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1788 - Testcenter

Titel: 1788 - Testcenter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du bestimmt schon selbst bemerkt. Ich meine, da ist mehr als dieser suggestive Impuls, der uns in diese Lage gebracht hat!
    Ja, natürlich.
    Das erklärte bei weitem nicht, weshalb es auch mich erwischt hatte.
    Bilde dir nur nicht soviel ein, Bully. So perfekt bist du trotz deines Alters nicht ... Aber jetzt mal im Ernst: Anstatt über die Vergangenheit nachzugrübeln, sollten wir uns endlich mit der Gegenwart beschäftigen ...
    Was ist denn jetzt wieder los? kam plötzlich ein anderer Gedanke dazwischen. Sind wir auf einmal zu Telepathen geworden?
    Ganz und gar nicht, Dino, antwortete ich. Das hängt alles mit diesem Gallert zusammen.
    Nach und nach meldeten sich auch die anderen, mehr oder minder zaghaft. Wie es aussah, hatten wir uns über einen gewissen (und für uns unbestimmbaren) Zeitraum hinweg in einem halbwachen, dämmrigen Zustand befunden. Jetzt aber waren wir vollständig erwacht und konnten sogar miteinander kommunizieren.
    Die nächste Zeit nutzten wir für intensiven Gedankenaustausch.
    Auf seltsame Weise unterstützte uns das Gallert dabei. Wir benutzten bald den Ausdruck Biomasse, was vielleicht diese merkwürdige Existenzform am besten beschrieb, denn da war noch etwas anderes ...
    Als erstes erfuhren wir, daß wir nicht allein waren.
    Tatsächlich war die Biomasse auch nicht unmittelbar für unsere Kommunikation verantwortlich. Sie war nicht wirklich lebendig, und sie hatte nur scheinbare parapsychische Fähigkeiten.
    Es war vielmehr so, daß diese Biomasse den Grundstoff bildete für etwas, das in ihr ruhte. Sie war das genetische Programm, die Grundsubstanz, aber allein nicht handlungsfähig oder in der Lage, unsere mentale Verbindung aufzubauen.
    Möglicherweise war das Programm der Auslöser dafür gewesen, sich uns einzuverleiben. Jetzt aber gab es keine weiteren Befehle mehr - die Biomasse wußte nicht, was sie mit uns anfangen sollte. Daher tat sie das, was ihre Hauptaufgabe war: schützen und ernähren.
    Jeder von uns hatte bereits im halbwachen Zustand undeutlich merkwürdige Verdichtungen in dem rosafarbenen Kleister gesehen und sich gefragt, was es damit auf sich haben mochte.
    Diese Verdichtungen, so erfuhren wir nunmehr, waren das eigentliche Leben im Gallert; aus diesem Grundstoff entstanden.
    Wir nannten sie Embryonen, weil uns kein besserer Name einfiel - und irgendwie paßte er auch. Mit Hilfe dieser Embryonen konnten wir miteinander kommunizieren, ohne selbst parapsychische Fähigkeiten entwickelt zu haben.
    Die heranwachsenden Geschöpfe waren körperlich vollständig ausgereift, wie sie uns übermittelten, aber noch nicht bereit für die Geburt. Etwas ganz Entscheidendes fehlte dazu, die fertigen Wesen in die Welt zu entlassen; etwas, das sie durch die Biomasse offensichtlich nicht erhalten konnten. Ein Anstoß ...
    Was sie uns übermittelten, geschah mehr auf emotionale Weise; sie ließen uns an ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten teilhaben, ohne uns als Fremdkörper zu erkennen. Sie wußten nicht, wer oder was sie selbst waren, Begriffe wie „ich" oder „wir" waren für sie nicht zu erfassen.
    Ihr Verständnis vom „Leben" lag im instinktiven und emotionalen Bereich, ihr bewußtes Denken war nicht vollständig ausgereift; daher wußten sie nur, daß sie noch nicht „fertig" waren und ihnen etwas „fehlte".
    Wahrscheinlich konnte ihr eigenständiges Bewußtsein durch das Fehlen des entscheidenden Impulses nicht erwachen. Deutlich war jedoch, daß sie intelligent waren und außergewöhnliche parapsychische Fähigkeiten besaßen.
    Sie besaßen natürlich kein Zeitgefühl, aber für mich selbst reimte ich mir zusammen, daß die Entwicklung dieser Wesen in diesem Stadium schon lange feststeckte, möglicherweise seit die Forschungsanlagen stillgelegt worden waren. Aber das war nur eine Vermutung.
    Und das ist wahrscheinlich gar nicht einmal so schlecht, spürte ich Fink Petticuls Gedanken.
    Allerdings, stimmte ich zu.
    Derartige Fähigkeiten wirkten auf „normale" Menschen wie mich und meine Freunde natürlich bedrohlich, auch wenn wir nicht wissen konnten, was sich aus diesen Wesen, entwickeln würde. Wenn es Hunderte oder Tausende solcher Geschöpfe gäbe, die plötzlich das Licht der Welt erblickten, bedeutete das für Hirdobaan in jedem Fall eine entscheidende Änderung - wie auch immer sie ihre Kräfte anwenden würden.
    Und daß sie sie anwenden würden, daran konnte kein Zweifel bestehen: Schließlich waren sie speziell in diesen Kelchen gezüchtet worden, anhand eines

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