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2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

Titel: 2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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dich verrät …«
    »Dazu müsste er mich ja erst mal sehen. Und außerdem habe ich im Vatikan nicht nur enemigos , sondern auch amigos .«
    Na schön, der Plural war ein bisschen übertrieben. Er hatte nur einen Freund im Vatikan, und auch von dem konnte er nur hoffen, dass er noch hier praktizierte. Angesichts dessen, was er praktizierte, war nicht auszuschließen, dass ihn inzwischen ein anderes Schicksal ereilt hatte, welches dann bestimmt nicht an die große Glocke gehängt worden wäre.
    Aber all das brauchte er Maria Luisa ja nicht auf die Nase zu binden; gerade ihr nicht.
    »Abby hat mich vor deinen ›Freunden‹ gewarnt«, fuhr die hübsche Spanierin mit süffisantem Lächeln ein Geschütz auf, gegen das es kaum eine Verteidigung gab. Denn seine Exfrau sprach in dieser Hinsicht aus mitunter leidvoller Erfahrung – Menschen, die Tom als Freunde bezeichnete, hegten nicht immer auch freundschaftliche Gefühle für ihn. Was seiner Meinung nach daran lag, dass er selbst großzügig im Vergeben und Vergessen war …
    Nur wollte er jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen und beschränkte sich auf die hoffentlich ausreichende Zusicherung: » Dieser Freund ist anders.«
    Doch Maria Luisa hatte noch einen Schuss auf Lager. »Und vor diesen Freunden hat Abby mich ganz besonders gewarnt!«

    Nein, es gab keinen Zweifel – Abigail Ericson war die einzige Insassin des schwarzen GMC Vandura. Es hätte nicht viel gefehlt, und Commissioner Spencer McDevonshire hätte den Van in seine Einzelteile zerlegt, um wirklich überall nach Thomas Ericson und den beiden Spaniern zu suchen.
    Aber diese Blöße gab er sich dann doch nicht. Es war schon schlimm genug, dass seine sonst so stoische Fassade Risse bekommen hatte.
    Er verzichtete auch darauf, die Amerikanerin noch einmal zu fragen, wo ihr Exmann sei. Sie hätte doch nur wieder geantwortet, dass sie es nicht wusste. Und McDevonshire konnte es nicht widerlegen.
    Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er Ericson gesehen hatte, wie auch das Mädchen und den Jungen, die er mit sich herumschleifte, mochte der Teufel wissen, warum. In Stonehenge hatten sie und Abigail Ericson im Scheinwerferlicht des Jaguar gestanden wie Rehe, die nächtens auf die Straße sprangen. Und dann …
    Ja, und dann … Das war der immer noch ungeklärte Knackpunkt. McDevonshire wusste, dass irgendetwas passiert sein musste, als plötzlich, noch während er seine Waffe im Aussteigen auf das Quartett richtete, der schwarze Van unvermittelt vor ihm aufgetaucht war. Als würden ihm ein paar Sekunden seiner Zeit fehlen. Was weder mit Logik, noch mit Vernunft zu erklären war.
    Nicht auszudenken, wenn Walter Jorgensen, sein schnöseliger, fantasieloser Vorgesetzter, davon Wind bekäme. Der war ja schon beim Bericht über die Geschehnisse auf der Île de Ré, wo McDevonshire einen Gendarmen in Notwehr erschossen hatte, fast ausgetickt – obwohl er sich sogar darum bemüht hatte, den Vorgang halbwegs simpel und verständlich zusammenzufassen …
    Es gab nur eine Person, die ihm die offenen Fragen beantworten konnte: Abigail Ericson.
    Spencer McDevonshire benutzte den kurzen Dienstweg. Das hieß, er zeigte den Kollegen aus Winterbourne Stoke seinen Interpol-Ausweis und bat sie, zum einen dafür zu sorgen, dass der schwarze Van in den Ort geschafft wurde, und zum zweiten, die Verdächtige auf deren Revier verhören zu dürfen.
    »Muss ich Ihnen Handschellen anlegen?«, fragte er die Amerikanerin, als er sie aufforderte, in seinen Jaguar zu steigen.
    »Haben Sie Angst, dass ich Ihnen ans Knie fasse?«
    » Very well, Madam.« Er hielt ihr die Beifahrertür auf, setzte sich hinters Steuer, und dann ging es im Konvoi in den Ort.
    Das Verhörzimmer, das man ihm auf dem Revier zur Verfügung stellte, unterschied sich in nichts von anderen Verhörzimmern in ganz England: kahle Wände, ein Tisch, zwei Stühle.
    Sie saßen sich gegenüber.
    »Sie können sich ja denken, was ich von Ihnen wissen möchte«, begann McDevonshire, die langen Beine übereinandergeschlagen.
    Abigail Ericson hatte die Hände auf der Tischplatte gefaltet. »Nein, tut mir leid. Aber ich bin sehr gespannt auf Ihre Fragen – und vor allem auf die Erklärung, mit welchem Recht Sie mich hier festhalten«, sagte sie und fügte nach einer genau bemessenen Pause betont und mit Unschuldslächeln hinzu, »und was Sie mir – außer einer Geschwindigkeitsübertretung vielleicht – vorzuwerfen gedenken.«

    Tom hatte vor fünf, sechs

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