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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kospis versenkte. Aber mit einem Schlag war der Schwindel wie weggeblasen.
    Die verschwommenen Nebel lösten sich förmlich in einer Explosion auf. Rhodan versank in eine fremdartige Welt, in der Farben mehr Aussage hatten als das gesprochene Wort.
    Er glitt hinab in die Welt des jungen Vestibor, der, als jüngster von vierzehn Bauleitern in den Diensten des allmächtigen Aachthor, hier seine letzte Ruhe vor der Verfolgung durch die grausamen Roach gefunden hatte.
    Die Roach, die kriegerischen Vorfahren der so friedlichen Arcoana, die einst alles in Queeneroch ausgerottet hatten. Und damals, kurz vor dem endgültigen Aus, begann Vestibors dramatische, wechselhafte Geschichte...
     
    2.
     
    Vergangenheit: Vestibor Als er erwachte, war Vestibor ein Kospi mit einen strundenen Gollup. Sein Kopf schien förmlich zu glühen und zu brennen.
    Die Verbindung zum Strapo war w'ie abgeschnitten; er konnte kaum zusammenhängend denken. Als er sein Spiegelbild betrachtete, war ihm, als sei sein Göllup zu doppelter Faustgröße angeschwollen.
    Vestibor war gut gebaut. Das fand nicht nur er selbst. Die vielen Einladungen zur Teilnahme an Krogas belegten es, daß er allgemein als sehr attraktiv galt.
    Er hatte kräftige Arme und Beine. Sein Körper war nicht zu lang und auch nicht zu tonnenförmig; die breiten Schultern nicht zu ausladend. Wenn er sich halb herumdrehte, konnte er über die Schultern die Ausladung seines Strapos auf dem Rücken sehen: Sein Gehirnbuckel war wohlgeformt. Der faustgroße, birnenförmige Göllup, der Kopf als Multifunktionsorgan, der zwischen den breiten Schultern saß, war ebenmäßig und formvollendet. Nur schien er eben nach dem ausschweifenden Fest an Bord des Schulschiffes ATRIBA zu doppelter Größe angeschwollen zu sein; und nur noch fähig, mindere Farben zu signalisieren und wahrzunehmen. Das entsprach genau Vestibors Zustand.
    Er fühlte sich absolut screzza. Und er konnte kaum Farben unterscheiden. Alles war gappa in gappa. Sein Sprechkranz aus unzähligen Membranhärchen, zu anderen Zeiten ein sensibles Werkzeug für die Erzeugung eines breiten Lautspektrums, fühlte sich wie ein formloser Klumpen an.
    Ein Blick zu Carlemo zeigte ihm, daß der Freund sich immer noch in seiner Koje abkapselte.
    Carlemo hatten die Feierlichkeiten zum Abschluß ihres Studiums offenbar mehr zugesetzt als ihm. Das versöhnte Vestibor ein wenig mit seinem eigenen Befinden.
    Vestibor ging zu Carlemos Koje und schaltete den Schlafschutz aus. Als das flimmernde Feld desaktiviert war, sah er Carlemo mit eingezogenem Gollup zusammengerollt vor sich liegen.
    „He, Schlafmütze, aufgewacht", säuselte Vestibor mit verhalten vibrierendem Haarkranz.
    „Wir sind am Ende unserer Reise. Die Medesen warten auf uns."
    Carlemo rekelte sich. Er fuhr langsam und bedächtig, als sei dies ein ganz besonders anstrengender und schmerzhafter Akt, seinen Gollup aus und mobilisierte allmählich seine Sinnesorgane. Er blinzelte Vestibor aus seinem großen Mivra über dem Sprechkranz svaas an.
    „O Schreck!" tat Vestibor entsetzt, als er Carlemo in so schlechter körperlicher Verfassung vor sich liegen sah. „Was für ein Ungeheuer! Das muß ein Roach sein! Maxxe, maxxe! Ich bin verloren."
    „Treib keine Scherze mit dem Entsetzen, Vestibor", ermähnte Carlemo den Freund mit belegter Stimme. „Mir steht der Sinn so gar nicht nach Scherzen."
    „Das kann ich mir denken", sagte Vestibor verständnisvoll, dem nun schon wieder viel wohler zumute war. „Aber du mußt trotzdem auf die Beine kommen. Du weißt, was heute auf dem Tagesplan steht. Wir sind im Cyrrim-System angekommen."
    „Darauf haben wir uns schon lange gefreut", bestätigte Carlemo schlaftrunken.
    Er machte jedoch keine Anstalten, die Koje zu verlassen. Carlemo traf sogar Anstalten, den Gollup wieder zwischen die Schultern einzuziehen.
    Als Vestibor den Freund so erbärmlich daliegen sah, da packte ihn der Schalk. Das passierte gelegentlich, besonders aber zu Zeiten wie diesen, wenn er körperliches Unwohlsein kompensieren mußte. Die Farbe sparsa war dann sein Leitbild, mit einem Wort, er war ein Leichtfuß. Das war eben so seine Art, ihm rang nichts Ehrfurcht ab, nichts war ihm heilig.
    Er setzte sich an den Rand der Koje, so daß Carlemo durch seinen athletischen Körper weiter gegen die Kojenwand gedrängt wurde.
    „Du bist mein bester Freund, Carlemo", sagte Vestibor in gespielter Feierlichkeit, „ich habe keinen anderen. Wenn ich demnächst, jetzt, nachdem ich das

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