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1469 - Impulse des Todes

Titel: 1469 - Impulse des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitgehend richtig zu beurteilen. Es lag in der Aufgabe, die seine Eltern vor mehr als fünfundzwanzig Jahreh praktisch freiwillig übernommen hatten. Es lag an diesem verfluchten Planeten, der für ihn mehr ein Gefängnis war, denn ein Ort für ein interessantes Dasein. Es lang an der Aufgabe, die Heleios von der Organisation WID-DER zugeteilt bekommen hatte.
    Es war bis vor knapp zwei Jahren eigentlich ruhig und beschaulich auf Heleios gewesen. Nobby hatte auch das nicht gepaßt, und als sich die Veränderungen angekündigt hatten - die Verlegung des Hauptquartiers der Widder nach Heleios -, da hatte er erwartet, daß nun endlich etwas Abwechslung in sein eintöniges Leben gelangen würde. Er hatte sich getäuscht, denn es waren fast ausschließlich Erwachsene gekommen. Und die hatten nicht nur schrecklich viel zu tun, sondern vor allem gar keinen Sinn für die Bedürfnisse und Interessen eines Vierzehnjährigen, der fast wie ein Eremit aufgewachsen war.
    Zumindest empfand sich Nobby als Eremit, wenngleich diese Bezeichnung reichlich überzogen wirkte. Er nutzte auch jede Gelegenheit, um mit diesem Wort seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Er wurde dafür belächelt - von den Erwachsenen, aber die hatten ja keine Ahnung.
    Heleios hatte Jahrhunderte geschlafen und war erst jüngst richtig erwacht. Die Umstände, die dazu geführt hatten, interessierten Nobby wenig. Sein Vater hatte davon gesprochen, daß die Widder ihr Hauptquartier auf der Welt Arhena hatten aufgeben müssen. Nun sollte Heleios das Zentrum der Organisation sein.
    So war es gekommen, aber die erhofften Veränderungen für den Jungen waren ausgeblieben. Im Gegenteil. Vater hatte noch mehr Arbeit. Und neue Spielgefährten gab es nicht. Auch die Freihändler der Welt Phönix, die inzwischen hier eingetroffen waren, schienen auf Nachwuchs wenig Wert zu legen.
    Erwachsene, Erwachsene, wohin er auch blickte.
    Nobby Sipebo war ein Eremit geblieben.
    Immerhin, Vater hatte das Problem schon vor ein paar Jahren gesehen und ihm Olifant gebaut, damit er wenigstens einen Spielgefährten hatte. Aber das war zu wenig. Olifant war nichts weiter als eine kleine, fliegende syntronische Maschine.
    Mutter hatte ihm erklärt, woher der Name des künstlichen Spielgefährten rührte. Es gab da eine uralte Sage auf der Ursprungswelt der Menschen, in der Olifant als das Wunderhorn des Helden Roland erwähnt wurde. Nobby interessierte das und auch die Urwelt nicht sonderlich, aber er wußte, daß dieser geheimnisvolle Planet Erde oder Terra genannt wurde.
    Und daß diese Urwelt unerreichbar fern war, obwohl die Erwachsenen ziemlieh laut davon träumten, sie einmal wieder zu besuchen. Was sie dort genau wollten, konnten sie dem Jungen allerdings nicht erklären.
    Manchmal sprachen die Erwachsenen in seiner Gegenwart davon. Sie taten dann so, als sei dieser Planet etwas ganz Besonderes. Nobby konnte das nicht verstehen. Vielleicht lag das daran, daß er eben nur Heleios kannte und sich andere Planeten trotz der Bilder, die der Hausroboter im Unterricht produzierte, nicht so recht vorstellen konnte.
    Auch wußte er zu wenig über die Geschichte Terras. Die sagenhafte Erde bedeutete ihm fast nichts. Er hatte keine Beziehung zu diesem Relikt der Vergangenheit. Dafür kannte er die Geschichte seiner Heimatwelt Heleios in allen Einzelheiten.
    Heleios, das war der Sohn des Perseus aus einer terranischen Sage gewesen. Viele Gestalten dieser uralten Überlieferungen hatten den Sternen der Milchstraße und auch anderswo Namen gegeben.
    Perseus, der Sagenheld, war ein Sohn der Danae gewesen. Er hatte die böse Medusa getötet, die andere zu Stein verwandeln konnte, und Andromeda befreit. Allein in dieser kleinen Rekapitulation verbargen sich für Nobby geschichtsträchtige Namen der Menschheitshistorie.
    Heleios war der vierte von zwölf Planeten der Sonne Seriphos, 4,8 Lichljahre in Richtung Milchstraßenzentrum vom Schwarzen Loch des Perseus-Sektors entfernt. Auch der Name Seriphos stammte eigentlich aus der neueren Zeit, denn wie Heleios war er von der Organisation WIDDER vergeben worden.
    Früher einmal, vor fast 700 Jahren, war Heleios ein geheimes Handelskontor der Kosmischen Hanse gewesen. Aus dieser Zeit stammten noch wenige oberirdische Gebäude und fast alle unterirdischen Anlagen. Damals hatte der Planet noch keinen Namen besessen, nur eine geheime Kodebezeichnung.
    Erst als sich Homer G. Adams des Stützpunkts erinnert hatte und ihn vorsorglich wieder hatte aufleben

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