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Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Auer
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Der Omnibus knatterte über die Eisfläche und kam laut röhrend zum Stehen. Ein Mann stieg aus, von oben bis unten dick eingepackt.
    Er sah sich um. Eisberge ragten aus den glatten Wasserflächen in den blauen Himmel. Weiße, sanft geschwungene Schneeberge glitzerten in der Sonne. Es war ganz still.
    Und dann kam von irgendwoher ein leises Schnarren. Und Rufe, die sich ein bisschen wie Trompetenklänge anhörten.
    Der Mann lächelte. Er rückte seine Fellmütze zurecht und stapfte los.
    Nach einer halben Stunde Fußmarsch stieß er auf die Pinguinkolonie.
    Er ließ seinen Blick über die vielen schwarzen Köpfe schweifen, dann ging er in die Hocke und begann leise zu sprechen. „Ich bin’s, Mortimer Morrison“, murmelte er. „Inhaber der magischen Zoohandlung. Magische Tiere sind bei mir gut aufgehoben. Wer möchte, darf sich mir anschließen.“
    Er wartete. Noch war keines der Tiere auf ihn aufmerksam geworden. „Magische Tiere sind einzigartig“, sprach er weiter. „Wer diese Einzigartigkeit in sich spürt, soll näher herankommen.“
    Mortimer Morrison wartete.
    Und dann, auf einmal, schien ein Ruck durch die Kolonie zu gehen. Tatsächlich! Einer der Pinguine hatte sich umgedreht. Er drängelte sich an den anderen Tieren vorbei und blieb vor dem Mann mit der Fellmütze stehen.
    Aufmerksam blickten sie einander an.
    „Na, verstehst du meine Worte?“, fragte Mortimer Morrison neugierig.
    Der Pinguin nickte und klapperte mit dem Schnabel.
    „Krrrch“, machte er.
    „Versuch es noch mal“, ermunterte ihn Mortimer Morrison.
    „Krrcheech“, schnarrte der Pinguin und holte tief Luft. „Ich wusste gar nicht, dass es noch jemanden gibt, der meine Sprache spricht“, sagte er zögernd. Er hob den rechten Flügel und deutete hinüber zu der Kolonie, wo die Tiere dicht an dicht standen. „Ich habe mich so einsam gefühlt.“ Eine Träne rollte über seine schwarze Pinguinbacke.
    „Damit ist es nun vorbei“, erklärte Mortimer Morrison mit sanfter Stimme. „Wenn du mitkommst, wirst du Freunde finden.“
    „Gibt es noch mehr Wesen, die meine Sprache sprechen?“, fragte der Pinguin aufgeregt.
    „Oh ja.“ Der Mann nickte. „Alle magischen Tiere verstehen einander. Da sie normalerweise nie zueinanderfinden, fahre ich mit meinem Omnibus herum und sammle sie ein. Bei mir finden sie ein neues Zuhause. Wie heißt du?“
    „Juri“, antwortete der Pinguin.
    Mortimer Morrison lächelte. „Willkommen, Juri! Du wirst dich nie wieder einsam fühlen.“
    Der Pinguin schüttelte sein Gefieder. Dann spazierte er dem Mann mit der Fellmütze hinterher, ohne ein einziges Mal zurückzublicken.

1. Kapitel

Der Umzugswagen
    „Aaaaaaaah! Aua! Mist!“
    Mit Karacho donnerte Benni die Lerchenfeldstraße hinunter und landete mitten in einem Rosenbeet.
    Es war der letzte Tag der Sommerferien. Und endlich hatte es Benni mal geschafft, sich vom Radio loszureißen. Dort lief sonst jeden Nachmittag seine Lieblingssendung „Die dritte Dimension“.
    Heute nicht.
    Heute hatte er endlich das Skateboard aus dem Keller geholt, das ihm Onkel Johnnie zu Ostern geschenkt hatte. Damit könne man richtig gut Mädchen beeindrucken, hatte sein Onkel gesagt.
    Benjamin Schubert seufzte, als er aus dem Rosenbeet herauskrabbelte. Besonders eindrucksvoll hatte das bestimmt nicht ausgesehen. Er humpelte zum Straßenrand und krempelte die Jeans hoch. Sein rechtes Knie war aufgeschürft, blutete aber nicht. Glück gehabt.
    In diesem Moment bemerkte er den Umzugswagen. Er stand unter der Kastanie auf dem Johannisplatz, einem hübschen Platz am Ende der Lerchenfeldstraße. Wohn- und Geschäftshäuser wechselten sich hier ab: Es gab eine Bäckerei, einen Fahrradladen und den „Friseursalon Elfriede“. Der hatte seit Anfang des Monats neue Inhaber. Und anscheinend bezogen sie gerade die Wohnung im ersten Stock direkt über dem Salon.
    Benni beschloss sich das genauer anzusehen. Mit wackeligen Beinen stellte er sich auf sein Skateboard und rollte vorsichtig näher heran.

    Die Türen des Umzugswagens standen weit auf. Benni sah eine Stehlampe, viele Regalbretter, einen Kleiderschrank und jede Menge Kartons. Umzugsmänner trugen Küchenmöbel, Teppichrollen und Bilder ins Haus, die mit durchsichtiger Folie umwickelt waren. Ein gestreiftes Eichhörnchen huschte vor seinen Füßen über den Platz und verschwand im Kastanienbaum.
    Benni blieb stehen. Hoppla! Das Skateboard machte sich selbstständig und rollte auf die Straße. Ein Radfahrer mit einem

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