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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ruhig. Ich vermisste das ferne Dröhnen startender und landender Raumschiffe, das allen Prallfeldern und Antigravtriebwerken zum Trotz immer unterschwellig in der Luft hing. Auch fehlte das unaufhörliche ferne Aufblitzen, das an ab regnende Sternschnuppen erinnerte und entstand wenn Sonnenstrahlen von den stählernen Schiffsrümpfen reflektiert wurden.
    Die Lastenplattformen waren noch weit entfernt, und nur die Optik des Galornenanzugs holte sie näher heran. Sie schienen in Kanchenjunga landen zu wollen, denn sie gingen tiefer und streiften aus meiner Perspektive fast schon die höchsten Gebäude. Ein Stöhnen drang aus meinem Funkempfang, ein qualvolles Gurgeln. Notruffrequenz, stellte ich fest. Die Peilung zeigte auf den Lastenkonvoi. Nur sekundenlang hatte das Stöhnen angehalten, nun herrschte wieder Stille. Dennoch war ich wie elektrisiert. Jemand hatte versucht, um Hilfe zu rufen, aber nur sein krampfhaftes Nach-Atem-Ringen war von den Akustikfeldern erfasst worden.
    Die 'Plattformen hielten Kurs. Kein Ausscheren war zu bemerken, nichts, was eine Veränderung angedeutet hätte. „Wir haben ihn", raunte ich Moo zu, überzeugt davon, dass soeben wieder Menschen im Einflussbereich des Zyklopen gestorben waren. „In der Nähe des Kybernetischen Turms."
    Diesmal würde ich schneller sein als die Agenten des Liga-Dienstes. Ich verlangte dem Galornenanzug das Letzte an Beschleunigungsvermögen ab.
    Ein Funkspruch. Ich ignorierte ihn. Das war Margret Zhamant. Bis sie ihre Roboter wieder in Stellung gebracht hatte, würde kostbare Zeit verstreichen, die ich zu nutzen gedachte.
    Spionsonden folgten mir, die Galornentechnik registrierte ihre verschwindend geringen Antriebsimpulse. Auch das wohl Margrets Initiative. Der Kybernetische Turm wuchs vor mir auf. Nichts. Vergebens lauschte ich in mich hinein, um schon die Anzeichen eines beginnenden mentalen Drucks wahrzunehmen. Wenn Ramihyn nur Sekunden benötigte, um den halben Erdball zu umrunden, tötete er jetzt, in diesem Augenblick, vielleicht schon in Washington oder Montreal. Dann hatte ich mich geirrt.
    Nördlich des Turms erstreckte sich eine hügelige Parklandschaft, zugleich ein Relikt aus frühen Jahrhunderten, um die Wohnsiedlungen von den Emissionen des Handelsraumhafens abzuschirmen. Der Kopfschmerz überfiel mich wie aus heiterem Himmel, ein Zusammenziehen der Blutbahnen unter der Schädeldecke ... ... und war ebenso schnell vorbei. Ramihyn! Ich hatte seine Todeszone tangiert. Zurück, angestrengter noch als vorher auf jede Veränderung lauernd. Obwohl Moo behauptete, er habe nichts registriert. Da war es wieder, dieses beklemmende Gefühl, kaum noch atmen zu können. Trotz der Streufeldabschirmung desaktivierte ich fast alle Aggregate und hastete zu Fuß weiter über den gepflegten Rasen.
    Der Schmerz kam so plötzlich, dass ich taumelte und mich gerade noch abfangen konnte. Ein Schmiedehammer schien meinen Schädel zu bearbeiten. „Noch nicht, Moo!" stieß ich hervor. „Erst wenn wir nahe genug dran sind." Ein Feuersturm tobte durch meine Gedanken. Der Hügel, auf den ich zulief, schien plötzlich zu brennen. Die Flammen verdichteten sich, formten wirbelnde Spiralen und strebten in einer gewaltigen Explosion auseinander. Rasend hämmerte mein Herz, in meinen Schläfen dröhnte ein Wasserfall, und der Aktivatorchip schien sich glühend durch meine Schulter fressen zu wollen. Ein rasender Wirbel vermischte Himmel und Hügel. Erst als sich meine Finger in feuchtes Erdreich krallten, kam ich wieder zur Besinnung. Weiter! Nicht aufgeben, nicht so nahe am Ziel.
    Auf allen vieren krieche ich weiter. Ich glaube, ich schreie und keuche stoßweise meine Lebensgeister hinaus. Speichel rinnt über mein Kinn. Oder ist es Blut, warm und klebrig? Der Todeshauch Ramihyns hält mich in eisernen Klauen, es ist ein furchtbares Gefühl.... Sterbende Galaxien ...
    Insektenmonstren hüllen Planeten ein. Ihre Leiber verdunkeln die flammenden Sonnen, die sich aufzublähen beginnen ... Sie sind über mir, jagen mir ihre Stacheln ins Fleisch, und ihre Brut wird mich innerlich auffressen ... Die Hitze, der Schmerz schwinden. Übrig bleibt das wilde Pochen des Aktivators. Und Moos Flüstern: „Zur Unterstützung hast du eine kreislaufstabilisierende Injektion erhalten; sie wird aber nicht sehr lange wirken."
    Eineinhalb Kilometer breit waren die Todesschneisen, die der Zyklop hinterließ. Das bedeutete 750 Meter Radius. Wenn ich richtig schätzte, befand er sich hinter dem

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