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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Massie
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Bücherei zu. »Fang mich,
du Göttin des Gedächtnisses!«, schrie sie Mo zu. »Oder versagt dein Gedächtnis
- und du hast schon vergessen, wie viel schneller ich bin!«
    Sie
konnte hören, wie die Göttin hinter ihr her donnerte. Die Gottheit war
schneller, als Buffy vermutet hätte. Vielleicht hat sie vor langer Zeit mit
Merkur trainiert - oder eher Hermes, Merkurs griechischem Gegenstück… Falls sie
Buffy zu fassen bekam, bevor sie es bis zur Bücherei schaffte…
    Buffy
lief gegen die Tür der Bücherei und rief aus voller Kehle: »Oz! Giles! Wir sind
hier!«
    Und
dann griff eine Hand nach ihrem Kragen und warf sie mit einer einzigen,
spielerischen Bewegung von der Tür fort. Buffy prallte gegen die Wand auf der
anderen Seiten des Ganges, zwang sich aber aufzustehen und sich der Göttin zu
stellen. Die liebliche Mutter zweier wunderschöner Kinder hatte nunmehr einiges
an Schönheit eingebüßt. Tatsächlich sah sie nun mehr aus wie die
schlangenhaarige Medusa als die süße Göttin des Gedächtnisses.
    »Stirb,
du wertloser Menschling!«, schrie Mo. Sie ging entschlossen auf Buffy zu und
packte die Jägerin am Hals, so als wollte sie ihr einfach das Genick brechen.
Buffy drehte sich ein wenig und ließ ihren Ellenbogen in Mos Rippen krachen.
Doch die Göttin fühlte den Hieb nicht einmal. Unverwundbar gegenüber allen Verletzungen.
Immun gegen Schmerz.
    Buffy
ruckte vor und zurück, und versuchte sich mit aller Macht zu befreien, bis ihr
Kopf schließlich aus Mos Griff herausrutschte. Sie sprang auf die Beine, trat
mehr aus Rache nach der Göttin und lief in die Bücherei.
    Rutschend
kam sie am Fuße der Treppe zum Stehen.
    Auch
Mo Moon blieb am Fuße der Treppe stehen.
    Der
Ausdruck auf dem Gesicht der Göttin verwandelte sich von tobender Wut in
fassungslose Ungläubigkeit.
    »Hey,
jetzt haben wir sie ja doch gefunden!«, sagte Buffy und deutete auf ein
Bücherregal im oberen Geschoss.
    Dort
saßen Calli und Polly. Ihre Kleidung hatte sich mit Wasser aus dem Pool
vollgesogen, ihre Augen blickten gebrochen und ihre Gesichter waren abgeflacht.
    »Bedauerlicherweise
vergaßen wir in der Eile des Gefechts, Ihnen ein delikates Detail
mitzuteilen!«, kommentierte Giles, der ganz in der Nähe der Schwestern
ebenfalls gegen ein Bücherregal lehnte.
    »Sie
sind tot!«, verriet Oz, der lässig neben Giles stand.
    Mos
Mund klappte auf. Ihre Augen weiteten sich und flackerten. Zum ersten Mal in
ihrer gesamten Existenz vergaß die Göttin des Gedächtnisses sich selbst
vollständig. So sehr war sie in der überwältigenden Trauer um den Verlust ihrer
toten Kinder gefangen.
    Mo
fiel auf ihre Knie und starrte noch immer auf ihre Töchter. Sie hob ihre Hände
zu den Himmeln empor und schrie aus tiefster Seele ihren Schmerz heraus. Und
dann war es, als ob jede Zelle in ihrem Körper in diesen Gesang der Qual mit
einstimmte. Das Geräusch, das aus der Göttin drang, war ein griechischer Chorus
voller Schreie und Schmerzenslaute - unharmonisch, ohrenbetäubend - der sich
vom Erdboden forthob, wie die Geister der Verdammten.
    »Apollo!«,
schrie Moon den verhassten Gott an. »Zeus! Nein!«
    Sie
brach vorne über und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Und in diesem einzigen
vollständig verwundbaren Moment zog Buffy einen Pflock aus ihrer Tasche und
pfählte die Göttin durch ihren Rücken. Mama Moon stürzte, keuchte und starb.
    Buffys
Arme fielen schlaff herab. Sie starrte auf die Frau, die auf dem Boden lag. Nun
war sie nicht mehr als eine tote Mutter, ein Elternteil, das gesehen hatte, wie
seine Kinder starben. Ein Elternteil, das seine Kinder geliebt hatte.
    Alle
drei Körper flackerten auf und verschwanden ohne jede Spur.
    »Es
hat funktioniert«, stellte Oz sachlich fest.
    »Stimmt«,
pflichtete Buffy ihm bei. »Das hat es wirklich.«
    Durch
das Fenster der Bücherei hörte Buffy ein schrilles Aufjubeln. Sie sah auf und
erkannte Vivas grinsende, hässliche Vampirfratze, die sich gegen das
Fensterglas drückte. Sie hatte Sunnydale von der Bedrohung durch die Moons
befreit, aber damit hatte sie auch die Vampire gerettet.
    Wo
bleibt da die Gerechtigkeit?
    »Also,
haben wir uns nun für alle Zeit den Zorn der Götter und Göttinnen vom Olymp
zugezogen?«, fragte Oz.
    Buffy
schüttelte ihren Kopf unsicher. »Ich habe das Gefühl, dass Mo, Polly und Calli
mit Zeus und der Gang nicht unbedingt super klar kamen. Sie waren die sauren
Äpfel, spielten nicht nach den göttlichen Regeln. Andererseits, hier in
Sunnydale, wer

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