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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentrifaal. Deren Gemütsverfassung schien auf dem tiefsten denkbaren Punkt angelangt zu sein; sie wirkten, als suchten sie Schutz beieinander vor einem wilden Tier, das sie angreifen konnte.
    Vorsichtig entfernte sich Perry Rhodan aus dem Transmitterring. Er hatte wieder seinen Anzug geöffnet, um Atemluft zu sparen. Die Atmosphäre dieser Welt war recht kalt und feucht, auf seltsame Art und Weise stickig. Die Temperaturen lagen in der Nähe des Gefrierpunktes.
    Rhodan starrte auf den Boden. Umgeben war der Transmitterring von Felsgestein, das eingeebnet worden war, aber bei weitem nicht mit jener Gründlichkeit und Perfektion, wie Rhodan und Bull sie bei den Galornen bisher angetroffen hatten.
    „Es sieht nach einer improvisierten Zuflucht aus", sagte Perry Rhodan leise.
    „Oder doch nach einer Sackgasse", kommentierte Bully.
    Ein scharfer Wind fegte über das Land und trieb die dichten Nebelschwaden vor sich her. Der Wind war so kräftig, daß er eine Lücke in den Dunst riß, und Perry Rhodan konnte erkennen, daß er auf einer felsigen Anhöhe stand, vielleicht sogar auf dem Gipfel eines Berges. Vorsichtig schritt er weiter, sehr sorgfältig auf den Boden achtend.
    Nach einigen Dutzend Metern hörte die bearbeitete Fläche auf, von nun schritt der Terraner über unbehandeltes Felsgestein; Geröll und Felstrümmer erschwerten das Vorankommen.
    Rhodan blieb stehen. Der Boden vor ihm fiel ziemlich steil ab; hier ging es nicht weiter.
    Er winkte Bully heran. „Was hältst du davon?" fragte er leise.
    Da sie die Helme geöffnet hatten, konnten sie sich problemlos so unterhalten, daß die Zentrifaal davon nichts mitbekamen. Früher, als die Anzüge geschlossen gewesen waren, hatten sie entweder die Funkgeräte auf allergeringste Reichweite gestellt oder die Helme aneinandergepreßt, so daß die Schallwellen über den Kontakt übertragen werden konnten.
    „Übel!" sagte Reginald Bull. „Erinnert mich an Gaalo. Kalt, feucht, ungemütlich." Er grinste. „Eine kleine GlücksReduktion könnte jetzt nicht schaden ..."
    Rhodan erwiderte das Lächeln.
    Es war eine sehr eigentümliche Erfahrung gewesen, diese GlücksReduktion, eine eher philosophische denn technischwissenschaftliche Angelegenheit. Die Betroffenen hatten dabei einen Vorgeschmack von jenem Zustand bekommen, der in der irdischen Mystik als Nirwana bezeichnet werden konnte. Ein Zustand, in dem es kein Leiden mehr gab, keine Schmerzen und Sehnsüchte, keine Bedürfnisse, statt dessen eine satte, alles erfüllende Zufriedenheit, die soweit gegangen war, daß es nicht einmal mehr den Wunsch nach einer Verlängerung dieses Zustandes gegeben hatte. Die Glücks-Reduktion hatte nur wenige Minuten gedauert, aber das Gefühl der Bedürfnisfreiheit hatte sich ein wenig länger halten können.
    Mehr als einmal hatte Perry Rhodan darüber nachgedacht, wie es möglich war, daß die Bewohner von Gaalo, Zentrifaal, Kroogh, Mocksgerger und andere, die unsagbar primitiven Lebensbedingungen auf Galorn ertrugen, um später wieder einer Glücks-Reduktion teilhaftig zu werden - sich also gleichsam wie Rauschgiftsüchtige gebärdeten -, wohingegen es bei Bully und Rhodan keinen Zweifel daran gegeben hatte, daß sie Galorn so schnell wie möglich wieder verlassen wollten.
    Gewiß, etliche Male danach hatte sich Rhodan an die Glücks-Reduktion erinnert, und es waren angenehme und einladende Erinnerungen gewesen. Glücks-Reduktion und dazwischen Lebensbedingungen wie auf Terra oder Camelot, das wäre eine Kombination gewesen, der man nur schwer hätte widerstehen können ...
    Vielleicht - Rhodan war mit dieser Spekulation vorsichtig gewesen, weil eine gehörige Portion Selbstlob und Eitelkeit darin enthalten sein konnte - hatte es daran gelegen, daß Bully und er von Wünschen, Bedürfnissen und Sehnsüchten geprägt waren, die oft über schlichtes Denken an das eigene Wohlbefinden hinausgingen.
    „Sobald die Galornen uns erwischen", versprach Rhodan mit grimmigem Sarkasmus, „werden sie für eine GlücksReduktion sorgen, dessen bin ich mir sicher. So oder so ..."
    Reginald Bull grinste. Er grinste ziemlich breit, aber Perry Rhodan kannte seinen alten Freund sehr gut und bemerkte sofort, daß Bullys Augen das Lächeln gar nicht begleiteten. Bullys Blick wirkte trübe, stumpf.
    Körperlich war der alte Freund noch ziemlich fit, dafür sorgte der Zellaktivator, aber gegen die seelische Erschöpfung half das Kosmokratengeschenk nicht.
    „Sieh zu, daß du eine Möglichkeit findest, wo

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