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2028 - Operation Stiller Riese

Titel: 2028 - Operation Stiller Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grinsenden Superhelden betrachtete, die, obwohl es sich nur um schmächtige, schmalbrüstige Terraner handelte, den dämlichen Kristallimperialisten tüchtig Feuer unter dem Arsch machten ...
    Interludium 1 Der behaarte Handrücken schwebt über der Sensorfläche und verharrt einen kaum merklichen Augenblick, ehe die Finger einen Zahlenkode eingeben.
    Ein Holotableau entsteht, das berührungssensible Prallfeld vermittelt den Lichtmustern den Eindruck scheinbarer Festigkeit.
    Joffu Krimas ist äußerlich nichts anzumerken. Mehr denn je fühlt er sich als wandelnder Leichnam, lauscht unwillkürlich den vertrauten Geräuschen im Raumschiff. An Bord der RAATRANK hat er alle Befehle befolgt, die ihm über mittelt wurden. Seine Töchter werden nur überleben, sie werden nur dann ihre „Medikamente" erhalten, wenn er kooperiert. Das wird sein Tod sein.
    Und der vieler, vieler anderer ...
    In mühevoller Kleinarbeit hat er inzwischen die Sicherheitsschaltungen eines Notreaktors eine nach der anderen so umprogrammiert, dass sie auf einen Kodebefehl hin überbrückt werden. Ist der Impuls einmal gegeben, lässt sich der weitere' Prozess nicht mehr aufhalten: Wenn es soweit ist, wird Joffu Krimas die RAATRANK sprengen.
    Tränen füllen plötzlich seine Augen; der abgerufene Text auf dem Tableau verschwimmt, wird unleserlich. Der Mann kennt ihn auswendig, hat schon viele Male in diesen und vergleichbaren Dateien gelesen - fast so, als könne ihm dieses Studium ein bisschen Halt vermitteln. Es ist natürlich eine Selbsttäuschung. Er ist tot - obwohl er noch atmet, noch lebt.
     
    *
     
    Aus: Ausbildungshandbuch, Raumflotte der Liga Freier Terraner; Ausgabe März 1302 NGZ, Kapitel STRATEGIE UND TAKTIK - Historische Lehrsätze und Vorlesungen der Terranischen Flottenakademie (2441 bis 2450 A. D.): Defensive und offensive Verteidigung von strategisch wichtigen Sonnensystemen; Oberst Truk Relbok
     
    ... wenn wir eine Lehre aus den bitteren Erfahrungen des Dolan-Krieges ziehen können, so ist es die Erkenntnis, dass jedes Objekt, das gegenüber äußeren Angreifern allein durch passive Verteidigung geschützt wird, nur äußerst schwer bestehen kann.
    Schon im terranischen Mittelalter musste die in die Defensive, also zur Verteidigung von Burgen und befestigten Städten gezwungene Kriegspartei ungleich mehr Mühen und Kosten auf sich nehmen, um den strategischen Nachtteil der Unbeweglichkeit gegenüber einem beweglichem Angreifer auszugleichen. Zwar gibt es einige Beispiele für eine erfolgreiche Verteidigung befestigter Standorte, aber die Zahl der gefallenen Städte und Festungswerke, angefangen von Troja bis zum Fort Eben Emael, überwiegt bei weitem. Während ein frei operierender Angreifer seine Taktik und Vorgehensweise selbst bestimmen kann, muss der Verteidiger auf sämtliche Arten von Angriffen, vom klassischen Handstreich bis zur Zermürbung durch Aushungern, vorbereitet sein.
    In unserer Zeit stehen nicht nur Städte zur Verteidigung oder zur Eroberung an, sondern gleich ganze Planeten und Sonnensysteme. Auch wenn hierbei nicht mehr Burgmauern und Wassergräben das Hindernis sind, sondern gigantische Schutzschirme oder wie im Fall der Ersten Schwingungs macht sogar Zeitfelder, haben sich die grundsätzlichen militärischen Gegebenheiten kaum geändert.
    Die höchste Mauer und der mächtigste Energieschirm sind zu überwinden, wenn dem Angreifer erlaubt wird, ausreichend Material heranzuführen, und ihm die Möglichkeit gegeben wird, auf das Hindernis lange genug einzuwirken. Irgendwann bricht jeder Schirm; es ist nur eine Frage der Energiemenge und der erforderlichen Zeit.
    Hierfür gibt es genug Beispiele in unserer jüngeren Vergangenheit: So wurde der Energieschirm des Blauen Systems durchbrochen, die Planetenfestungen der Meister der Insel konnten eingenommen werden, und sogar die besagte Zeitfestung der Ersten Schwingungsmacht ging ihres Schutzfeldes verlustig und wurde schließlich, nachdem auch der Paratronschirm dieses Planeten durchbrochen war, vernichtet. Sogar diese Festungen im All waren anfällig gegen überraschende Zugriffe, trotz ihrer Ressourcen abhängig von auswärtigem Nachschub, und sie konnten gegenüber einem mit der entsprechenden Ausrüstung taktisch klug vorgehenden Angreifer nicht bestehen.
    Wer sich hinter einer Mauer versteckt, ist dem Untergang geweiht! Ein durch Bollwerke gesichertes System kann nur dann erfolgreich verteidigt werden, wenn seine Bewohner bereit sind, offensiv gegen

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