Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1721 - Utiekks Gesandte

Titel: 1721 - Utiekks Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und anschließend in die Tiefe wuchsen.
    Sämtliche 1000-Meter-Schiffe der Barrayd zogen sich auf respektvollen Abstand zum Planeten zurück. Lediglich die Rochenschiffe und die zehn kleinen Jäger blieben an Ort und Stelle. Sie konnten beobachten, wie unten in rasender Geschwindigkeit ganze Städte und Landstriche unter der Walze aus Kristall verschwanden.
    Nadja Vandemar sprang aus ihrem Sessel. Sie kümmerte sich um Gucky, der langsam und mit offensichtlichem Schmerz erwachte.
    Saedelaere rührte sich nicht von der Stelle, obwohl er dem kleinen Ilt näher saß. Er fing - ausgerechnet! - von Nadja einen bösen Blick auf - blieb jedoch sitzen, weil man nicht wissen konnte, wie sich die Barrayd nun verhalten würden. Was, wenn sie nochmals das Feuer eröffneten?
    Wenn sie die Galaktiker für ihre Schlappe verantwortlich machten?
    Zwei Minuten verstrichen ereignislos.
    „Funkanrufe", meldete wiederum Mila Vandemar. Ihre Stimme zitterte.
    „Von einem dieser kleinen Schiffe dort drüben. Es scheint so, als ob sie Kontakt wollten."
    In der Tat, von Feindseligkeit war keine Spur zu sehen.
    Alaska Saedelaere entspannte sich langsam.
    „Laß das Perry machen", sagte Reginald Bull müde. „Er wird schon die passenden Worte auf Lager haben."
    Und hinterher schickte der rothaarige, sonst so fröhliche Mann ein erbittertes „Verdammt".
     
    9.
     
    Ouidane verfolgte den Auftritt der Gesandten mit staunenden Augen.
    Wie war es möglich, daß im Kosmos so mächtige Raumschiffe existierten?
    Warum hatten sie nicht längst Abrutian angegriffen und diesen vernichtet - wenn es doch so offensichtlich möglich war?
    19 mal 19 ist
     
    289.
     
    Nein... 388? Ich bin verwirrt, so völlig hilflos. 119 mal 19... ist gleich 361! Ich kann denken, wenn ich es nur genügend will!
    Der Zauber der ersten Euphorie verflog so rasch, wie er gekommen war. Denn trotz ihrer Macht waren die Gesandten nicht imstande, die Boten Abrutians entscheidend aufzuhalten. Sie hatte sich ein völlig falsches Bild zurechtgelegt. Was mochten sich all die Milliarden Barrayd vorstellen, wenn sie an Gesandte Utiekks dachten? Allmächtige Lichtritter, deren Schwerter Abrutians Boten aus dem Kosmos tilgten? Die Realität jedenfalls sah anders aus, und es fiel ihr mehr als schwer, sich damit abzufinden.
    Das Zeitalter Thirne bringt uns Kampf und Verlust. Nicht allein Gewinn, sondern auch Opfer und sinnloses Sterben.
    Styoroom... Die Welt, die sie als Kind noch kennengelernt hatte, verging ohne ein letztes Aufbäumen. Es war einfach vorbei, von einer Sekunde zur anderen. Niemand konnte mehr etwas dagegen tun, auch die Gesandten nicht.
    Die Forschungsnetze der Physiker, sie verschwanden ebenso wie die Kanäle der Landschaftsarchitekten. Der Reihe nach brachen die riesigen Antennenfelder zusammen, in kristallisierter Form nicht mehr stabil, und die Kuppelbauten der Mathematiker mit all ihren in den Stein gekratzten Formeln verwandelten sich in Kristall, im Sonnenlicht glitzernd. In die Gebetsstadien, die so viele Gedanken an Utiekk ermöglicht hatten, drang der Kristall ebenso ein wie in die kilometerlangen Tunnelsysteme.
    „Es kann nicht sein", murmelte sie, ungläubig, verzweifelt und immer wieder.
    Ihr Blick irrte ab zu den Ortungsreflexen der 800-Meter-Schiffe. Doch mit brennenden Augen schaute sie hindurch.
    Hilf uns, Ouidane! signalisierte ratlos ihr Gefährte Gidead. Die Fremden sind immer noch da. Was soll geschehen?
    „Ich... Ich weiß nicht..."
    Es kostete sie alle Mühe, die Totengesichter der Barrayd vor ihrem geistigen Auge zu verdrängen. Styoroom war verloren. Genausogut hätte sie selbst unter den Opfern sein können. Wen es traf, das wußte niemand vorher. Seltsamerweise barg dieser Gedanke ein wenig Trost, und sie schaffte es, nicht mehr an die Wissenschaftler und ihre zerstörten Wunder zu denken.
    Ich werde versuchen, mit ihnen zu reden, signalisierte sie.
    Die Immune aktivierte das Funkgerät, stellte eine wenig störanfällige Frequenz ein und setzte sich im Bereich der Bilderfassung so zurecht, daß sie einen möglichst gelassenen Eindruck vermittelte.
    Auf Sendung schalten.
    „Mein Name ist Ouidane", formulierte sie. „Ich begrüßte die Gesandten Utiekks im ASYL - bei ihren Freunden."
    Sie mußte nicht lange warten, bis MOCODAM vor ihrem Sessel eine seltsame Holographie aufbaute.
    Das Wesen, das sie zu sehen bekam, ähnelte entfernt einem abnorm großen Barrayd, sah jedoch im Detail völlig anders aus. Es bewegte sich so ruckartig und sprach

Weitere Kostenlose Bücher