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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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Kummerog voller Zorn. „Wenn er sich noch einmal an meiner Ausrüstung vergreift, breche ich ihm das Genick."
    „Du brauchst aber Rudy und Thea noch", erinnerte Bruno Drenderbaum ruhig.
    „Nicht mehr lange", sagte Kummerog. „Wenn die GILGAMESCH nach Camelot zurückkehrt, dann schlagen wir zu."
    „Ist es dann soweit?"
    In diesem Moment sagte der Nachrichtensprecher - wie als Antwort auf Kummerogs Aussage: „Soeben wird gemeldet, daß die GILGAMESCH unter Homer G. Adams’ Führung ins Ceres-System einfliegt. Die in die Krisengebiete entsandten Kreuzer bleiben vorerst auf ihren Positionen. Auch Atlans GILGAMESCH-Segment RICO fehlt. Atlan ist mit Myles Kantor ins Solsystem geflogen, um Trokan zu inspizieren ..."
    Kummerog stieß einen Wortschwall in der fremden Sprache aus, der wie ein zorniger Fluch klang.
    „Ich nehme an, es stört deine Pläne, daß die GILGAMESCH nicht komplett zurückkehrt", sagte Bruno Drenderbaum teilnahmsvoll.
    „Red mit mir in Bröhn", herrschte Kummerog seinen Diener ‘unmotiviert an. „Ich möchte meine vertraute Sprache hören."
    Die beiden unterhielten sich daraufhin in dem fremden Idiom. David ärgerte sich nun, daß er seine Ausrüstung zurückgelassen hatte. Er hätte das Gespräch zu gerne aufgezeichnet, um es auswerten zu lassen.
    Aber er hatte auch so genug gehört.
    Er zog sich vorsichtig von seinem Lauschposten zurück und erreichte unbemerkt das Freie. Beim Versteck angelangt, schlüpfte er in seinen Kampfanzug und flog nach Mandalay zurück. Von dort ging er per Transmitter zurück nach Port Arthur.
    David Golgar hatte noch keinen Entschluß gefaßt, was er unternehmen sollte. Aber wie die Dinge lagen, konnte er das Versprechen auf Diskretion nicht halten.
     
    Dialog 5
     
    „Ich weiß mittlerweile sehr viel über dich, Kummerog. Kenne selbst Details über so dunkle Momente aus deinem Leben wie deine Deportierung durch dein eigenes Volk nach Bröhnder. Ich habe von deiner Haut erfahren, wie du dich in dieser Galaxis behauptet und eine Schar treuer Diener auf dem Asteroiden Klinker um dich geschart hast. Ich kenne sogar die Namen der Hautträger und kann sie verschiedenen Völkern zuordnen.
    Wie Vaikhuur, den Unan-Kjurden-Wissenschaftler. Den Techniker Gonzerol aus dem Zwergvolk der Blibb ..."
    „Du langweilst mich, Freund Bruno. Worauf willst du hinaus?"
    „Freund? In Wirklichkeit bin ich doch bloß dein Sklave. Deine Haut macht mich dazu."
    „Ich kenne keine anderen Freunde als sklavisch ergebene. Du bist dennoch etwas Besonderes für mich, Bruno."
    „Und ich diene dir gern. Ich kenne dein Verhältnis zu den anderen Hautträgern. So weiß ich, daß der Tod von Yokanrog im Arsenal der Baolin-Nda dich sehr getroffen hat ..."
    „Nach so vielen Jahren werden wohl noch weitere aus dem Kreis meiner Getreuen nicht mehr am Leben sein. Ich war 66 eurer Jahre im Winterschlaf, die können an den anderen nicht spurlos vorbeigegangen sein. Aber was soll das Geschwafel?"
    „Du verfolgst das Geschehen um die Tolkander nun schon die ganze Zeit. Es scheint dich überaus stark zu interessieren. Du deutest damit an, daß du schon mal etwas mit ihnen zu schaffen hattest. Aber ich weiß nichts davon. Die Haut will mir nichts darüber verraten."
    „Hm."
    „Als wir mit der PRETTY PLAID auf eine Vorhut der Igelschiffe stießen und die stakkatoartigen Hyperimpulse empfingen, da hast du eine Bemerkung gemacht, auf die du später nicht wieder eingegangen bist.
    Ich habe sie noch gut in Erinnerung. Du sagtest im Zusammenhang mit den Tolkandern wörtlich: Ich habe nicht gewußt, daß sich diese Galaxis in so akuter Gefahr befindet. Das verkompliziert die Dinge. Wir haben unter größtem Zeitdruck zu arbeiten.< Willst du darüber endlich Einzelheiten verraten?"
    „Nein. Nur soviel: Du kannst deine Heimatgalaxis abschreiben, Bruno. Ein Teil der Milchstraße wird innerhalb kürzester Zeit zu einer toten, öden Sternenwüste geworden sein. Wir müssen rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich verschwinden."
    „Dein Wissen wäre für die Galaktiker so wertvoll, daß du damit alles, was du willst, von ihnen erpressen könntest, Kummerog. Warum nutzt du das nicht aus?"
    „Es liegt nicht in meiner Natur, anderen Gutes zu tun. Nicht einmal dann, wenn es mir Vorteile bringt.
    Wir machen es auf meine Art, Bruno, mein Freund."
    „Seltsam, aber ich kann dir nicht einmal dafür böse sein, Kummerog, daß du mein eigenes Volk dem Untergang preisgibst."
    „Wir beide werden die Apokalypse nicht mehr
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