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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern in die Höhe spülte.
    Und das Unwahrscheinliche wurde wahr.
    Er stieß mit dem Kopf aus dem Wasser hervor. Er konnte es selbst nicht glauben und vergaß sogar, nach Luft zu schnappen. Aber es stimmte. Er befand sich nicht mehr unter Wasser. Als er die Augen aufriss, konnte er zwar nichts sehen, aber er war dazu in der Lage den Mund zu öffnen und auch Luft zu holen.
    Wasser drang in seinen Mund, aber auch Sauerstoff. Er gierte danach, atmen zu können. Er keuchte. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und in seinem Kopf war alles leer, sodass er nur noch seinen Reflexen gehorchte.
    Er atmete ein, bis die nächste Welle ihn nicht nur überschwemmte, sondern auch mitriss.
    Aber Navarro wusste jetzt, dass er noch lebte und ihn die Trümmer und die See nicht getötet hatten.
    Automatisch tat er das, was er tun musste. Er begann zu schwimmen. Es war mehr ein verzweifelter Versuch, sich über Wasser zu halten, doch er schaffte es.
    Der Kapitän gewann den Kampf gegen die Elemente.
    Wieder durchstieß er mit dem Kopf die Oberfläche. Dass neben ihm eine leblose Gestalt dahintrieb, nahm er aus den Augenwinkeln wahr. Er konnte sich auch nicht um den Matrosen kümmern, dessen Gesicht von einem harten Gegenstand zu einer blutigen Masse zerschlagen worden war. Für Navarro zählte nur eins: sein Leben zu retten.
    Als Schwimmer mitten im Meer?
    Nein, da hatte er nicht die Spur einer Chance. Das Wasser war verdammt kalt. Irgendwann würde er nicht mehr in der Lage dazu sein, sich noch zu bewegen. Dann sackte er weg wie ein Stein, falls ihn die Wellen nicht schon zuvor erfasst hatten.
    Es war ihm egal, in welche Richtung er sich bewegte. Er wollte nur weg von der Santa Christina.
    Wenn sie endgültig sank, war es absolut tödlich, in ihren Strudel zu geraten.
    Es gibt Menschen, die wahre Glückskinder sind. Ob er sich so fühlen sollte, wusste Navarro nicht. Bisher allerdings hatte er großes Glück gehabt, und das war ihm auch weiterhin hold.
    Zuerst glaubte er an einen Angriff, als ihm eine mächtige Welle einen dunklen Schatten entgegenschwemmte. Seine Gedanken richtete er auch nicht mehr klar aus. Er dachte an einen mächtigen Hai, doch der kurz aufblitzende Verstand sagte ihm, dass es in dieser Gegend keine Haie gab.
    Eine Welle drückte den Schatten nach unten, während sich der Kapitän auf einen Kamm bewegte. So konnte er sehen, was dieser angeschwemmte Gegenstand wirklich war.
    Eine Planke war es nicht. Dazu war er zu groß. Viel zu groß. Es war ein Brett, das ihm da entgegenschwamm, und es war sehr breit und sah auch fest aus.
    Der Kapitän handelte automatisch. Da wurde nichts mehr von seinem Gehirn gelenkt. Er schaffte es tatsächlich, sich vom Kamm der Welle nach unten gleiten zu lassen und rutschte dabei direkt auf das nasse Brett zu. Mit dem Knie prallte er gegen die Seite, aber was machte das schon, wenn er sich vielleicht retten konnte.
    Eine weitere gütige Welle schwemmte ihn hoch und damit genau auf das Brett zu.
    Navarro klammerte sich fest. Er konnte es nur mit den Händen, für die Beine war das Brett zu breit. Doch genau die Breite gab ihm eine gewisse Sicherheit.
    War es die erste Vorstufe zur Rettung?
    Navarro wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr. Um ihn herum gab es nur das Wasser. Auch den Himmel sah er nicht mehr, aber er bekam die Schläge gegen das Brett mit, wenn es von den Wellen erfasst und weitergetrieben wurde.
    Obwohl es Navarro vor dem Ertrinken gerettet hatte, konnte er sich nicht in Sicherheit wiegen. Noch gab es um ihn herum nur das verdammte Wasser und ab und zu den Blick in den Himmel, der wie eine schwere graue Last aussah.
    Er klammert sich nur fest. Seine Hände spürte er schon längst nicht mehr. Sie waren zu kalten gefühllosen Klauen geworden, die an dem Brett festgenagelt zu sein schienen.
    Noch einmal wurde er aus seiner Lethargie gerissen. Hinter sich hörte er ein gewaltiges Krachen. Die See um ihn herum geriet in andere Bewegungen, denn die großen Strudel rasten auf ihn zu. Sie zerrten an der Unterlage und an ihm. Sie wollten auch ihn in die Tiefe reißen, was jedoch nicht ganz gelang.
    Nur kurz blieb er mit seinem Brett unter Wasser, dann wurde er wieder ausgespuckt.
    Luft!
    Atmen – mehr konnte der Kapitän nicht tun. Solange er atmete, lebte er auch.
    Leider gab es auch einen anderen Tod, und zwar den durch Erfrieren. Die Kälte des Wassers würde ihn fertig machen, auch wenn es hoher Sommer war. Zu lange im Wasser zu liegen, war einfach zu

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