Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1667 - Die Früchte des Wissens

Titel: 1667 - Die Früchte des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unerträglich, doch er spürte in seinen Händen die Schaltung. Instinktiv erweiterte er den Radius des Schirms. Als es genug war, um sie beide zu schützen, ihn und den Nomaden, aktivierte er das Feld. Der Syntron der Jet erkannte das Signal. Ringsum dampfte die Erde, und das Zucken des Bodens erstarb im Lauf weniger Momente.
    Atlan war blind.
    Er konnte lange Zeit nichts sehen, bis sich die arkonidischen Augen vom Schock der Strahlerschüsse erholten. Seine Wangen waren naß vor Feuchtigkeit. Und der Trepecco?
    Noch hielt er den sehnigen Körper umklammert, der so seltsam roch und sich so seltsam anfühlte. Keine Bewegung. Mit beiden Händen spürte er am Rücken des Fremden Blut. „Keine Angst!" rief er ihm in der Sprache der Nomaden zu. „Ich bringe dich hier heraus!"
    Doch es war nicht mehr notwendig.
    Als seine Sehfähigkeit in vollem Umgang wiederhergestellt war, registrierte er ringsum schwarz verbrannte Landschaft. Ab und zu irrten Gestalten desorientiert durch die Krater und Erdfalten. Der Reihe nach erhoben sich Aktet Pfest und seine Leute. Einer fehlte - der, den Atlan hatte sterben sehen. Nahe bei den Überresten des Turms ging die Space-Jet nieder. Keiner wagte es, die Schutzschirme auszuschalten.
    Erst als er mit seiner Last die Schleuse durchschritten hatte, atmete der Arkonide auf. So schnell er konnte, schaffte er den Trepecco in die winzige Krankenstation der Space-Jet.
    Der Fremde blieb bewußtlos liegen. „Medo", brachte der Arkonide hervor, immer noch atemlos. „Versuche, etwas für ihn zu tun."
    „Wer ist das?"
    Aktet Pfest war hinter ihn getreten. „Ich habe keine Ahnung. Ein Trepecco, den ich retten konnte. Er ist verwundet."
    „Und was ist mit Philip?"
    „Er ist den Kurzen Weg gegangen."
    „Dann taucht er bald wieder auf", grollte der Zwerg mit der grünen Haut. „Unkraut vergeht nicht."
    „Falsch, Aktet. Hast du vergessen, daß die Ennox einen der Sampler-Planeten nie direkt erreichen können? Ich habe so ein Gefühl, als käme er so schnell nicht wieder..."
    „Dann kommen wir allein klar."
    „Ja, aber ... Still!"
    In diesem Augenblick regte sich der Nomade. Zunächst schlug er die Augen auf, dann fixierte er mit einem fürchterlichen Blick Atlan. „Bist du aus dem Jenseits-Land?"
    „Nein", sagte der Arkonide leise. Die fremde Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken. „Mein Name ist Atlan."
    „Ich heiße Niisu."
    Eine Weile herrschte Schweigen. „Du wirst mir erklären müssen, was das ist: das Jenseits-Land. Und ... ich bin der, der für die Katastrophe verantwortlich ist. Es war meine Schuld."
    „Ich weiß. Ich kann es riechen."
    Atlan verstand nicht, was der Trepecco meinte. Doch er hatte keine Gelegenheit mehr, nachzufragen; der Fremde namens Niisu schloß die Augen. Die Gestalt sank zusammen und regte sich nicht mehr. „Er schläft", erklärte der Medorobot. „Dann sieh zu, daß du die Blutung stoppst."
    Er und die Überschweren streiften Kampfanzüge über. Nochmals traten sie hinaus ins Freie, diesmal mit voller Feuerunterstützung der Space-Jet. Es gab keinen Zwischenfall mehr. Der Widerstand des Dschungels war gebrochen.
    Die Galaktiker machten sich auf die Suche, doch zwischen all der Verwüstung fanden sie keinen einzigen lebenden Trepecco mehr. Ein paar Leichen lagen herum. Den Rest hatte die Erde verschluckt - im buchstäblichen Sinn des Wortes.
     
    ENDE
     

Weitere Kostenlose Bücher