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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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verstand weder die Bedeutung der Höhle noch ihre Malereien oder ihr Gefühl, dass dies einmal ein wichtiger Ort gewesen sein musste. Sie erinnerte sich nur daran, dass sie in ihrer Hochzeitsnacht hierher geritten war und sich ihren Zopf abgeschnitten hatte.
    Marina und Angelique begleiteten sie zur Höhle hinauf. Sie nahmen die alte Frau in die Mitte und leuchteten mit einer Kutscherlaterne. Auch Marina erinnerte sich: Sie kannte diesen Ort. Hier hatte Daniel sie gefunden, in jener Nacht, da sie ihr gemeinsames Leben begannen.
    Sie halfen Angela, die Höhle zu betreten. Innen war es dunkel und klamm, und es roch nach dem Staub von Jahrhunderten. Die Laterne warf goldene Lichtstrahlen auf die Wände. Dort waren höchst seltsame Zeichnungen eingeritzt und daneben die Worte:
La Primera Madre
 – Die Erste Mutter. Als sie das Bild mit den beiden Sonnen erblickten, stockte ihnen der Atem, so schön war es.
    Angela bat ihre Tochter und Enkelin, sich hinzusetzen und still zu sein. Dann ließ sie sich mühsam auf dem kalten Boden nieder. Die Laterne in der Mitte des merkwürdigen kleinen Kreises warf surreale Lichteffekte auf die Gesichter der Frauen.
    Angela saß einige Minuten schweigend da, bis sie in ihren Knochen und in ihrem Leib fühlte, was ihr so lange gefehlt hatte. Sie schloss die Augen.
Mama, bist du da?
Und augenblicklich spürte sie eine Präsenz, warm, liebevoll und beschützend. Mit einem Schlag wurde ihr bewusst, dass sie ihr ganzes Leben hindurch eine Lücke in ihrem Inneren verspürt hatte, eine kleine leere Stelle, durch die sie sich immer unvollständig gefühlt und in dem Glauben gelebt hatte, etwas Bestimmtes suchen zu müssen. Jetzt wusste sie, was es war: ihre Herkunft.
    Sie begriff nun auch, warum sie hergekommen war und warum sie den Beutel aus Öltuch mitgebracht hatte. Er enthielt eine Urkunde mit der Landzuweisung an Menschen, die kein Recht auf dieses Land besaßen, dessen Vorbesitzer vertrieben worden waren. Zum Schrecken ihrer Begleiterinnen begann Angela, mit ihren knochigen alten Händen den harten Boden der Höhle aufzugraben. Marina und Angelique wollten protestieren, aber sie wehrte ab, und in ihrer Stimme, in ihrem Ausdruck lag etwas, das sie gehorchen ließ.
    Stumm schauten sie zu, wie das Loch größer wurde, bis Angela zufrieden schien. Sie wussten nicht, was in dem Beutel war und warum Angela ihn in das Loch legte. Wie gebannt verfolgten sie, wie Angela das Loch langsam wieder mit Erde füllte und auch die aztekische Jadefigur vergrub, die ihr aus der Tasche geglitten war. Einen Moment lang setzte Angelique zum Sprechen an, aber irgendetwas ließ sie verstummen. Die aztekische Gottheit, die sie durch harte und schöne Zeiten begleitet hatte, wurde nun der Erde in dieser geheimnisvollen Höhle übergeben.
    Nachdem sie die Besitzurkunde für Rancho Paloma vergraben hatte, spürte Angela, dass endlich Frieden in ihr einkehrte. Das Land gehörte der Ersten Mutter und ihren Nachkommen, nicht den fremden Eindringlingen und den Eroberern, sondern dem ursprünglichen Volk, dem es gestohlen worden war. Als sie die Erde festklopfte, dachte Angela:
Ich muss es den anderen sagen. Marina, Angelique. Sie haben Indianerblut in den Adern. Daniel, Seth … ihre Kinder … sie alle stammen von der Ersten Mutter ab.
    Sie begann zu sprechen, hastig, drängend, weil sie wusste, dass ihre Zeit bemessen war: »Wir sind Indianer, vom Volk der Topaa. Wir stammen von der Ersten Mutter ab, die hier begraben liegt. Wir sind die Hüter dieser Höhle. Uns obliegt es, die Traditionen, Geschichten und die Religion unseres Volkes weiterzugeben. Wir müssen unsere Erinnerungen lebendig halten.«
    Die beiden Frauen starrten sie an. »Was sagt Großmutter da, Tante Marina?«
    »Ich verstehe sie nicht. Sie murmelt konfuses Zeug.«
    »Ist das überhaupt eine Sprache, in der sie da spricht? Es klingt überhaupt nicht wie Spanisch.«
    »Ihr müsst diesen Ort im Gedächtnis behalten«, fuhr Angela fort, ohne zu merken, dass sie Topaa sprach, die Sprache ihrer Kindheit. Ihre Mutter hatte sie Marimi genannt und ihr erklärt, dass sie eines Tages die Medizinfrau des Clans sein würde. »Ihr müsst den anderen von dieser Höhle berichten.«
    Angela nahm Marinas Hand. »Ich habe dich Marina genannt. Ich habe die Botschaft in meinen Träumen missverstanden. Es sollte
Marimi
heißen.«
    »Mutter, wir verstehen nicht, was du da sagst. Lass uns gehen. Wir bringen dich nach Hause.«
    Aber Angela sagte sich: Ich bin
zu

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