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1978 - Schlacht um Wanderer

Titel: 1978 - Schlacht um Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eindrang.
    Nein!
    Lotho Keraete schloß unwillkürlich die Augen, aber verborgene Lautsprecher ließen ihn ein ständig anschwellendes Mahlen und Kreischen hören. Er spürte keine Erschütterung. Der Zapfen schien den Strudel unbeschadet zu durchdringen, in dem sich die Elemente der Schöpfung selbst auszutoben schienen. „Hinter" der Scheibe lag der Ereignishorizont - das heißt jene Grenze, an der die Gravitation des Schwarzen Lochs so groß wurde, daß selbst das Licht mit seinen rund 300.000 Kilometern in der Sekunde nicht mehr schnell und stark genug war, ihr zu entfliehen. Dort hörte das normale Universum auf, dort war das Nichts zu Hause.
    Und genau in dieses Nichts schien sich der Zapfen hineinstürzen zu wollen. Der neue Bote schlug die Augen wieder auf. Es hatte keinen Zweck, sich zu verstecken. Er wollte sehen, was mit ihm geschah.
    Der riesige Zapfen arbeitete sich durch die Akkretionsscheibe, ohne von ihr erfaßt und in seinem Kurs abgelenkt zu werden. Dann.. - Keraete kam es vor wie eine Unendlichkeit wurde es schwarz in der Holographie. Der Cyborgmensch begriff, daß er mit dem Zapfen soeben unter den Ereignishorizont getaucht war.
    Für einige Momente sah er gar nichts in der Projektion. Dann begannen weiße Risse das Nichts zu durchziehen, die rasch breiter wurden.
    Innerhalb weniger Zehntelsekunden wuchsen die optischen und akustischen Eindrücke zu dem eines gigantischen Wasserfalls heran, dessen Einzelpartikel aus einem Strom vorbeiwirbelnder Gaswolken und Materiebrocken zu bestehen schienen.
    Lotho Keraete glaubte, nur die Hand danach ausstrecken zu müssen. Aber er glaubte auch, daß dies alles nur Illusion war, mit der sein Geist auf das Unfaßbare reagierte.
    Der Zapfen tauchte weiter in dieses unwirkliche Medium hinein. Wurde er vom singulären Kern des Schwarzen Lochs angezogen, oder konnte er selbst hier noch frei manövrieren? Keraete traute der Technik von ES vieles zu, aber nicht alles.
    Er nahm eine Art „weißes Rauschen" wahr, wildes Toben, Flirren und Aufblitzen von unbestimmbaren Dingen inmitten dieser unwirklichen Umgebung.
    Ihm wurde übel. Sein Innerstes schien nach außen gestülpt zu werden. War dies die Hölle?
    Lotho Keraete wußte nicht, wieviel und ob überhaupt Zeit verging, während der Lautsprecher das Rauschen übertrug und sich der „Wasserfall" und die weißen Blitze durch das Holo in den Schleusenraum hineinzuschieben drohten.
    Er hatte die Fäuste geballt und den Kopf trotzig vorgeneigt. Was ES hier mit ihm inszenierte, fand er unerträglich. Wenn die Superintelligenz ihn bei sich haben wollte, dann an einem Ort, wo Menschen existieren konnten.
    Der ehemalige Exobiologe hatte Angst, niemals wieder von hier zu entkommen.
    Plötzlich glaubte er in dem „weißen Rauschen" etwas zu erkennen, was nicht zu den anderen Eindrücken hier paßte. Es war eine Halbkugel mit scheibenförmiger Oberfläche und von unbestimmbaren Ausmaßen, aber bestimmt mehrere tausend Kilometer groß. Diesen Eindruck gewann er, als sich der Zapfen ihr rasch näherte. Die Halbkugel war von einer gewaltigen, linsenförmigen Blase umgeben, und in ihr erkannte er eine Kunstsonne und bald auch einen zweiten Zapfen, der bewegungslos über der Oberfläche hing.
    War dies Wanderer, jene geheimnisvolle Kunstwelt, auf der ES residieren sollte? Keraete hatte von ihr gehört. Perry Rhodan hatte sich mehrmals auf Wanderer aufgehalten.
    Soweit Keraete wußte, war Wanderer aber im Jahr 2326 zerstört worden. Offenbar hatte sich ES bereits eine neue Kunstwelt geschaffen.
    Der Zapfen durchdrang die Blase. Die Kunstwelt - und um eine solche handelte es sich tatsächlich - wuchs unter ihm und füllte die Holographie aus. Kurz sah Keraete Seen und Gebirge, Steppen und Wüsten. Dann griff etwas nach ihm und entmaterialisierte ihn aus dem Schleusenraum des Zapfens.
     
    2.
     
    19. Februar 1291 NGZ
    Perry Rhodan
     
    Die SOL und die Reste der Zweiten Experimentalflotte der Liga Freier Terraner unter Kommandant Rudo K'Renzer standen im weiteren Umkreis des Dengejaa Uveso, des gigantischen Schwarzen Lochs im Milchstraßenzentrum, und beobachteten nach wie vor.
    Die Versuche der Kosmischen Fabrik MATERlA, Wanderer aus seinem Versteck unterhalb des Ereignishorizonts herauszureißen, waren weiterhin deutlich zu orten.
    Major Viena Zakata, Leiter der Abteilungen Funk und Ortung, und seine Leute maßen wie schon seit über vier Wochen superstarke Schockwellen an, die jeweils aus zwei Einzelereignissen bestanden, die

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