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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem ersten Höhepunkt. Einige der Gäste hatten sich bis zum Rand mit Drogen vollgepumpt - und waren leider nicht mehr imstande, zur Aktion einen Beitrag zu leisten. Nicht weiter tragisch, dachte Storn. Er hatte ja noch die anderen.
    Gemeinsam gingen sie auf Nashornjagd.
    Die Robs setzten zehn teure Exemplare dieser eigentlich ausgestorbenen Tiergattung aus, selbstverständlich alle geklont und ohne jede Intelligenz. Die Nashörner begannen zu wüten -sie zerlegten systematisch die Einrichtungen des Anwesens. Aber Schutzschirme verhinderten jeden Schaden für die Gäste.
    Als der Nervenkitzel am größten war, ließ Storn Gewehre austeilen. Die ersten Schüsse fielen. Es handelte sich um altertümliche Patronen mit Sprengfüllung, ohne jegliche Automatsteuerung. Unter ausgelassenem Hallo brachen die ersten der Kolosse zusammen.
    Eines der Nashörner stolperte gegen die große Scheibe des Salons, brach sich fast den Hals und rollte dann zukkend auf die Seite. Ein anderes ertrug einfach den Lärm nicht. Eine Fehlzüchtung offenbar. Es starb an Herzschlag, bevor ihm auch nur eine Kugel in den Leib dringen konnte. Viel zu schnell war alles vorbei. „Hewell, du hast dich selber übertroffen!" rief eine Frau mit zerzaustem Haar und glühenden Wangen. „Was hat das bloß gekostet?"
    „Ein halbes Vermögen, meine Liebe. Das kannst du mir glauben."
    „Aber das war es wert!" meinte einer seiner engsten Freunde, der gerade hinzukam. „Wißt ihr, worauf ich jetzt Lust habe?"
    Er sah die Frau bedeutsam an.
    Storn hob die Arme. Alle Gespräche erstarben, die Leute wandten ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Ein paar Gäste feuerten noch Schüsse in die Kadaver ab, dann war Stille. „Meine Freunde! Die Schlafzimmer sind geöffnet! Das Thema der Dekoration heißt Harem anno 1200, alte Zeitrechnung. Ich wünsche euch viel Spaß!"
    Lachend kam die Meute in Bewegung und verzog sich. Storn wies noch die Reinigungsrobs an, das Anwesen in den alten Zustand zurückzuversetzen, dann verschwand auch er.
     
    *
     
    Wochen später ließ der belebende Effekt der Wahl nach. Das Leben schien in Langeweile zu versinken - doch Storn hatte nicht die Absicht, es so weit kommen zu lassen. Er brauchte neue Kicks, neue Anstöße.
    Mit einem Wort: Er brauchte einen Psychotrip.
    Das nächstgelegene Traumcenter befand sich in Waumini. Storn bestieg seinen Gleiter, gab das Startzeichen und nannte sein Ziel. Der Rest lief automatisch. Nach zehn Minuten Flugdauer kam die größte Insel der Neo-Karibik in Sicht, ein zugebauter Diamant aus Glas und Stahl.
    Das Center lag am Rand, nahe am plastikgeformten Teil der Westpromenade. Auf ganz Waumini existierte kein weitläufigeres Bauwerk. Mehr als neuntausend Trips pro Stunde wurden hier abgewickelt, und zwar bei Betrieb rund um die Uhr.
    Der Gleiter. steuerte auf direktem Weg die Parkfläche an. Storn stieg aus und begab sich zum Haupteingang. Wahrscheinlich prüften verborgene Sensoren seine Kreditwürdigkeit -aber außer ein paar Streunern gab es niemanderl, der diesen Test nicht bestanden hätte.
    Vor der Hauptsyntronik machte er halt.
    Hektische Betriebsamkeit erfüllte diesen Teil des Centers. Immer mehr Leute waren im Lauf der Jahre auf den Geschmack gekommen; denn Psychotrips boten die ultimate Bewußtseinserweiterung, das Verschmelzen eigener Erfahrung mit der einer fremden Person.
    Zum Glück entstand keine Warteschlange um diese Zeit. Storn wählte das nächstbeste Terminal. „Ich suche eine Partnerin", gab er an. Die unbewegte Optik rasterte seine Gesichtszüge und verglich sie mit den gespeicherten Daten. „Hewell Storn", fügte er dennoch hinzu. „Ich bin zum achtzehntenmal hier."
    „Das ist mir bekannt."
    Die Stimme klang schmeichlerisch, vertraut, mütterlich. Ein dummer Vergleich im Grunde, fiel ihm auf.
    Storn kannte seine Mutter genausowenig wie seinen Vater, und er war froh deswegen. Die Funktion ihres planetaren Paradieses basierte auf der Abwesenheit elterlicher Nähe.
    Keine Streßsituationen, keine falschen Moralvorstellungen, keine Konflikte. Seine Erziehung hatte Storn im staatlichen Erziehungstechnikum genossen, so wie jeder Terraner. „Hewell Storn?"
    Er schreckte aus tiefer Versunkenheit auf. „Abschnitt W, Sektor S, Interfacemodul 31. Dort wartet deine Partnerin. Ihr Name ist Hela."
    Storn merkte sich W-S-31, dann. marschierte er los. Das Innere des Centers umfing ihn körperwarm und mit weichen Teppichen. In einem der Regale legte er seine Kleidung ab. Hier brauchte er sie

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