissen, wie ich mich all der vielen Angriffe der Wissenden erwehren und Dao-Lin für meine Ziele gewinnen konnte ..."
    Ich blicke mit gelassener Erwartung in die Runde und sehe nur greise Kartaningesichter um mich.
    Siebzehn wie mumifizierte felide Greisinnen umstehen mich und strafen mich lodernden Blicks mit Verachtung.
    Ich stammele, daß alles doch nicht so ernst gemeint war und ich mich alles andere als lustig über den herrschenden Clan der Wissenden machen wollte. Aber sie bleiben unerbittlich. „Wir strafen dich mit Psiphrenie!" sagen sie im Chor. Das bedeutet, der spontanen Deflagration von einer großen Menge Paratau ausgesetzt zu werden.
    Während ich stolz erhobenen Hauptes, aber wankenden Schrittes - denn ich habe so viel Vurguzz intus, daß mein Rausch sich nicht einmal im Traum verflüchtigen kann - den Weg ins Unvermeidliche antrete, rufe ich alle freiheitsliebenden Galaktiker auf, die GOI im Widerstandskampf gegen die Kartaninherrschaft zu unterstützen.
    Dann kommt ei'n Szenenwechsel. Ich stehe vor meinem Henker. Es ist der Kartanin mit dem Fächerbart, der schon in der Kneipe unter dem Publikum war. „Ich bin Rob-Ert-K'uzelj", stellt er sich vor, und ich mache mich darüber lustig, daß ich von einer Kartaninfamilie K'uzelj noch nie was gehört habe, er aber meint, daß er einer Familie angehört, die nicht unter einem Namen zusammengefaßt ist, sondern die Zusammenhalt durch gemeinsame Interessen findet, und daß diese Gruppe Gleichgesinnter immer größer wird durch den Glauben an ein und dieselbe Sache. Das verstehe ich nicht ganz, auch nicht nach dem Erwachen.
    Und Rob-Ert sagt: „Ich bin ausgeschickt worden, das Urteil über dich zu fällen. Du hast dich schwerer Vergehen gegen die Interessen des Volkes der Kartanin schuldig gemacht. Dafür gibt es nur eine Strafe ..."
    Psiphrenie!
    Rob-Ert aus der unbekannten Familie der K'uzeljs wirkt unglaublich realistisch auf mich. Ich denke, daß ich ihn berühren könnte, wenn ich nur die Hand nach ihm ausstreckte. Andererseits wirkt er aber so unnahbar wie alle Traumfiguren. Ich fasse ihn also erst gar nicht an. „Ich bin stets in deiner Nähe, Nikki Frickel", sagt er. „Du siehst mich nicht, und wenn du mich suchst, wirst du mich nicht finden. Aber ich bin da.
    Und irgendwann werde ich das Urteil vollstrecken."
    Psiphrenie!
    Irgendwie macht mir der Vollstrekker angst. Ich will ihn auslachen, ihm an den Kopf werfen, daß er als Kartanin-Mann mit Paratau gar nicht umgehen kann, und

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