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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht gestört werden. Wir unterhalten uns später."
    Wieder ein Wechsel, diesmal zu Ian Longwyn. Der Pilot der CIMARRON ließ nicht erkennen, was er dachte. Aber die unterschwellige Eindringlichkeit in seiner Stimme bewirkte, daß Bully sich langsam aus seinen Gedanken löste, die Umgebung wieder bewußt wahrnahm und feststellte, daß er sich noch immer in seiner Kabine aufhielt und sich nicht etwa auf dem Weg zu einer der wichtigsten Verabredungen seines Lebens befand.
    Der wichtigsten vielleicht. „Der Gleiter steht bereit, Reginald", berichtete Longwyn. „Bleibt es dabei, daß du die OUCCOU aufsuchen willst?"
    Hastig erhob sich der Terraner und gab einen Befehl an den Servo. Dieser schaltete die Verbindung in den Zweiweg-Modus. „Ich komme, Ian", erwiderte er. „Wohin muß ich?"
    „Zur Schleuse vier. Ganz in deiner Nähe. Viel Glück!"
    „Danke!"
    Mit einer entschiedenen Bewegung schaltete er das Gerät ab, mißachtete weitere Dringlichkeitsanrufe und wandte sich zur Tür.
    Qeyonderoubo! Ein Name nicht wie all die anderen, die Bully in seinem Leben gehört hatte.
    Und wieder der Gedanke: Arcoana.
    Wesen von der Gestalt von Spinnen, intelligentes Leben aus einem anderen Teil des Universums.
    Seine rechte Hand zitterte, als sie zum Gürtel seines SERUNS glitt und prüfte, ob die Maske sich dort befand, wo er sie befestigt hatte. Mit einem leichten Aufatmen verließ er seine Kabine und eilte zum nächstbesten Transmitteranschluß. Das Gerät meldete Bereitschaft, und er ließ sich zur Schleuse 4 abstrahlen. Augenblicke später betrat er den Zweimannraumgleiter, der ihn an sein Ziel bringen sollte. „Gute Fahrt!" wünschte Ian von einem Holo-Monitor über der Tür des Cockpits, dann wechselten die Bilder in rascher Folge.
    Sie zeugten von der Kommunikation zwischen den Schiffen. Von mehreren Kommandanten wurden Sicherheitsbedenken angemeldet. Sie hielten es für grob fahrlässig, daß Bull sich allein in die Höhle des Löwen wagte. Myles Kantor und Paunaro hatten mit dem Einheimischen gesprochen, mehr nicht. Die OUCCOU stellte eines, wenn auch geringe Bedrohung der Drachenflotte dar. Wenn er sich an Bord begab, wurde er für die Arcoana zur wertvollen Geisel. „Nein, nein", widersprach Bully und ließ sich in einen der beiden Sessel fallen. Diesmal wußte er, daß ihn alle in den Kommandozentralen der 45 Raumschiffe hören konnten. Vermutlich auch der Arcoana namens Qeyonderoubo. „Was ihr denkt, ist an den Haaren herbeigezogen."
    Sie warfen ihm Einäugigkeit vor, und er gab ihnen im stillen recht. Zuvor hatte er einseitig an eine gewollte Bedrohung durch die Fremden aus diesem Sonnensystem geglaubt. Jetzt, da er wußte, daß es sich bei ihnen um die Arachnoiden aus NGC 1400 handelte, deren Vergangenheit er seit Jahren erforschte, wies er jeden Verdacht und jeden Argwohn weit von sich.
    Er schätzte diese Wesen, die Kultur und Wissenschaft zu hoher Blüte geführt hatten; weit über all das hinaus, was in der Milchstraße in vielen Jahrzehntausenden zustande gebracht worden war.
    Wie alt mußte die Kultur der Arcoana sein, gemessen an dem, was sie zu erzeugen in der Lage war!
    Der Gleiter löste sich von der CIMARRON und steuerte auf die dunkle Wand zu, die sich gegen die Doppelsonne abhob. Das Barracudaschiff wartete friedlich und mit vollständig ausgeschaltetem Antriebssystem. Es lauerte nicht, um sich dann plötzlich mit Wucht auf die Beute zu stürzen.
    Angesichts des halbkugelförmigen Verteidigungsrings der Drachenflotte wäre ein Angriff auch kaum zu erwarten gewesen.
    Bully beugte sich nach vorn, befreite sich für ein paar Augenblicke von diesem inneren Staunen über die unerwartete Begegnung und aktivierte die Funkverbindung mit der Flotte. „Verteidigungsformation 'auflösen!", ordnete er an. „Verteilt euch und zieht euch ein Stück vom Sheokorsystem zurück! Wir geben ein deutliches Zeichen unserer friedlichen Absichten. „ Keiner widersprach. Langsam, mit geringem Energieaufwand und ohne hektische Manöver, begann sich der Verband aufzulösen und sich ein Stück weit in den Leerraum zurückzuziehen.
    Nur drei Schiffe blieben.
    Die OÜCCOU, die TARFALA und der Gleiter mit der Bezeichnung CIM-4-G3 ohne besonderen Eigennamen.
    Voller Erwartung richtete der Terraner seinen Blick auf den riesigen Schatten vor und über dem Gleiter. Eine Stunde war es her, daß er diese Wesen noch als Feinde angesehen hatte. Er hatte nur den Ablauf des Ultimatums abwarten und dann angreifen wollen.
    Paunaros

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