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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahe gekommen, denn zu stark hatte sie ihre Spuren verwischt.
    So waren die Zeiten vergangen. Sie hatte den Wilden Westen erlebt, den Tod der Ureinwohner. Danach all die technischen Revolutionen, und allmählich war ihr der Gedanke gekommen, herauszufinden, woher sie wirklich kam.
    Sie kannte ihren Namen. Sie kannte auch die Erinnerung, die sich nicht hatte löschen lassen, und sie wollte mehr über die Familie Barton wissen.
    Die Stadt Bremerhaven war entscheidend gewesen. Hier hatten sie gelebt, von hier waren sie aufgebrochen, und jetzt wollte sie die Gründe dafür finden.
    Immer wieder hatte sie die Menschen von Europa und auch Deutschland sprechen hören. Ihre Neugierde war enorm geworden, und sie hatte sich darangemacht, mehr über das Thema zu erfahren. Da sie schreiben und lesen konnte, auch etwas, das sie in Deutschland gelernt hatte, war es für sie kein Problem, an die entsprechenden Unterlagen heranzukommen.
    Sie hatte sich über Deutschland informiert. Sie wusste bald recht viel.
    Und sie hatte sich die Sprache zum Teil selbst beigebracht. Alles war von ihr genau ausgeklügelt worden.
    Bei ihren Recherchen war sie ins Staunen geraten. Die Bartons, ihre Verwandten also, hatten sich stark herausgemacht.
    Sie waren zu sehr reichen Fischhändlern geworden, die das, was sie verkauften, sogar selbst angelten oder fischten.
    Das hatte ihre Neugierde noch mehr angestachelt. Sie dachte auch an die anderen Bartons, die damals so bettelarm gewesen waren und es auch in Amerika blieben. Sie waren den entgegengesetzten Weg gegangen, um letztendlich auch so arm zu sterben. Bis eben auf eine Ausnahme.
    Und die wollte sich rächen.
    Oder auch abrechnen.
    Sie hatte sich Laurie geschnappt, die Hoffnung der Bartons, denn die sollte die Firma später weiterführen.
    Ob das eintrat, war noch nicht sicher. Wenn ja, dann in Pamelas Sinn, denn sie wollte als stille Teilhaberin einsteigen. Das wusste Laurie noch nicht. Sie wusste auch nicht, was noch alles auf sie zukam, aber der Besuch im Auswanderermuseum schien der Blutsaugerin wichtig zu sein.
    Dass sie schon so viele Jahre alt war, sah man ihr nicht an. Das getrunkene Blut erhielt sie immer frisch. Sie war in Hochform, und sie hatte es sogar gelernt, ein Auto zu lenken. Mit ihm waren die beiden Personen nach Bremerhaven gefahren und hatten den Wagen auf einen der Parkplätze in der Nähe des Museums abgestellt.
    Die restliche Strecke waren sie dann zu Fuß gegangen. Danach hatten sie sich in den Ablauf eingefügt und zwei Eintrittskarten erworben.
    Dazu gehörte auch eine Schicksalskarte, die jeder Besucher erhielt. Mit dieser Karte, auf der der Name eines Auswanderers stand, konnte man ein Schicksal nachvollziehen. Von der Ankunft in den Staaten bis in die Gegenwart, was die Nachkommen anging.
    Es war schon recht spät. Das hatte man ihnen auch gesagt. Sie sollten sich beeilen und hatten zugestimmt.
    Pamela Barton hatte die Initiative übernommen. Sie drängte sich in den Vordergrund, während Laurie immer zurückblieb. Sie wunderte sich über ihre Ahnin, die sich so wunderbar zurechtfand. Wer sie sah, der wäre nie auf die Idee gekommen, eine Blutsaugerin vor sich zu haben.
    Zudem schaffte sie es auch, sich tagsüber normal zu bewegen und nicht nur in der Nacht.
    Sie hatten die Karten gekauft und konnten das Museum betreten. Bevor sie es taten, nahm Pamela ihre Verwandte noch mal ins Gebet.
    »Du wirst dich genau daran halten, was ich dir befehle. Hast du verstanden? Du tust, was ich dir sage.«
    »Ja, ist gut.«
    »Dann komm.«
    Sekunden später betraten sie das Museum und fanden sich tatsächlich in einer anderen Welt wieder...
    ***
    Sie stand am Kai.
    Aber nicht nur sie allein. Zahlreiche andere Personen hielten sich dort auch auf. Die waren altmodisch gekleidet. Die Frauen trugen die Röcke lang bis zu den Knöcheln. Viele hatten noch ihre Schürzen übergestreift. Auf den Köpfen saßen Hüte oder Hauben in Schutenform.
    Auch Männer waren da. Sie trugen derbe Hosen und Jacken. Bärte zierten die Gesichter und auf dem Köpfen saßen Hüte.
    Sie alle standen da und warteten darauf, auf ein Schiff steigen zu können. Und sie sahen echt aus, aber sie waren Puppen. Mancher Besucher hatte daran nicht mehr gedacht und sie sogar angesprochen. Das passierte den beiden Frauen nicht.
    Auch hörten sie die typischen Hafengeräusche. Das Rauschen des Wassers, das Schreien der Möwen. Sie sahen das aufgestapelte Gepäck an den Seiten. All die Kisten und großen Taschen der

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