Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Cistolo."
    Das Holo erlosch. Khan lehnte sich in seinem breiten Sessel zurück und schloß die Augen. Er war allein in seinem Büro.
    Camelot.
    Es war immer wieder ein besonderes Gefühl, wenn Besuch von dort angekündigt wurde, auch nach all den Jahren, seitdem die Aktivatorträger sich von der solaren Menschheit abgesondert und dorthin zurückgezogen hatten. Camelot stand für Namen wie Perry Rhodan, Atlan oder Reginald Ball. Die Sympathie, die Cistolo Khan ihnen fast von Anfang an entgegengebracht hatte, wurde auch heute noch nicht von alten Terranern geteilt.
    Zwar hatte sich das politische Verhältnis weitgehend entkrampft, aber die Ressentiments ließen sich nicht so schnell ausräumen - auch nach dem Auftritt des Helioten nicht, der Perry Rhodan zum Sechsten Boten von Thoregon erklärt hatte. Ein Stimmungsumschwung war die Folge gewesen, Perry Rhodan war „seiner" Menschheit als ihr Vertreter wieder ein Stück näher gerückt. Aber die Einigelung der Cameloter verhinderte noch, daß sie und die solare Menschheit so selbstverständlich miteinander umgehen konnten, wie Cistolo Khan sich das wünschte.
    Die Space-Jet mit ihrer unbekannten Besatzung würde - offiziell - nicht sonderlich willkommen sein, aber auch kein Feind. Viele Menschen wünschten sich sicherlich insgeheim, das sagenhafte Camelot einmal sehen zu können, aber sie gaben es nicht zu.
    Das Verhältnis zwischen Terra und Camelot war im Grunde von Schizophrenie gezeichnet.
    Das Holo der jungen Frau baute sich wieder auf. Celia Wilkens teilte dem LFT-Kommissar mit, wo genau die Jet landen würde. Er dankte und schwang sich aus dem Sessel.
    Hätte er darauf bestehen sollen, daß die Ankömmlinge sich identifizierten und ein Bild von ihnen sandten? Ein Gefühl sagte ihm, daß sie einen Grund dafür hatten, es - noch - nicht zu tun. Und diesen Grund maßte er wohl oder übel akzeptieren.
    Höchste Sicherheitsstufe bedeutete, daß er sich kein Kuckucksei ins Nest legen ließ. Während und nach dem Anflug und der Landung würden zahlreiche Waffenprojektoren auf das Beiboot gerichtet sein.
    Cistolo Khan machte sich auf den Weg.
     
    *
     
    Der Gleiter des LFT-Kommissars landete neben der Space-Jet von Camelot. Cistolo Khan stieg aus und ging mit gemischten Gefühlen auf das Boot zu, das - etwas isoliert von den anderen Raumfahrzeugen - auf einem weiten freien Feld stand.
    Er trat unter die Bodenschleuse und sah, wie sie sich öffnete. Cistolo wußte, daß er von Spinnsonden des Terranischen Liga-Dienstes beobachtet wurde. Wenn irgend etwas passierte, würde sich sofort eine Robotarmee in Bewegung setzen.
    Der LFT-Kommissar legte den Kopf in den Nacken, um etwas zu erkennen, als der Antigrau nach ihm griff und ihn sanft nach oben steigen ließ.
    In der Zentrale angekommen, erwartete ihn die zweite Überraschung des Tages.
    Er hatte Homer G. Adams erwartet, immerhin war er der einzige Aktivatorträger, der sich derzeit in der Milchstraße aufhielt. Zumindest nach seinen Informationen.
    Ebenso möglich wäre auch gewesen, daß gar keiner der Unsterblichen, sondern nur ein Kurier gekommen war.
    Statt dessen sah sich der Terraner plötzlich Gucky, dem Mausbiber, sowie dem riesenhaften Haluter Icho Tolot gegenüber. Er wußte, daß sie vor einiger Zeit spurlos in der Kleingalaxis Fornax verschwunden waren; seither hatte man nichts mehr von ihnen gehört. Tausende von Fragen drängten sich ihm auf.
    „Danke für die Landegenehmigung, Cistolo", sagte Gucky mit seiner piepsigen Stimme, bevor Khan überhaupt etwas von sich geben konnte. Der Ilt deutete einladend auf einen freien Sessel. „An deiner Stelle wäre ich mißtrauischer gewesen. Aber vielleicht verstehst du jetzt, warum wir uns nicht gezeigt haben. Wir wollen jedes unnötige Aufsehen vermeiden. Die Erde ist ja auch gar nicht unser Ziel."
    „Nicht?" fragte Khan. Seine Backenmuskeln zuckten. „Was dann? Etwa Trokan?"
    „Dann hätten wir den vierten Planeten direkt angeflogen, Cis", erwiderte der Mausbiber freundlich, aber doch ernst. Sein Nagezahn hatte sich bei der knappen Begrüßung nicht einmal gezeigt. „Nein, unsere Mission ist heiklerer Natur und hat nichts mit dem Pilzdom oder den Herreach zu tun. Wir sind gekommen, um Hilfe zu erbitten, Cistolo - genauer gesagt, medizinische Hilfe."
    „Und um ganz genau zu sein", fügte Icho Tolot mit gedämpfter Stimme hinzu, „ist ein wichtiger Cameloter ernsthaft erkrankt."
    „Wer ist es?" fragte Khan. „Einer der Aktivatorträger?"
    Er sah von Gucky

Weitere Kostenlose Bücher