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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist am Ende", sagte Cugarittmo und kam mühsam auf die Beine. Den Kopf hatte er zwischen die Schultern eingezogen, das Kampfgesicht war vorgereckt. Alle Mundänen in der Kommandozentrale hatten ihr Profangesicht mit dem Kampfgesicht vertauscht. Cugarittmo setzte sich mühsam in Bewegung. Er machte zwei Schritt auf Tekener zu, die schwere Waffe im Anschlag.
    Da gellte ein markerschütternder Schrei durch die Kommandozentrale. Myrkeetme hatte ihn ausgestoßen. Er war der einzige, der immer noch sein Profangesicht beibehalten hatte. Aber dieses, ansonsten stets bar jeglichen Ausdrucks, war nun von Entsetzen gezeichnet.
    Als Cugarittmo sich ihm verwundert zuwandte, sagte der blinde Seher: „Das ist unser aller Untergang. Ich sehe Berge von Leichen mundänischer Krieger ..."
    Und noch während er das sagte, wurde sein Körper wie von Krämpfen geschüttelt. Cugarittmos Körper zuckte ebenfalls. Sein Kampfgesicht zeigte einen Ausdruck völliger Verwirrung, als ob er nicht begreifen könne, was mit ihm passierte. Nun schien auch er das nahende Ende zu spüren. Er sah seine Gefährtin Serizza und die anderen mundänischen Krieger mit zuckenden Gliedern zusammenbrechen und dann reglos auf dem Boden liegen.
    Cugarittmo bäumte sich jedoch noch einmal auf und zielte mit der Waffe auf Tekener, der den schlaffen Körper von Dao-Lin-H´ay in den Armen hielt.
    Cugarittmo hatte nicht mehr die Kraft, die Waffe abzufeuern. Sie entglitt seinen Händen und polterte zu Boden.
    Der mundänische Heerführer fiel zuckend auf sie und rührte sich nicht mehr, nachdem er auf dem Boden aufgeschlagen war.
    In die folgende Stille sagte Ronald Tekener mit ungläubiger Stimme: „Dao-Lin ist nicht ganz tot.
    Ihr Puls schlägt noch ..."
    Er hob seine Gefährtin hoch und rannte mit ihr in den Armen in Richtung Medo-Abteilung.
    Atlan konnte nur hoffen, daß Dao-Lin-H´ay überleben würde. Er wünschte sich das nicht allein Tekeners wegen. Er mochte die Kartanin sehr, sie war in all den Jahren zu einer guten Freundin für ihn geworden.
    Es stellte sich heraus, daß die Todesstrahlung Icho Tolot nicht so arg zugesetzt hatte wie der Kartanin. Der Haluter war zwar unter starken Schmerzen aus seinem versteinerten Zustand gerissen worden, aber er war bei Bewußtsein.
    Die sechs Swoons waren dagegen alle tot.
    Ebenso wie die Mundänen ...
    Atlan wurde schlagartig bewußt, daß an Bord der SOL 200.000 Leichen von Mun-Kriegern mitflogen.
    Als die SOL in der NACHT herauskam, schickte Atlan Crom Harkanvolter per Funk eine erste Erfolgsmeldung und gratulierte ihm zu seiner weisen Entscheidung. „Dir haben wir aber auch zu verdanken, daß wir nun in den beiden SOL-Zellen 200.000 Mundänenleichen liegen haben", fügte er hinzu. „Es wird kein Vergnügen sein, sie zu entsorgen."
    Der Lord-Eunuch nahm die Worte jedoch ernst. „Es tut mir leid, euch solche Unannehmlichkeiten bereitet zu haben", sagte er. „Laß es mich wiedergutmachen und meine Leute für die Beseitigung der Leichname sorgen. Ich möchte einige der Leichname sowieso für Forschungszwecke zurückhalten. die anderen verfrachten wir einfach in Richtung Finstergrenze."
    Atlan war dankbar dafür, daß die Mom´Serimer ihnen diese makabre Arbeit abnahmen. Die Roboter der SOL konnten dabei helfen. „Habt ihr denn keine Verluste erlitten, Atlan?" erkundigte sich Crom Harkanvolter vorsichtig.
    Atlan hätte ihm den Tod der sechs Swoons lieber verschwiegen, um dem Lord-Eunuchen zu ersparen, daß er sich deswegen Gewissensbisse machte. Aber da er darauf angesprochen wurde, sagte er Crom Harkanvolter die Wahrheit.
    Er fügte jedoch schnell hinzu: „Icho Tolot und Dao-Lin-H´ay haben die Todesstrahlung gut überstanden. Ich vermute, daß sie diesen Umstand ihren Zellaktivatoren zu verdanken haben."
    Der Lord-Eunuch der Mom´Serimer war erleichtert, daß sich die Verluste der Solaner in Grenzen hielten.
    Während die Mom´Serimer und die Roboter darangingen, die beiden SOL-Zellen von den Leichen der Mundänen zu räumen, lief en im Mittelschiff der SOL die Trauerfeierlichkeiten für die sechs gestorbenen Swoons ab. Sie bekamen ein Weltraumbegräbnis mit allen Ehren, an der die gesamte Mannschaft teilnahm.
    Die dreißig Zentimeter kleinen, gurkenförmigen Körper waren in improvisierten Aluminiumsärgen untergebracht und mit der Fahne der LFT geschmückt worden. Atlan hielt eine kurze Ansprache, in denen er die Verdienste der sechs Mikrotechniker für Camelot würdigte. Es war letztlich aber eine ziemlich

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