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1511 - Die neun Leben des Caligula

Titel: 1511 - Die neun Leben des Caligula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    Okay, vielleicht hatten die Luinader recht, und er war wirklich nur verrückt. Aber dann hatten ihn die Katzen auf dem Gewissen.
    Wie auch immer, Hang war in Haßliebe zu seinem Katzehvolk verbunden.
    Und Caligula haßte und fürchtete er!
    Es gab da eine Version über Käpt’n Luinads Ende, die er, als telepathischen Traum verpackt, von den anderen Katzen erfahren hatte, und die ließ keine Fragen mehr offen
     
    2.
     
    Scenopher Luinad war ein so übler Zeitgenosse und Menschenschinder, daß seine Mannschaft nach der Bruchlandung auf diesem Planeten beschloß, ihn und seine ganze Katzenladung aus dem Schiff zu jagen. Zuvor hatte Scenopher jedoch alle Waffen beschlagnahmt, die Beiboote sabotiert und eine Bombe gelegt, die die Kommandozentrale und damit das Herz des Schiffes in Trümmer riß.
    Scenopher flüchtete mit dem letzten klapprigen Shift. Seine Leute schickten ihm eine Reihe von Flüchen und Morddrohungen mit auf den Weg. Mit dem Shift gelangte er in die von Nebeln umhüllte Bergwelt, bevor das Gefährt seinen Geist aufgab. Und erst jetzt entdeckte Scenopher, daß er ein paar Dutzend seiner Katzen als blinde Passagiere mitgeschleppt hatte.
    Aus den Einzelteilen des Shifts errichtete er sich eine Unterkunft, die er im Lauf der Zeit mit Wällen und Türmen aus Fels zu einer Festung ausbaute.
    Und irgendwann tauchten die Tausende von Katzen auf, die Scenopher auf dem wracken Schiff zurückgelassen hatte. Und in ihrem Schlepptau die im Stich gelassene Mannschaft. Die Männer und Frauen hatten nur eines im Sinn, sie wollten Scenopher lynchen.
    Aber der hatte seinen Unterschlupf bereits so gut ausgebaut, daß er ihn mühelos allein gegen die ganze mordlüsterne Bande verteidigen konnte. Da die Mannschaft nicht an ihren Käpt’n herankam, beschloß sie, ihn einfach auszuhungern.
    Und auf diese Weise hätten sie Scenopher beinahe geschafft, wenn ... ja, wenn der angebliche Katzenfreund nicht auf seine Lieblingstiere als Notproviant zurückgegriffen hätte.
    Indem er ihnen seine letzten Vorräte als Köder hinwarf, lockte er die ausgehungerten Tiere in eine vorbereitete Falle und schloß sie darin ein. Und immer, wenn ihm der Magen knurrte, stieg er in den Käfig und fing sich die fetteste Katze.
    Das war jedesmal eine wilde Hetzjagd, denn die Katzen merkten bald, welches Schicksal ihnen Scenopher zudachte. Darum versuchten sie verzweifelt, ihrem Häscher zu entkommen und sich mit Zähnen und Krallen gegen ihr Schicksal zu wehren. Aber irgendwann landeten sie doch in der Pfanne. Und während sie immer weniger und mit den für Menschen unverdaulichen Überresten ihrer Artgenossen abgespeist wurden, blühte Scenopher auf. Und es machte ihm teuflischen Spaß, der Katzen mit immer ausgetüfteiteren Fangmethoden habhaft zu werden.
    Das ging solange, bis die Katzen eines Tages beschlossen, nicht mehr in wilder Panik im Kreis zu laufen, sondern sich dem Feind zu stellen.
    Scenopher staunte nicht schlecht, als erzürn letztenmal in den Katzenstall kam und keine Panik ausbrach. Er versuchte, die Tiere aufzuscheuchen, um vor dem Festmahl noch ein wenig Spaß zu haben. Aber sie ließen sich nicht auseinandertreiben. Sie bildeten eine Phalanx und näherten sich geschlossen dem Feind.
    Als Scenopher die drohende Gefahr zu ahnen begann, war es bereits zu spät. Die Katzen hatten ihn eingekreist und ihm den Fluchtweg abgeschnitten. Und dann fielen sie wie auf Kommando über ihn her und begruben ihn unter ihren Leibern. Und ihre Mäuler begannen sich blutrot zu färben, und ihr Fell war rot gesprenkelt.
    In dem Moment, als Scenopher sein Leben aushauchte, warf gerade in einem sicheren Winkel des Stalles eine Katze sechs Junge. Und in eines davon schlüpfte Scenophers entweichende Seele.
    Diese war von da an für alle Zeiten dazu verdammt, in Katzenkörpern zu hausen.
    So hatte Hang geträumt, und er war sicher, daß dieser Traum eine telepathische Warnung mit zweifacher Bedeutung seiner Tiere an ihn war: Sei gut zu uns und hüte dich vor den Reinkarnationen Scenophers!
     
    *
     
    Jedesmal, wenn er in die Stadt kam, ein Heer dieser miauenden Feliden in seinem Schlepptau, da eilte ihm schon der Ruf voraus: „Der Katzenfänger der Nebelberge ist im Anmarsch. Rette sich, wer kann!"
    Das sprach sich wie ein Lauffeuer herum, und all diese dekadenten, präpotenten Katzenzüchter trachteten, ihre Zuchttiere rechtzeitig in ihre goldenen Käfige zu sperren, damit sie von seinen Katern nicht besprungen werden konnten.
    Wenn Hang den

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