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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gestalten erste, tapsig anmutende Schritte. Narktor sah, daß ihre Körper auf die Bedingungen dieser Welt noch nicht eingestellt waren. Aber innerhalb weniger Sekunden verlor sich der Eindruck, und gut zwei Drittel der Fremden nahmen eine unbekannte Tätigkeit auf. Sie manipulierten mit winzigen Geräten, die Narktor für Meßapparaturen hielt, oder fügten aus Einzelteilen Maschinenfragmente zusammen. Das restliche Drittel beobachtete. Jedenfalls interpretierte der Springer ihr Verhalten so. „Da ...", murmelte Wido. „Sie interessieren sich sehr für den Hypertrop-Zapfer, nicht wahr?"
    Narktor musterte intensiv die hohe Kuppel, deren Form an ein halbes Ei erinnerte. Sie stand etwas abseits von der eigentlichen Station und war, wie er vorher bereits festgestellt hatte, unbeschädigt. In ihrem Innern herrschten nahezu Weltraumbedingungen. Der Hypertrop zapfte Energie aus einem übergeordneten, fünfdimensionalen Kontinuum, und der entstehende Zapftrichter wurde im Vakuum der Kuppel stabilisiert. „Das war logisch", antwortete Narktor. „Sonst hätten sie ihn nicht als einziges Gebäude stehengelassen.
    Ein Glück nur, daß sich die Anlage selbsttätig ausgeschaltet hat."
    „Schau mal, was die Fremden da unten tun ... Ich glaube, daß sie den Hypertrop in Betrieb nehmen wollen. Jetzt sind sie im Gebäude."
    Narktor warf Wido einen entgeisterten Seitenblick zu. Mit einer Hand zupfte er Strähnen in seinen roten, augenblicklich jedoch grauverschmierten Bart. „Das werden sie nicht wagen, Wido ... Wenn der Zapfer in die Luft geht, gibt es einen Krater von zehn Kilometern Durchmesser. Soviel müßten sie doch wissen, selbst wenn unsere Technik ihnen vollkommen fremd ist."
    „Sag das nicht, Narktor. Vielleicht ist der erwartete Gewinn ihnen das Risiko wert."
    „Und das, wo wir doch auch hier sitzen ... Du hast recht. Sie versuchen es wirklich." Er zog unwillkürlich den Kopf zwischen die Schultern. Aber nichts geschah, keine Explosion (die er ohnehin nicht mehr gespürt hätte), keine augenfällige Fehlfunktion. „Es scheint gutzugehen", murmelte er nach einer Weile. „Ja ...", gab Wido Helfrich gedehnt zurück. „Und das bedeutet, daß wir hier oben erst einmal auf Eis gelegt sind. Schließlich kann man nicht wissen, was sie im Zapfer anstellen."
    Gegen Abend landeten die Schiffe.
    Einige Stunden lang hatte sich weiter nichts geregt. Lediglich die Bewohner des angrenzenden subtropischen Waldes hatten den Schock überwunden, den Lärm, Blitze und eine Hitzewelle dort ausgelöst haben mußten. Ab und zu waren die abgehackten, schrillen Laute der Kekkerek zu hören, schon wesentlich öfter das Gebrüll von schwerfälligen Raubtieren, und seit Beginn der Dämmerung lag ein stetes Vogelgezwitscher über der künstlichen Lichtung.
    Die Schiffe schwebten ohne Vorwarnung nieder.
    Diesmal bemerkte Narktor es zuerst: „Wido! Sie bewegen sich!" zischte er.
    Fast gleichzeitig verließen sämtliche Fremden den Hypertrop-Zapfer, die ihn betrieben hatten. Die Warnleuchten, deren rhythmisches Pulsieren zuvor Betrieb angezeigt hatte, erstarben. Somit war der Zapfer endlich außer Betrieb, stellte Narktor erleichtert fest. „Vielleicht werten sie über Nacht in ihren Schiffen die Ergebnisse aus", vermutete Wido Helfrich. „Das glaube ich auch." Zumindest hoffte Narktor, daß dem so war. „Auf diese Weise können wir in spätestens einer Stunde bequem verschwinden. Und anschließend überlegen wir uns, wie es weitergeht."
    „Wir müßten in eines der Schiffe hinein ..."
    „Du hast sie wohl nicht alle, Wido!" fuhr der Springer auf. „Erst machst du vor Angst deine Hosen naß, und jetzt willst du dich unbedingt in den sicheren Tod stürzen."
    „Viel logischer bist du auch nicht. Wer wollte denn unbedingt an diesen Beobachtungsposten, wer wollte herausbekommen, was es mit den Fremden auf sich hat...?"
    „Schon gut", wehrte der Springer ab. „Aber zuerst setzen wir uns ab. Die ganze Sache will gründlich überlegt sein."
    Wie Narktor bereits vermutet hatte, war innerhalb einer Stunde tiefe Dunkelheit über die Dreiecksformation der Schiffe hereingebrochen. Aus dem Wald drang ein nächtliches Geräuschkonzert zu ihnen herüber - schwach nur, weil mehrere hundert Meter im Umkreis alles niedergebrannt war, aber von ungebrochener Vitalität. „Jetzt, Wido", flüsterte Narktor. Er sah die Hand vor Augen nicht, doch ein sternklarer Himmel ermöglichte ihnen zumindest die Orientierung. Sie würden nur eine Richtung beibehalten

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