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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergangenen Sekunden hatte Nikki sich nicht mehr um die Anzeigen gekümmert. Dem Syntron fiel das auf. „Metagrav-Vortex fünfzig Prozent", sagte er unaufdringlich. „Transfer-Funktion wird aktiviert. Eintritt Hyperraum voraussichtlich in einhundertfünfzehn Sekunden."
    „Was machen die Reparaturen?" wollte Nikki wissen. „Zwei Robotkontingente sind an der Arbeit", lautete die Antwort. Dann wurde, scheinbar unmotiviert, hinzugefügt: „Achtung, Phantom-Ortung!"
    Die Pfeife gellte; das Licht flackerte.
    Nikki Frickel erstarrte. Einen wirren Augenblick lang glaubte sie, die vergangenen Minuten im Traum noch einmal zu erleben. Es war das perfekte Dejavù: Jede Sekunde mochten die Bildschirme aufleuchten und orangefarbener Glanz den Kontrollraum füllen.
    Sie gab sich einen Ruck. Es war kein Traum. Das Phantom war zurückgekehrt, ganz wie sie es erwartet hatte. Wenn es ihm gelang, einen zweite. Treffer anzubringen, war die SORONG endgültig verloren. „Schirmfelder..."
    „Sind stabilisert", unterbrach sie der Syntron. „Schirmfelder aus!" schrie Nikki. „Alle Leistung aufs Triebwerk!"
    „Du bist verrückt!" ächzte Narktor. „Schirmfelder sind desaktiviert", kam die Meldung. „Auslastung Triebwerk einhundertacht Prozent."
    Auf dem Orterbild tanzte der Irrwisch.
    Nikki Frickel folgte seinen Bewegungen mit fasziniertem Blick. Es war wie ein Spiel, ein teuflisches, tödliches Spiel: Wenn der Reflex verschwand, versuchte sie zu erraten, an welcher Stelle er wiederauftauchen würde. Sie fror. Sie hatte Angst. Die Muskeln spannten sich instinktiv, den Schlag erwartend, der unweigerlich kommen würde. Die synthetische Stimme des Syntrons brabbelte vor sich hin. Nikki achtete nicht mehr darauf. Auf Meßwerte kam es jetzt nicht mehr an. Es ging nur noch um eines ...
    Wie sie die Hilflosigkeit haßte! Die SORONG war mit den wirksamsten Waffen ausgestattet, die die zeitgenössische galaktische Technik zu produzieren vermochte. Sie hätte sich wehren sollen.
    Wie aber wehrte man sich gegen einen Angreifer, den die Ortung nicht zu fassen bekam? So phantastisch war der Ortungsschutz des Unbekannten, daß seine Position zu keiner Sekunde mit einer Genauigkeit von weniger als plus/minus 0,4 Lichtminuten bestimmt werden konnte.
    Die Gurte hatten sich ihr um den Leib gelegt. Sie spürte sie nicht. Ihre Hände krallten sich um die Kanten der Armlehne.
    Herrgott - wie lange konnten 115 Sekunden noch dauern? Ihr Gehör arbeitete selektiv. Es filterte das unablässige Gerede des Syntrons aus. Aber diese eine Meldung nahm es zur Kenntnis, weil es auf sie gewartet hatte. „Metagrav-Vortex einhundert Prozent.
    Transfer-Funktion aktiv. Eintritt Hyperraum... jetzt!"
    Graue Schleier huschten durch die Bildfelder der optische„Beobachtung und löschten die Schwärze des Alls, aber auch die leuchtenden Sternwolken der Milchstraße und der Großen Magellan. Das Orterbild wurde stumpf. Verschwunden war der hüpfende Funke des Phantoms.
    Die Muskeln entspannten sich zögernd.
    Der Instinkt traute dem Frieden noch nicht.
    Die Gurtspangen öffneten sich mit leisem Knacken; die Gurte fuhren in ihre Halterungen zurück. Nikki Frickel sah starr geradeaus. Mit flacher Stimme fragte sie: „Grigoroff?"
    „Stabil", antwortete der Syntron. >>Es besteht keine Gefahr."
    Da löste Nikki die verkrampften Hände von den Kanten der Lehne. Sie lehnte sich tief in den Sessel zurück und schloß die Augen.
    Ich werde allmählich zu alt für diesen Job, dachte sie sarkastisch.
     
    *
     
    Am 28. Februar 448 (A.D. 4035) waren sie aus dem sterbenden Universum Tarkan zurückgekehrt: 12 Raumschiffe des Galaktischen Expeditionskorps, die HARMONIE und die CI-MARRON - mit mehreren tausend Mann Besatzung. Auf Narna hatten sie die Wiedererstehung der Superintelligenz ESTARTU miterlebt. Die SORONG hatte sich dem Verband angeschlossen, dafür war die AURIGA als Kurier ausgeschickt worden, damit man auf Terra so bald wie möglich von der Rückkehr des Tarkan-Kommandos erfuhr.
    Von Narna hatte die Reise zum Raumsektor X-DOOR gehen sollen, wo man die BASIS an der vereinbarten Warteposition vorzufinden hoffte. Aber unterwegs hatte das Schicksal zugeschlagen. Die 14 Schiffe gerieten in den Wirkungsbereich eines Stasis-Felds, das die Raumzeit einfror und erst erlosch, nachdem außerhalb der gefrorenen Zone 695 Standardjahre vergangen waren. Die Menschen und Nichtmenschen an Bord der Schiffe des Tarkan-Verbands hatten dies zunächst nicht bemerkt. Innerhalb des Stasis-Feldes

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