2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
ob wir es bis zum Pfiff schaffen.“
Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn. „Was sind acht Sekunden in einem Leben?“
„Sehr viel. Du hast selbst gesehen, wozu ich in acht Sekunden fähig bin.“
Sie lächelte. „Was ist mit Frühstück?“
„Wir machen unterwegs Rast. Habe ich dir schon erzählt, dass ich ein Gespenst gesehen habe, nachdem du gegangen warst? Eine Frau mit Krone. Ganz schön unheimlich. Ich dachte immer, Gespenster seien weiß, aber sie war gelb. Sie fühlte sich einsam und hat mich um einen Kuss gebeten, also …“ Er strich ihr Haar hinters Ohr, beugte sich hinab und küsste ihren Hals. „Schmeckt verblüffend lebendig.“
Als Skyler mit ihrer Reisetasche und den Kameras in die Küche zurückkehrte, stand Trace an der Spüle und wusch ab.
„Du solltest den Fuß schonen“, sagte sie. „Wenigstens bis …“
„Kein Problem.“ Er drehte sich um, die Ärmel aufgekrempelt, den Hut im Nacken, und trocknete sich die Hände am Geschirrtuch ab.
Sie lächelte. „Weißt du, wie hinreißend du aussiehst?“
„Ja.“
„Darf ich ein Foto machen?“
„Nein.“
„Mit Schürze. Ich habe eine, auf der …“
Sie wollte eine Schublade aufziehen, aber er ließ es nicht zu. „Das wäre ein Problem. Hast du alles zusammen?“ Sie nickte. „Dann nehme ich dich jetzt mit nach Hause.“
„Aber ich fahre.“
„Dieses Mal.“
„Und ich bringe Lebensmittel mit.“
„Ich habe …“ Er runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, was ich habe.“
„Aber ich, und wir nehmen etwas mit.“ Sie zeigte zur Speisekammer. „Such dir aus, worauf du Appetit hast. Ich räume den Kühlschrank aus.“
Trace zögerte. „Wir könnten an einem Supermarkt halten.“
„Ich bin ein Supermarkt. Frag Mike.“
Er zwinkerte ihr zu. „Lass ihm die Enchiladas hier.“
Sie beluden den Pick-up und fuhren zur Koppel. Jack ließ sich anstandslos in den Anhänger führen. Der Mustang machte es ihnen schwerer, aber Trace hatte ein paar Asse in seinem aufgerollten Ärmel, und Cayenne – wie er jetzt hieß – wurde handzahm. Jedenfalls für den Moment.
Skyler holte ihr Handy heraus und rief Mike an. „Hey. Ich bringe Trace nach Hause.“
„In seinem Pick-up?“, fragte ihr Stiefsohn mit schläfriger Stimme. „Soll ich euch folgen?“
„Ich möchte, dass du dich hier um alles kümmerst. Ich bleibe für ein paar Tage weg.“
„Ein paar Tage?“
„Vielleicht auch länger. Der Ausflug könnte eine gute Fotoreportage abgeben.“ Keine Antwort. „In der Küche sind noch Enchiladas.“
Trace hatte den Hut vor die Augen gezogen, aber sein Lächeln war nicht zu übersehen.
„Was für welche?“
„Hähnchen.“
„Ich mag Rind lieber.“
„Das nächste Mal. Da wir gerade von Rindern reden, sie müssen gezählt werden. Kannst du das heute erledigen?“
Er stöhnte auf. „Du bist weg. Ist es wichtig, ob ich es heute oder morgen tue?“
„Ja. Wenn wir im Geschäft bleiben wollen, müssen wir …“ Sie warf Trace einen Blick zu. Er schob gerade den Sitz zurück und machte es sich so bequem wie möglich. Entweder schafft er es hier oder nicht, aber du kannst es ihm nicht abnehmen. „Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.“ Sie klappte das Handy zu und ließ den Motor an. „Seine Großeltern haben die ZQ Ranch gegründet, und sein Vater hat sie gut fortgeführt … solange er konnte. Es heißt, dass man zum Rancher geboren wird.“
„Will er einer sein?“
„Es ist sein Erbe. Leider steckt er manchmal mit dem Kopf in den Wolken.“ Aus Gewohnheit kontrollierte sie den Weidezaun neben der Straße. „Die ZQ ist auf der Erde.“
„Und du? Magst du Wolken?“
„Wer mag sie nicht? Sie malen Bilder an den Himmel.“ Im Osten war er blau, und die Luft war kühl. „Als Kind will man im Flugzeug am Fenster sitzen, um auf sie hinabzuschauen und sich vorzustellen, wie man auf ihnen spielt.“ Sie lächelte ihrem Beifahrer zu. „Ich habe nicht immer unter Höhenangst gelitten.“
„Ich fliege nicht“, gab er zu. „Viel zu riskant.“
„Aber du reitest ohne Helm.“
„Natürlich. Ich bin ein echter Cowboy.“
„Dann trag wenigstens eine Protektorweste.“
„Ich habe eine, aber ich trage sie nicht immer. Manchmal behindert sie einen.“ Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und schlief ein.
Skyler achtete auf sämtliche Schilder und Entfernungsangaben. Newcastle lag nicht weit hinter der Grenze zu South Dakota, aber sie hatte keine Ahnung, wie weit es von dort zu
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