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2012 - Folge 8 - Der zeitlose Raum

2012 - Folge 8 - Der zeitlose Raum

Titel: 2012 - Folge 8 - Der zeitlose Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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abgeschlossen«, behauptete der stämmige junge Mann unbeirrt. Im nächsten Moment verstärkte er seine Anstrengungen an einer bestimmten Stelle, schien etwas wegzuschieben, dann umzuklappen – und plötzlich knirschte es vernehmlich und die Tür schwang nach außen auf.
    Tom hetzte den Weg zurück zu Maria Luisa und Alejandro und staunte. »Wie hat er das gemacht?«
    Die junge Spanierin schüttelte den Kopf. »Ich … weiß nicht. Er scheint irgendeinen geheimen Mechanismus ausgelöst zu haben.«
    Alejandro nickte und deutete auf einige Risse, die bei näherer Betrachtung als zu regelmäßig erschienen, als dass Wind und Witterung sie geformt hatte. »Ein Rätsel!«, sagte er. »Nicht schwer.«
    Tom kratzte sich am Kopf und schüttelte denselben. »Junge, du solltest mein Partner werden«, sagte er anerkennend. »Ich habe schon vor mehr als einer verschlossenen Grabkammer gestanden, aber nie war ich so schnell drinnen.«
    Jandro lächelte in sich hinein. Tom war sich nicht sicher, ob er das Lob überhaupt verstanden hatte. Aber das spielte jetzt keine Rolle; wichtiger war es, endlich in den geschützten Bereich der Burg zu kommen. Er wies mit dem Arm auf den offenen Durchgang. »Wenn ich bitten darf …?«

    Yucatán
    Abby zitterte. Zum einen immer noch wegen der Kälte, die ihren Körper mit der nassen Kleidung wie eine zweite Haut umschloss – und zum anderen wegen des Stöhnens, das noch sekundenlang durch den unterirdischen Felstunnel wehte.
    Was es war, wollte sie in dieser Situation, wo ihr Entdeckersinn vor dem puren Überlebenswillen kapitulieren musste, gar nicht wissen.
    Es wäre klug gewesen, sich in die andere Richtung abzusetzen. Dumm war nur, dass der einzige Lichtschimmer hier unten genau von dort zu Abby drang, wo auch das schaurige Ächzen herkam.
    Und ihre Taschenlampe hatte sie verloren.
    Wie kann ich Licht machen?, fragte sie sich. Das Feuerzeug? Nein, dessen Flamme reichte nicht weit und würde sie gleichzeitig blenden.
    Das Telefon! Sie erinnerte sich an ihr Smartphone im Rucksack, dessen Xenon-Blitz man für Videoaufnahmen auch auf Dauerlicht stellen konnte. Hoffentlich war der Akku noch stark genug – und hoffentlich hatte es keine Feuchtigkeit abbekommen.
    Rasch streifte Abby den Rucksack ab, verstaute, um die Hände frei zu haben, die Tonröhre mit den Aufzeichnungen darin und kramte das Smartphone hervor. Es war in seiner Lederhülle trocken geblieben und der Akku stand bei 86%. Sie kontrollierte auch den Netzempfang: null. Kein Wunder in dieser unterirdischen Kaverne.
    Natürlich konnte die kleine Leuchte nicht mit der verlorenen Taschenlampe mithalten, aber besser als nichts und in dieser Lage vielleicht sogar die Rettung in der Not.
    Abby aktivierte das Videolicht und hielt das Smartphone in die Richtung, die ihr am hoffnungsvollsten erschien. Doch diese Hoffnung zerschlug sich rasch.
    Der Fluss, in den sie gestürzt war, schien keine zehn Meter entfernt vor einer im Streulicht grau und weiß schimmernden Felsklippe zu enden. In Wahrheit setzte er sich darunter fort … aber möglicherweise zu weit, um tauchend den nächsten unterirdischen Hohlraum zu erreichen.
    Abby ließ das Licht an der Steilwand emporhuschen. Nach etwa acht Metern ging die Wand in die domartige Tunneldecke über, in der ein Stück weiter das Loch klaffte, durch das Abby heruntergestürzt war. Die Höhe ließ sie jetzt noch schaudern – wie auch das Ächzen, das in diesem Moment von neuem erklang.
    Zitternd pflanzte es sich in Abbys Richtung echohaft fort, wie auf dünnen Spinnenbeinen in ihr Ohr hinein.
    Der Schein ihrer Behelfslampe tastete sich über den felsigen Uferstreifen in diese Richtung, bis der Flusslauf eine Biegung beschrieb. Was dahinter in dem schwachen Lichtschimmer lag, war nur direkt von dort aus zu sehen.
    Abby wollte es nicht sehen. Aber sie musste dorthin, wenn sie hier raus wollte.
    Den Rucksack wieder geschultert, tat sie den ersten Schritt. Das leise Knirschen, das sie dabei verursachte, wurde von der unterirdischen Akustik verstärkt und klang wie der Schritt eines Riesen.
    Hörte sich auch das schaurige Stöhnen nur deshalb an wie das eines Monsters? War es in Wirklichkeit nur ein Tier? Ein Ozelot vielleicht oder ein Nasenbär, den es auf ähnlich unglückliche Weise hierher verschlagen hatte?
    Vielleicht war er aber auch durch einen natürlichen Eingang gekommen und kannte somit den Weg hinaus!
    Das konnte ihre Chance sein. Sie durfte das Tier, wenn es eines war, nicht vorzeitig

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