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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machen das nicht mit. Was hast du, Mila? Du bist so unruhig." Die Frau mit der Fähigkeit des Spiegelsehens war aufgesprungen und ging mit verschränkten Armen zwischen den Sesseln hin und her. „Was bleibt mir übrig? Erst redest du mir ein, daß Voltago Gift für mich ist, und jetzt ist es dir auch nicht recht, daß wir vor ihm Ruhe haben."
    „Er ist nicht der einzige, der immer genau dort auftaucht, wo er auftauchen will." Die Schwestern fuhren herum. Aus weit aufgerissenen Augen starrten sie auf die große Gestalt, die sich an der gegenüberliegenden Wand abzuzeichnen begann. „Moira!" riefen sie gleichzeitig. „Die Bewunderin deiner Fähigkeit, Mila!" Die Söldnerin ragte wie ein Standbild vor ihnen auf, und dort, wo sie stand, bildete die nach menschlichen Maßstäben berechnete Kabinenecke eine hohe Wölbung, die es Moira ermöglichte, aufrecht zu stehen, ohne den Kopf einziehen zu müssen. „Hör nicht auf sie, Schwesterherz. Sie will dich einwickeln. Laß es nicht zu!"
    Nadja klang ärgerlich, schon fast aggressiv. Moira gab ein Gluckern von sich, das absolut fremdartig klang und den beiden Frauen einen Schauer über den Rücken jagte. „Sieh an. Da hat jemand ein bösartiges Mundwerk.
    Dabei ist meine Bewunderung ehrlich gemeint. Mila, du bist das erste Lebewesen mit einer solchen Fähigkeit, das mir in diesen zwei Millionen Jahren begegnet ist. Vergiß Voltago, diesen Rüpel.
    Er ist ein Wesen fürs Grobe, nicht geeignet für die Sensibilität einer so außergewöhnlichen Begabung.
    Dinge gleichzeitig von vorn und hinten zu sehen, das ist etwas, das nur du allein kannst. Durch beständiges Üben könntest du mehr daraus machen. Laß dich von mir schulen."
    „Danke, nein!" rief Nadja spontan. „Wir kennen die Preise, die du für deine Dienste verlangst. Wir verzichten gern."
    „Giftschlange, paß auf. Ich verlange nichts von euch. Ich biete euch nur etwas an. Und jetzt hau ab und laß uns allein." Als seien ihre Worte ein Kommando gewesen, verdunkelte sich der Raum um Nadja, und Moira befand sich mit Mila allein im Zimmer. Die Frau zog den Bademantel enger und wich zurück. „Hol Nadja wieder her. Sofort!"
    „Sie braucht nicht alles zu hören, was ich mit dir bespreche."
    „Sie erfährt es ohnehin von mir."
    „Ihr Gekeife stört mich, Mila. Hast du dir noch nie Gedanken gemacht, wie es wäre, wenn du die Dinge nicht nur von zwei Seiten, sondern von allen Seiten gleichzeitig sehen würdest? Das wäre eine denkbare Optimierung deiner Fähigkeit, Gäanerin."
    „Vielleicht. Aber ich will das nicht. Ich bin froh, daß ich endlich meine Ruhe habe.
    Durch Voltago habe ich vieles kennengelernt, aber die Tage am Goshun-See waren mir mehr wert als alles andere. Laß mich allein. Und sag mir: Befinden wir uns noch in der Milchstraße?"
    „Närrin.
    Natürlich nicht. Wir sind weit weg von deiner Heimat. Denk über meine Worte nach, Mila."
    „Nein.
    Guten Tag!" Demonstrativ wandte sie der Söldnerin den Rücken zu. Sie zählte die Atemzüge und wartete darauf, daß das fremdartige Wesen endlich verschwand. Aber nichts geschah. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, fuhr sie herum. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Es war Nadja. Von Moira war nichts mehr zu sehen. „Ich habe alles mit angehört, was ihr gesprochen habt", sagte die Zwillingsschwester. „
     
    *
     
    Aber dieses Ungeheuer hat mich optisch ausgegrenzt und meine Kommentare nicht zu dir durchdringen lassen. Danke, daß du mich in Schutz genommen hast."
    „Du hattest ja auch recht. Endlich muß ich Voltago nicht mehr sehen. Keiner taucht auf, gleitet auf seinen Wadenblöcken auf mich zu und ahmt gleichzeitig das Gehen eines normalen Menschen nach. Doch was ist Moira? Besser wären wir am Goshun-See geblieben."
    „Wir sind vom Regen in die Traufe gekommen", bestätigte Nadja.
    Mit einer entschlossenen Bewegung seiner rechten Hand nahm Alaska das Terminal in Betrieb.
    Er überflog die Werte und Meldungen und stellte fest, daß einer der Sensoren für den Sicherheitsmechanismus seiner Behausung zuständig war. Alaska rief ihn auf und erkannte die angezeigte Verriegelung. Moira hatte das Terminal gut vorbereitet. Eine simple Eingabe in das Terminal genügte, die Verriegelung rückgängig zu machen. Der Terraner eilte zur Tür und legte die Handfläche auf den Wärmekontakt. Die Tür glitt zur Seite und gab den Blick auf den Korridor frei.
    Saedelaere zögerte für einen Moment. Es entsprach nicht seinem Naturell, schutzlos einen Schritt ins

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