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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie noch nie gehört.
    Die Frau mit dem Rucksack lag noch immer auf der Bank. Jetzt aber sah sie schlimm aus, zumindest wenn man ihren Hals betrachtete.
    Die linke Seite war eingerissen und erinnerte an einen blutigen Schwamm. Die Vampirin hatte nicht nur einfach ihre beiden Zähne in die Haut geschlagen, sie hatte die Bissstelle noch vergrößert, sodass eine klaffende Wunde entstanden war.
    Jetzt richtete sie sich langsam auf. Um ihren Mund herum verteilte sich das Blut, das sie jetzt ableckte und doch nicht ganz weg bekam.
    Laurie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie starrte zu Boden, sie war entsetzt. Sie machte sich den Vorwurf, nicht geflohen zu sein und Hilfe geholt zu haben. Stattdessen hatte sie dabei zugeschaut, wie einer Frau das Leben genommen wurde.
    Pamela schaute noch mal auf die Gestalt. Ihr Mund verzog sich dabei. Dann bückte sie sich, gab der starren Gestalt einen gewissen Schwung und sorgte dafür, dass sie über die Kante rollte, auf den Boden fiel und dort liegen blieb.
    »Jetzt können wir gehen.«
    »Wohin?«
    »Durch das Schiff. Und wir werden auf Alice Island landen, wo auch meine Vorfahren gelandet sind.«
    »Und dann?«
    »Wird es einen Test geben, ob man überhaupt würdig ist, einreisen zu dürfen.«
    »Davon habe ich gehört.«
    »Wir werden allerdings die Abteilung auslassen, in der man sich nach dem Schicksal der Auswanderer erkundigen kann. Ich rechne damit, noch ein Zeichen setzen zu können, und denke dabei an Alice Island. Wäre doch toll.«
    »Nein!« Spontan hatte Laurie diese Antwort gegeben, und genau das hasste Pamela. Sie schlug ihrer Verwandten ins Gesicht, sodass diese einen leisen Schrei nicht unterdrücken konnte. Die Haut an ihrer linken Wange brannte.
    »Keinen Widerspruch!«
    Laurie war stur. »Ich kann das aber nicht gutheißen.«
    »Interessiert mich nicht. Und jetzt komm.«
    Es war ein hart gesprochener Befehl, dem Laurie lieber folgte. Sie hatte sich inzwischen eine Überlebensstrategie zurechtgebastelt. Ruhig widersprechen, aber nicht zu hart, denn Pamela Barton war gefährlich und unberechenbar.
    Wieder stieß sie ihre Hand gegen Lauries Schulter. »Los, komm mit.«
    Laurie stolperte vor. »Alice Island?«
    »Ja.«
    Laurie nickte. Bisher hatte sie nichts getan und sich auch nicht gewehrt. Das aber würde sie ändern müssen. Sie hatte sich vorgenommen, sich in Alice Island genauer umzuschauen. Möglicherweise ergab sich dort eine Chance.
    Es konnten noch weitere Räume besichtigt werden, aber davon nahmen die Frauen Abstand. Hand in Hand schritten sie durch den Gang, an dessen Ende zwei Frauen standen, die wie echt wirkten, es aber nicht waren.
    Man hatte sie als Angestellte der Reederei dort postiert, die alle Passagiere kontrollieren mussten.
    Hinter den beiden lag ein großer Raum, der auch nicht ihre Welt war.
    Sie wollten so schnell wie möglich an einen bestimmten Ort gelangen, denn Pamela wollte Schicksal spielen. Wenn die Familie Barton zwei Blutsaugerinnen hervorgebracht hatte, wäre das perfekt. Mehr konnte man nicht verlangen.
    Laurie Barton hatte noch etwas Hoffnung. Sie hoffte darauf, dass Alice Island noch nicht verlassen war. Dass sich dort noch mehrere Besucher aufhielten, denn diesen Ort ließ man nicht so leicht hinter sich. Er war schon recht bedeutend.
    Hin und wieder zog Pamela ihre Nase hoch. Sie schien Blut zu riechen. Jedenfalls hatte Laurie den Eindruck, dass dem so war.
    Sie überholten einen weiteren Besucher, was die Hoffnung bei Laurie schwinden ließ, sie zugleich aber wieder antrieb, denn Alice Island ließ sich sonst niemand entgehen.
    Und dann waren sie da.
    So plötzlich, dass sie selbst davon überrascht waren. Alice Island war eine Insel, auf der riesige Baracken standen. Sie schluckten die Massen von Ankömmlingen, denn hier liefen die ersten Tests für die Auswanderer.
    Hier wurden sie registriert und ausgefragt, unter anderem nach Krankheiten, und die Menschen wurden von Ärzten begutachtet, die dann ihr Okay oder das Gegenteil davon abgaben. Beim Gegenteil hatte der Ankömmling keine Chance, das Festland zu betreten. Er musste wieder zurück in das alte Elend. Natürlich konnte man hier nicht von einer echten Größe sprechen, hier war alles kleiner, aber dem Maßstab entsprechend gab es die kahlen Wände, auch die Wartebänke, die so viel an Angst und auch an Hoffnungen erlebt hatten.
    Hier konnten sich die Besucher auf mehrere Räume verteilen, und der erste Raum, in den die beiden kamen, war nicht leer. Dort

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