1676 - Im Gravo-Kubus
sollten, so daß man sie mit dem Quidor aufs neue zurückschlagen kann. Und dieser Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht."
„Aus welchen Gründen?" fragte Michael Rhodan seinen Vater. „Zunächst einmal wissen weder wir noch die Theans, ob es die Bedrohung von damals überhaupt noch gibt. Möglicherweise sind diese Riesen längst ausgestorben. Vielleicht haben sie ihre Pläne aufgegeben, niemand kann das genau sagen. Weiter: Aus den Worten von Siodor Thean geht nicht eindeutig hervor, ob der Quidor überhaupt noch existiert."
Atlan starrte den Terraner verwundert an. „Du hast recht", sagte er verblüfft. „Besitzen die Theans diese Waffe noch, könnte sie auch gegen uns gerichtet werden und möglicherweise funktionieren", fuhr Perry Rhodan fort. Er sah Arinu Barras an, der leicht lächelte. „Du weißt es besser?"
„Wie ich die Theans einschätze, hätten sie uns mit dem Quidor gedroht, würden sie ihn noch besitzen und würde er gegen uns ebenso wirksam sein", sagte der Friedensstifter. „Allerdings bezieht sich meine Analyse nur auf die beiden Theans, die wir kennen - Siodor Thean und Illinor Thean. Wir wissen nicht, wie viele Theans es gibt, und ob diese beiden für alle Theans repräsentativ sind. Es liegt aber sehr nahe. Siodor Thean jedenfalls denkt von sich selbst als eine Art Hohepriester der Gerechtigkeit, ein Fürst der Moral, eingeweiht in große kosmische Geheimnisse und Zusammenhänge. Er ist zu sehr Realist, um nicht zu erkennen und zu begreifen, daß die Galaktiker seinen Gish-Vatachh rein technisch überlegen sind. Aber ich halte ihn auch für jemanden, der sich im gloriosen Nimbus der Tanxtuunra zu Hause fühlt, als Erbe einer heiligen, zwei Millionen Jahre alten Tradition.
Er umgibt sich mit einer Aura unangreifbarer moralischer Überlegenheit, als wäre die Tanxtuunra in seiner Person noch Realität. Das erklärt auch sein mitunter hoheitsvolles Gebaren."
Reginald Bull grinste breit. „So kommt er mir auch vor", stimmte der rothaarige Terraner zu. „Ich glaube, die beiden bluffen nur. Und wahrscheinlich sind sie sich dessen nicht einmal bewußt."
„Das muß durchaus nicht so sein", bemerkte Atlan nachdenklich. „Immerhin haben wir inzwischen etwas gefunden, was ins Bild paßt und für uns unerklärlich ist."
„Du meinst die Spindel?" fragte Perry Rhodan. Der Arkonide nickte. „Vielleicht ist die Spindel identisch mit dem Quidor", mutmaßte er. „Erinnert euch - wir haben sie auf einem der Sampler-Planeten gefunden, und wir haben nicht die leiseste Ahnung, wozu sie taugt oder was ihre Funktion ist."
„Das ließe sich überprüfen", sagte Perry Rhodan. „Syntron, verbinde uns mit Myles Kantor ..."
Wenig später war einer der Laborräume der BASIS zu sehen, in denen die Spindel untersucht wurde. „Wie kommt ihr voran, Myles?" fragte Perry Rhodan nach einer kurzen Begrüßung.
Der Chefwissenschaftler zeigte ein müdes Lächeln. „Ehrlich gesagt - gar nicht", gab er zu. „Wie du sehen kannst, habe ich alle verfügbaren Experten zusammengezogen."
Im Hintergrund konnte Perry Rhodan das Team erkennen. Myles Kantor hatte sich der Hilfe der beiden Arcoana bedient, außerdem beschäftigten sich noch Voltago, die Zwillinge Nadja und Mila Vandemar sowie der Nakk Paunaro mit dem Problem. „Wenn dir ein paar dürftige Erkenntnisse reichen", fuhr Myles Kantor fort, „dann haben wir dies zu bieten: Wenn diese Spindel eine technische Funktion hat, dann liegt sie eindeutig im 5-D-Bereich. Das immerhin haben wir herausgefunden, aber mehr nicht. Wir wissen, daß ein Geheimnis im 5-D-Bereich da ist, aber lösen können wir es nicht. Nicht einmal die Arcoana oder Paunaro haben einen Ansatz gefunden, die Funktion der Spindel zu ergründen."
„Wir haben inzwischen einen sehr vagen Verdacht, daß die Spindel und die Geheimwaffe der Tanxtuunra identisch sein könnten", berichtete Perry Rhodan.
Myles Kantor wiegte nachdenklich den Kopf. „Durchaus möglich", sagte er. „Aber es gibt keine Beweise dafür. Es kann sich um ein 5-DKunstwerk handeln, um einen Energieerzeuger, um ein hochleistungsfähiges Rechenmodul, um ein Teilstück eines 5-D-Antriebs. Alles ist möglich. Es tut mir leid, Perry, aber mit mehr kann ich nicht dienen."
Perry Rhodan nickte langsam. „Danke", murmelte er. „Und viel Glück bei den weiteren Untersuchungen."
Rhodan blickte auf die Uhr, nachdem er die Verbindung unterbrochen hatte. „Noch eine Viertelstunde", sagte er, „dann gehen die Verhandlungen mit den
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