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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können.
    „Gib nicht auf!" forderte er sie auf.
    „Ich kann nicht mehr!" stammelte sie.
    „Du mußt!"
    „Alles ist irgendwann einmal zu Ende. Auch das Leben einer Unsterblichen!"
    „Niemals!" brüllte er und schüttelte sie. „Du darfst nicht vor diesem Monster kapitulieren."
    „Wie kannst du etwas so Wundervolles wie Goedda ein Monster nennen?" Sie lächelte verträumt, und er merkte, daß sie ihm unaufhaltsam entglitt. Es schien nichts mehr zu geben, was sie vor dem diabolischen Einfluß von Goedda retten konnte.
    „Pikosyn", sagte der Wissenschaftler eindringlich. „Du mußt eingreifen. Du mußt Dao-Lin-H’ay betäuben. Nur so kannst du sie retten. Sie braucht ein künstliches Koma, um zu überleben."
    „Dafür liegt kein ausreichendes Motiv vor", antwortete der Syntron der Kartanin über Funk. „Sie ist organisch vollkommen gesund."
    „Sie wird geistig geknechtet. Begreifst du denn nicht? Wenn du nicht hilfst, ist sie verloren."
    „Was redest du denn da, Myles?" fragte sie sanft. Ihre Stimme war vollkommen ausdruckslos und bar jeder Emotion. „Siehst du die wunderschönen Blumen nicht? Erkennst du die Wahrheit nicht? Du kannst das vollkommene Glück mit Händen greifen. Es ist direkt vor dir. Du brauchst nur deinen Helm zu öffnen."
    Sie schaltete den Schutzschirm ihres SERUNS ein, und im gleichen Moment wurde Myles zurückgeschleudert.
    Nunmehr war sie unerreichbar für Atlan und ihn geworden.
    Was auch immer geschah, sie konnten ihr nicht helfen.
    „Irgend etwas geschieht", sagte Myles leise. „Hörst du es auch?"
    Er legte eine Hand an die Wandung der Röhre, und er spürte, daß sich das organische Material bewegte.
    Atlan schob die Geschützplattform vor sich her.
    Sie waren der Lösung des Rätsels so nah wie nie zuvor.
    Goedda mußte sich endlich enthüllen!
    „Komm schon!" rief der Arkonide. „Zeig dich endlich! Ich will wissen, wer du bist."
    Der Wissenschaftler schloß zu ihm auf. Dao-Lin-H’ay folgte ihm, als sei sie durch eine unsichtbare Leine mit ihm verbunden. Ihre Augen waren weit geöffnet, aber sie schien nichts mehr wahrzunehmen.
    „Wo ist das Biest?" fragte Myles Kantor leise.
    Seine Ortungsgeräte zeigten an, daß sie das Zentrum erreicht hatten. Vor ihnen lag die Kardia, ein Gebilde von etwa 800 Metern Durchmesser, doch noch sahen sie nichts von ihr, denn vor ihnen krümmte sich die Röhre, so daß ihre Blicke nur wenige Meter weit reichten.
    „Ich komme mir vor wie ein Pfropf, der sich langsam durch die Adern eines Lebewesens zum Herzen schiebt", sagte der Wissenschaftler. „Wenn wir dabei einen tödlichen Herzinfarkt verursachen sollten, werde ich mich nicht beschweren!"
    Ein heftiges Beben schien die Traumblase zu durchlaufen. Nun wurden die Bewegringen der Röhrenwandung so stark, daß sie mit bloßem Auge zu erkennen waren.
    „Es ist soweit", sagte der Arkonide.
    Dabei blickte er unwillkürlich auf seinen Monitor, um zu prüfen, ob der Individualschirm eingeschaltet war.
    Er spürte die körperliche Nähe eines gewaltigen Geschöpfes. Es war so übermächtig, daß es ihn zu erdrücken drohte.
    Goedda war da!
     
    8.
     
    Camocks Höhenflug endete spätestens zu dem Zeitpunkt, als der Bund ihn mit rücksichtsloser Gewalt aus dem Röhrengeflecht beförderte.
    Der Wahre Ingenieur verstand die Welt nicht mehr.
    War er nicht eine Autorität? Warum respektierte ihn der Bund nicht? Wieso fürchtete er seine Macht nicht?
    Goeddas Erscheinen stand unmittelbar bevor. Jetzt spielte nichts mehr außerhalb dieses Ereignisses eine Rolle.
    Die Arbeiten waren noch nicht ganz abgeschlossen. Obwohl er - Camock - die Peripherie der Sphäre verlassen hatte, taten Physander und Roboter alles nur Erdenkliche, um das Werk zu vervollkommnen.
    Sie würden es nicht schaffen. Da der Bund große Zerstörungen angerichtet hatte, würden sie keine 100 Prozent erreichen, sondern lediglich 93 Prozent; so schätzte Camock.
    Doch das spielte keine Rolle.
    Die Existenz Goeddas und ihre weitere Entwicklung waren dennoch gesichert - vorausgesetzt, der Bund hörte endlich auf zu schießen.
    Damit konnte das größte für Physander und Chaeroder vorstellbare Ereignis beginnen.
    Camock trieb durch den silbrig schimmernden Nebel und fragte sich, ob der Bund noch mehr Schaden anrichten, womöglich Goedda selbst angreifen könnte. Dieser Gedanke war so erschreckend für ihn, daß es ihm nicht gelang, ihn bis zu Ende zu verfolgen.
    Sobald er in seiner Phantasie das Energiegeschütz des Bundes gegen Goedda

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