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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Fledermäusen. Und gleich taucht Graf Dracula oder Baron von Frankenstein persönlich auf…
    Sie lachte bitter auf. Ein Verrückter trieb hier sein Unwesen. Ein Verrückter, der Menschen überfiel und hier einsperrte. Der sie in Ketten legte wie Sträflinge des Mittelalters. So schlimm konnten nicht einmal die regulären Gefängnisse dieses Landes sein, von denen vorzugsweise Fernfahrer Schauergeschichten zu berichten wußten.
    Die drei anderen antworteten von nirgendwoher. Vielleicht waren die Wände zu dick, als daß jemand Claudias Rufe hören und erwidern konnte. Vielleicht waren die drei anderen auch tot, umgebracht von diesem Verrückten…
    Plötzlich sprang sie die Angst an, hier angekettet vergessen zu werden und langsam, aber sicher zu verdursten und zu verhungern. Oder vielleicht besaß der Mißgebildete eine noch abartigere Phantasie und besaß irgendwo in diesem Schloß auch noch einen Folterkeller, in welchem er einen der Gefangenen nach dem anderen umbrachte? War sie vielleicht schon die letzte in der Reihenfolge? Verzweifelt stöhnte sie auf.
    Und es gab niemanden, der ihr helfen konnte, ihr und den anderen. Sicher, man würde sie daheim in Deutschland irgendwann vermissen, wenn sie nicht pünktlich von dem Abenteuerurlaub zurückkehrte. Aber bis dann vielleicht einmal jemand daran dachte, Nachforschungen anzustellen…
    „O nein", flüsterte sie. Niemand kannte ihre genaue Reiseroute, deren Einzelheiten von Zufällen abhingen. Niemand würde sie hier finden, da war sie sich sicher.
    Da knirschte Stein auf Stein.
    Eine komplette Wand verschob sich um zwei Meter nach links und gab damit eine Öffnung frei, die vorher nicht zu erkennen gewesen war. Claudia erschrak.
    Jemand trat ein.
    Aber es war nicht der Mißgestaltete.

    Der große Mercedes schob sich die Serpentinenstraße hinauf. Im Scheinwerferlicht hatte Rene d'Arcy einen Campingbus und zwei Zelte gesehen, von denen eines niedergerissen war. Das Mini-Lager war offenbar in größter Eile verlassen worden.
    D'Arcy berührte es nicht. Er sah oben am Hang das Schwarze Schloß. Fenster waren keine erleuchtet, aber die Fledermäuse schwirrten immer noch wie verrückt und zeigten damit an, daß sich Leben in den düsteren Mauern regte. D'Arcy hoffte, nicht gesehen zu werden und löschte dreißig Meter unterhalb des Schlosses die Scheinwerfer. Damit wurde das Fahren für ihn zum Risikospiel, weil das Nachtlicht kaum ausreichte, die zum Teil unbefestigte Straße richtig zu erkennen. Bergauf zu fahren war zwar allemal ungefährlicher als bergab, aber die Kehren waren dennoch heimtückisch eng. Und auch Dämonen sind nicht unsterblich.
    Dorian Hunter hatte es vielen bereits bewiesen, aber auch vor Unfalltod waren nicht alle Angehörigen der Schwarzen Familie gefeit. Rene d'Arcy wollte es nicht ausprobieren, zu welcher Art er gehörte.
    Er fuhr, also entsprechend langsamer. Der Wagen kroch förmlich die letzten Serpentinen hinauf. Schließlich, vor der letzten Kehre, stoppte er endgültig. Er mußte damit rechnen, daß das Schloß bewohnt war. Und die Bewohner würden sicher nicht gerade darauf warten, daß ein Franzose kam, um sie rauszuwerfen und selbst das Regiment zu übernehmen. Sie würden seine Gegner sein. Entweder handelte es sich um treue Diener des schwarzen Wesirs, oder es waren mögliche Nachfolger, die sich untereinander um das Erbe stritten, aber auch jeden Fremden unbarmherzig bekämpfen würden.
    Rene d'Arcy hatte vorgesorgt. Er hatte sich in den letzten Wochen gegen alle möglichen Arten magischer Angriffe gewappnet. Zeit genug hatte er für seine Vorbereitungen gehabt. Und er war immer noch stark, sehr stark. Er fragte sich, warum er jemals seinem jüngeren Bruder die Herrschaft über die d'Arcy-Sippe überlassen hatte, nachdem er sie selbst nach Alex d'Arcys Tod übernahm.
    Er hätte sich durchsetzen sollen.
    Nun, wenn er es jetzt schaffte, hier einen Brückenkopf zu schaffen und damit den Einfluß seiner Sippe bis nach Kleinasien auszudehnen, dann würde sein Bruder zurückstecken müssen. Dann war er, Rene, wieder der Dämon, der seine Macht bewiesen hatte und der genau wußte, was er wollte. Macht.
    Rene d'Arcy hatte begonnen, in großen Zeiträumen zu denken. Noch saß Luguri auf dem Thron des Fürsten der Finsternis. Luguri, der Erzdämon, der die Schwarze Familie wieder zu dem machen wollte, was sie damals gewesen war, und der mit gnadenloser Härte zuschlug.
    Noch.
    D'Arcy war vorsichtig. Er hatte andere Dämonen aufsteigen und

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