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1491 - Transit nach Terra

Titel: 1491 - Transit nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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läßt?
    Nun hat er das erste Steinchen, und er weiß, daß es wiederum ein Geheimnis zu ergründen gibt.
    Terra ... Oder ein Bild von Terra? Klirr-Klang-Gott.
    Sein Geist eilt von Planetenbahn zu Planetenbahn, gezogen von einem unsichtbaren Anker. Auf Titan ist Endstation.
     
    *
     
    Rhodan öffnete blinzelnd die Augen. Als erstes erwachte ein seltsamer Fluchtinstinkt in ihm. Er spannte alle Muskeln, wollte aufspringen, fiel in den Stuhl zurück.
    Metallbänder hielten ihn an Armen und Beinen gefesselt. Seine Augäpfel zuckten hektisch. Instinktiv suchte er eine Fluchtmöglichkeit, doch es gab keine Türen in diesem Raum.
    Keine Türen ...
    Die Erkenntnis brachte ihn vollends in die Realität zurück. „Ayshupon!" schrie er. „Emzafor!"
    Die beiden Nakken krochen vor. Sie hatten neben dem Stuhl abgewartet. „Bist du mental klar, Perry Rhodan? Und körperlich in Ordnung?" fragte Emzafor.
    Ein plötzlicher Schauer ließ ihn schwindeln. „Sicher", preßte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der Zellaktivator arbeitete mit hämmernden Impulsen gegen den Schwindel an. „Was sollen diese Fesseln? Heißt das, ich bin euer Gefangener?"
    Ayshupon baute sich mit aller Ruhe der Welt vor ihm auf. „Unser Gefangener?" wiederholte er mit mechanischer Stimme. „Keineswegs. Die Bänder dienen deinem Schutz. Sie sollen verhindern, daß du physiologischen Schwierigkeiten zum Opfer fällst. Ihr Terraner nennt das Kreislaufkollaps."
    „Wir befolgen nur die Anweisungen." Emzafors Greifprothesen bewegten sich; der Nakk begann, die Verschlüsse zu lösen. „Terraner reagieren angeblich problematisch, wenn sie sich einklinken."
    Erneut widersprach einer der beiden den eigenen Angaben. Die Hinweise mehren sich, überlegte Rhodan kalt. Wie hätte Emzafor das wissen wollen, hätten sie die Anlage wirklich durch Zufall aufgespürt?
    Er ließ Emzafor seine Arbeit beenden, stand dann auf und reckte sich. „Das war also das Simusense-System", stellte er frustriert fest. Schon wieder erwachte Zorn in ihm. „Ich kann nicht einordnen, was geschehen ist. Hatte ich einen Traum? Erklärt mir alles, verdammt noch mal!"
    „Das können wir nicht. Unser Kenntnisstand ist niedrig. Simusense ist ein Überwachungssystem der Herren von Titan. Kein Traum. Du hast dich in das eingeklinkt, was ein echter Terraner denkt und empfmdet."
    „Hewell Storn", stellte er nüchtern fest. „Vielleicht", meinte Ayshupon. „Wir wissen nichts von dem, was du erlebt hast. Wir hoffen nur, daß deine Neugierde in bezug auf Terra gestillt ist."
    „Und", fügte Emzafor in typisch nakkischer Art stockend hinzu, „daß du nun Zeit hast, dich den wahren Problemen zu stellen. Hier auf Titan."
    Rhodan dachte konzentriert nach. Für ein paar Sekunden schaltete er al- -le störenden Gedanken ab. Mit den Fingern tastete er nach der Wand; dort stützte er sich ab. Von der geriffelten, metallenen Oberfläche drang Kälte in seine Finger.
    Terra war das Paradies, ganz offenkundig. Wenn es auch ein sonderbares Paradies war. Allein die Nashornszene ließ ihn im nachhinein ekeln. Auch Hela störte ihn, die einzig Unzufriedene, ein falscher Faktor im perfekten Bild.
    Konnte es wirklich sein?
    War aus den Terranern ein Volk gefühlskalter, dekadenter Herrscher geworden? Zumal er sicher wußte, daß etwas an den Herren der Straßen nieht stimmte. Einer von ihnen mußte Monos sein, das maskierte Ungeheuer. Alles sprach für Simedon Myrrho, diesem Namen war Rhodan schon mehrfach begegnet. „Nun?" unterbrach Ayshupon.
    Rhodan traf seine Entscheidung blitzschnell. „Titan ist mir vorerst egal", sagte er. „Ich will nach Terra.
    Und zwar direkt, nicht nur über dieses Simusense-System."
    „Unmöglich. Es gibt keine Passage dorthin. Nicht einmal die CUEGGEL..."
    „Das ist mir egal!" unterbrach er eisig. „Findet einen anderen Weg. Ihr habt von Transmittern gesprochen."
    „Aber..."
    „Hört auf!" schnitt er Ayshupon nochmals das Wort ab. „Ich weiß, daß ihr lügt."
    Eine Weile herrschte scheinbar betretenes Schweigen. Dann aber sagte Emzafor: „Nun gut. Es gibt einen Weg. Wir werden einen Transmitter finden."
    „Aber dieser Weg ist ohne Garantie", fügte Ayshupon hinzu. „Wir wissen nicht, was dich am anderen Ende erwartet. Und wir haben keine Möglichkeit, dich von Terra je wieder zurückzuholen."
     
    *
     
    Die Transmitter-Einbahnstraße steht. Er trägt seinen SERUN, den scheinbar überüüssigen Anzug. Wo er herauskommen wird, gibt es keine Atmosphäre aus

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