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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher, daß er sich da täuschte.
    Die Struktur der arcoanischen Netze ging weit über das hinaus, was etwa irdische Spinnen zu weben in der Lage waren. Je intensiver der Terraner sie betrachtete, desto mehr verwirrten sich seine Sinne. Es war, als verlören seine Augen einen Teil ihrer Schärfe, und er blinzelte und richtete den Blick hastig auf den vor ihm marschierenden Trikter. Instinktiv erwartete er, daß die Netze in seinem Kopf zu flüstern begannen und ihm eine Botschaft vermittelten - ähnlich wie der Spitzkegel, den sie damals in NGC 1400 geborgen hatten. Es blieb jedoch ruhig. Kein parapsychischer Einfluß machte sich bemerkbar, und Bully folgte dem Trikter über den gekrümmten Boden. Durch die fehlende Ebene des Fußbodens kam es ihm vor, als laufe er auf Eiern.
    Weiter in Richtung Schiffsmitte fehlten die Netze. Hier sah er nur Zapfen aus der Wölbung ragen, die als Befestigung für die kunstvollen, künstlichen Gebilde dienten. Der Strang über seinem Kopf allerdings blieb. Er glitzerte kristallin, und das dunkelgelbe Licht brach sich in ihm und verlieh ihm den Schimmer eines Regenbogen s.
    Der Korridor änderte seine Richtung. Er krümmte sich nach links und führte gleichzeitig aufwärts. Dann endete er plötzlich, und Bully in seiner Gedankenverlorenheit wäre fast gegen den Roboter geprallt. „Wir sind da", verkündete die Maschine. „Vor uns liegt die Eingangsmulde. Der Großdenker ist bereit, dich zu empfangen."
    „Auch ich bin bereit", antwortete der Terraner.
    Erneut brach die Nervosität in ihm durch, die er bisher mühsam unterdrückt hatte. Es klatschte leise, als ihm die Maske entglitt und zu Boden fiel. Hastig bückte er sich, umklammerte das fremde Ding und spürte, wie seine Wangen heiß wurden, als verstärkt Blut hineinschoß. Sein Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an.
    Lautlos öffnete sich die Wand, die den Korridor abschloß. Bully preßte die Lippen zusammen und richtete sich hinter dem Roboter wieder auf. Seine Handflächen wurden übergangslos feucht, und die Maske zwischen ihnen fühlte sich an, als sei sie mit einer Schicht Schmierseife überzogen. Der Trikter wich zur Seite und gab den Blick auf den Arcoana frei, der mitten im hellgrünen Licht eines ovalen Raumes auf dem Boden ruhte und ihn erwartete.
    Sprachlos starrte der Terraner auf Qeyonderoubo. Zum ersten Mal stand er einem Arcoana gegenüber, einem Arachnoiden der Gegenwart. Damals auf dem Hansekontor Ofen war es ihm verwehrt gewesen, einen Blick auf das tote Spinnenwesen zu werfen. Kalin, der Kontorchef, hatte es nicht zugelassen.
    Bully wurde sich endgültig der Fremdartigkeit dieses Wesens bewußt, das vor ihm am tiefsten Punkt des krummen Fußbodens in einer Vertiefung hockte und dessen Augenpaare ihn reglos anstarrten. Zwei Augenpaare in der Mitte, übereinander angeordnet, und jeweils eines weiter außen. Das Beeindruckendste an dem Arcoana jedoch war der mächtige Körper auf seinen dünnen, zerbrechlich wirkenden Beinen. Der Hinterleib war steil nach oben gerichtet und steckte in einem pastellrosa Überzug. Er besaß mehrere Taschen, und aus einer von ihnen drang beständig das merkwürdige Singen und Klingen, das er von der Translatormaske her kannte. „Reginald Bull grüßt den weisen Qeyonderoubo", hörte er sich sagen. „Ich komme in Frieden. Wir alle kommen in Frieden. Du und dein Volk, ihr braucht keine Angst vor uns zu haben." Angst. Ja, das war es. Ohne Beteuerungen seines Gegenübers zu benötigen, wußte er um die Fehleinschätzung, die ihm und den meisten anderen Verantwortlichen der Drachenflotte unterlaufen war.
    Nicht aus Ignoranz hatten sich die Arcoana auf die Funkrufe und das Ultimatum nicht gemeldet.
    Sie hatten es aus Angst getan. .
    Aus Angst vor ...
    Es lag so deutlich auf der Hand, daß es Bully bis in die letzte Faser seines Bewußtseins erschütterte. „Du sprichst die Wahrheit", klang die Antwort des Arcoana auf, und Bully lauschte ergriffen dem spröden und zerbrechlichen Klanggeflecht, diesem metallklirrenden Geflüster, welches das kleine Plättchen von sich gab, das der Arcoana unterhalb seines Kopfes befestigt hatte. „Qeyonderoubo hört es, werter Freund. Du bist mir und meinem Volk willkommen. Jeder Klangfaser deiner Stimme entschlüpft das Vertrauen zu uns. Sei unser Gast. Folge mir in die Zentralmulde, und nimm bei mir Platz."
    Qeyonderoubo wandte sich um, streckte ihm den Hinterleib entgegen, ein ausgesprochen deutliches Zeichen des Vertrauens, denn der

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