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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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will?
    Sein Problem bestand darin, daß er die Linguiden mochte. Es schmerzte ihn zu wissen, was aus ihnen zu werden drohte. Er glaubte, auf jede weitere Information zu diesem Thema getrost verzichten zu können.
    Tamosh Unda war im Dezember des Jahres 1169 NGZ bei Rhodans erstem Besuch auf dem Planeten Drostett dabeigewesen. Er hatte damals zwei linguidische Friedensstifter und einige ihrer Schüler persönlich kennengelernt.
    Diese Begegnungen hatten ihn tief beeindruckt. Er hatte sich seither intensiv mit den Linguiden beschäftigt und sich mehrfach unter ihnen aufgehalten.
    Inzwischen war viel geschehen. Die Friedensstifter - speziell jene, die Zellaktivatoren trugen und somit als unsterblich galten - hatten sich allem Anschein nach verändert, und dies nicht gerade zu ihrem Vorteil. Anstatt ihrem Volk zu dienen, wie sie es immer hatten tun wollen, schienen sie nun die Absicht zu haben, es zu beherrschen.
    Damals, im Jahre 1169 NGZ, hatte Balasar Imkord dem Terraner Reginald Bull auf die Frage, warum die Linguiden nicht in das Galaktikum eintreten wollten, erklärt: „Das Galaktikum ist eine Organisation, und jede Organisation benötigt feste Formen und Regeln, um funktionieren zu können. Lernt uns Linguiden ein wenig besser kennen, und ihr werdet merken, daß solche Formen und Regeln Gift für unser Volk sind." Heute präsentierte sich derselbe Balasar Imkord als einer der drei obersten Friedensstifter und Gesetzgeber seines Volkes.
    Nie hatte es eine Rangordnung unter den Friedensstiftern gegeben. Nie hatten die Linguiden Gesetze gebraucht.
    Nie hatte einer von ihnen geglaubt, über die anderen bestimmen zu müssen. Jetzt war das anders.
    Balasar Imkord und die dreizehn anderen Unsterblichen stellten sich ganz offiziell über ihr Volk. Sie erließen Regeln und Gesetze und verlangten, daß das Volk sich nach den Befehlen der Friedensstifter richtete. All das ergab keinen Sinn. Es sei denn, man akzeptierte es als Beweis dafür, daß die Friedensstifter sich tatsächlich verändert hatten - aus welchem Grund auch immer. Andernfalls mußte man davon ausgehen, daß man sie von Anfang an völlig falsch eingeschätzt hatte.
    Tamosh Unda wollte weder das eine glauben noch das andere akzeptieren. Er wollte das Bild behalten, das er sich von den Friedensstiftern gemacht hatte. Er wollte nicht, daß irgend etwas an diesem Bild sich änderte.
    Aber ganz tief drinnen im Kern seiner Gedanken war ihm schon längst klar, daß diese Veränderungen sich nicht mehr verhindern ließen.
    Denn sie hatten bereits stattgefunden.
    Ob es Tamosh Unda nun gefiel oder nicht: Im Humanidrom würde er gezwungen sein, diese Tatsache nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern sie darüber hinaus auch noch zu dokumentieren.
     
    1.
     
    1.8.1173 NGZ, Humanidrom Aller Protest hatte ihm nichts genützt.
    Nun saß er hier fest in diesem unheimlichen Gebilde, in dessen unterer Hälfte die Nakken hausten und in dem Tamosh Unda sich als Nicht-Nakk nicht einmal frei bewegen konnte: Sobald er die Tür zu seiner Unterkunft auch nur einen Spaltbreit öffnete, schwirrte einer dieser aufdringlichen kleinen Roboter herbei und bestand darauf, den Akonen auf Schritt und Tritt zu begleiten. „Ich brauche kein Kindermädchen!" fuhr Tamosh Unda das Maschinchen wütend an. „Nein, aber einen Vertigo, der dich davor bewahrt, daß du dich im Humanidrom verirrst", antwortete der Roboter ungerührt. „So schnell wird mir das schon nicht passieren!" erwiderte der Akone ungnädig. „Es sind schon mehrere Intelligenzen in den Tiefen des Humanidroms verschwunden und nie wieder aufgetaucht", gab der Roboter zu bedenken. „Wer ist eigentlich auf diese blödsinnige Idee gekommen, ausgerechnet das Humanidrom zum Sitz des Galaktischen Rates zu erklären?" fragte Tanosh Unda seinen ungebetenen Beschützer. „Wäre es nicht vernünftiger gewesen, statt dessen irgendeinen xbeliebigen Planeten zu nehmen? Einen, auf dem niemand Gefahr läuft, beim erstbesten Spaziergang in einer Falle zu landen, aus der er vielleicht nie wieder herauskommt? Selbst Lokvorth wäre hundertmal besser gewesen als das Humanidrom!"
    Der Roboter - ein Diskus aus stumpfgrauem Metall, einen halben Meter breit und zehn Zentimeter hoch - schwebte unbeirrt in Augenhöhe vor Tamosh Undas Gesicht und schwieg. „Ganz abgesehen davon, daß mir die Nakken keine besonders angenehmen Hausgenossen zu sein scheinen", fuhr der Akone mit steigendem Groll fort. „Es weiß doch niemand, was diese Kerle im nächsten

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