2060 - Geburt eines Helden
manche mag das der Kitzel sein, den sie brauchen. Ich brauche das nicht.
Es ist ja nicht so, daß ich in Selbstmitleid versinken will. Mir stinkt es nur, daß ich einfach nicht die Chance bekomme, grundlegenden Einfluß auf mein eigenes Leben zu nehmen. Oder gefragt werde, was ich will.
O nein, ich stolpere von einer Katastrophe in die nächste. Man schickt mich in den Einsatz mit Perry Rhodan, und ich reise kreuz und quer durch die Galaxis.
Danach riskiere ich in Para-City eine dicke Lippe gegen diesen größenwahnsinnigen Parkinson. Und die Krone des Ganzen - auf einmal bin ich ganz woanders. Beileibe nicht zufällig irgendwo, sondern in jenem Land Dommrath, das ich damals in meiner ersten Vision als Seelenquells Heimat identifizierte.
Ich bin Terraner. Aber von uns hat hier noch niemand je gehört. Und natürlich kommen wir, mein bester Freund Startac Schroeder und ich, nicht in einem harmlosen, friedvollen Augenblick hier an. Nein!
Wir müssen ja mitten in eine Art Bürgerkrieg oder wie man das hier nennt hineinplatzen. Beinahe werden wir zusammen mit einem Planeten in den Hyperraum geblasen, dann halten uns gehörnte Typen, die wie eine Mischung aus Mensch und Dämon aussehen, für Spione irgendwelcher ominöser Ritter, die noch keiner von denen je gesehen hat, und bezeichnen uns prophylaktisch als tot.
Ganz nebenbei: Das Wort tot ist in letzter Zeit im Zusammenhang mit uns Monochrom-Mutanten wirklich über Gebühr strapaziert worden.
Ein elefantenähnlicher Druide mit einem Namen wie ein Rattenschwanz, Keifan Sogho Nirwai'Mangolem, hat uns sozusagen adoptiert. Er scheint eine Schwäche für uns zu haben, obwohl Startac mit seinen 1,90 Metern immerhin noch 25 Zentimeter länger ist als ich und damit nur noch zehn Zentimeter kürzer als der heimatlose Couxhaler. Dennoch ist Startac eigentlich genauso dünn und schwächlich wie ich, und wir machen beide keinen besonders schlagfertigen oder selbstsicheren Eindruck.
Schon gar nicht, da wir unfreiwillig hier gelandet sind und die Chancen auf eine Heimkehr verschwindend gering sind.
Wir machen sicher keinen großartigen Eindruck auf diesen ungefähr zweieinhalb Zentner Schweren Koloß mit seiner sonoren, tiefen Stimme. Aber er hat selbst Schweres durchgemacht und seine große Liebe verloren; irgendwie haben ausgerechnet wir ihm den Lebenswillen zurückgegeben. Der Druide kümmert sich seither um uns, beschützt uns ...
Und er will uns gegen die tödliche Krankheit helfen, die für ihn vergleichbar mit der dommrathischen Seuche ist. Zumindest behauptet er, daß die Behandlung noch andauert. Vielleicht bringt es etwas, denn bisher leben wir ja noch, sind noch nicht den Gentod gestorben, der auf uns Monochrom-Mutanten wartet.
Das kann aber auch an den besonderen Einflüssen dieser Galaxis liegen, so sicher ist das nicht. Oder unsere Zeit ist einfach noch nicht abgelaufen.
Ganz sicher aber kann Keifan mit Hilfe seines seltsamen Rüssels Psi-Fähigkeiten verstärken, wie wir bei Startacs Teleportersprüngen feststellten.
Und ganz sicher hat Keifan als erster meine Psi-Fähigkeit geweckt, die sich mal kurz in Form einer schwarzen Wolke manifestiert hat. Die anderen wollten dabei sogar einen zwei Meter großen Nebelkrieger gesehen haben. Auf jeden Fall wissen wir noch immer nicht so richtig, womit wir es zu tun haben. Oder ich mich einen Deut besser fühle.
Aber natürlich geht es nicht ohne Einflußnahme. Keifan, den wir gelegentlich aus Spaß als Opa oder auch Onkel bezeichnen, weil er sich so erwachsen um uns junge Leute kümmert, warnt mich ausdrücklich vor dem Einsatz meiner Fähigkeit. Dabei weiß ich ohnehin nicht, wie ich das überhaupt bewerkstelligen soll; bisher ist alles graue Theorie. Ich bin also nur in einer fremden Galaxis gelandet, damit mir schon wieder jemand Vorschriften macht. „Mir schwant Übles", hast du vor kurzem gestöhnt, Startac Schroeder, bevor du per Teleportersprung mit Ruben Caldrogyn, dem Anführer der Astronautischen Revolution, in den Hohlräumen unterhalb des Portals verschwunden bist.
Natürlich traten prompt darauf neue Schwierigkeiten auf: 1800 wild konstruierte, kühn aussehende Kampfschiffe der Kolonisten von Außenland haben das komplette Sonnensystem abgeriegelt und umzingelt. Landen können sie nicht, denn schließlich befinden wir uns auf Yezzikan Rimba, dem Geiselplaneten, der sich mit einem undurchdringlichen Minengürtel freiwillig von der Außenwelt abgeschottet hat.
Selbstverständlich reicht es, wenn nur
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