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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Moment war er völlig orientierungslos, doch dann erkannte er Chakra Haken an seinem Bett. „Du hast es wirklich geschafft, närrisches Kind", sagte der Kampfmeister. „Aber du solltest schlafen."
    „Sobald ich meine Fragen gestellt habe ... Erinnerst du dich?" erwiderte Trim Marath. „Du bist in der Tat ein Sturkopf." Der Kampfmeister schien zu grinsen.
    Trim verzog die Lippen zu einem schmerzlichen Lächeln. „Wie alt bist du eigentlich, Chakra?"
    Der Kampfmeister fuhr sich versonnen über die silberpolierten Hörner. „Weshalb, denkst du, trage ich diesen Schmuck? Und warum färbe ich wohl meine Zähne? Ich bin ein alter Mann. Dank meines ständigen Trainings ist mein Körper noch gut in Schuß, und er hat mich bisher nie im Stich gelassen. Aber Tatsache ist, daß ich mich längst in meinem letzten Lebensdrittel befinde und daß der Verfall jetzt schnell kommen kann. Du wirst wohl einer meiner letzten Schüler sein, Trim."
    „Was ist das für eine Sache zwischen dir, Karr und Farelg? Und den anderen?"
    „Da wendest du dich an sie. Ich kann nur sagen, daß ich Dinge tat, die besser ungetan geblieben wären. Du solltest jetzt wirklich schlafen."
    „Warte, ich habe nur noch eine Frage - die wichtigste: Warum hast du dich geweigert, gegen Rembatta anzutreten?"
    „Ist das nicht offensichtlich?" Chakra zeigte sein breites, faszinierendes Lächeln. „Ich wollte nicht verlieren."
    Trim stutzte, dann lachte er krächzend. „Ich werde es nie erfahren, oder?"
    „Ich habe dir versprochen, deine Fragen zu beantworten. Ich habe nie gesagt, wie genau." Chakra zog die Decke hoch und strich in einer väterlichzärtlichen Geste über seine Wange. „Schlaf jetzt, junger Trim! Du hast es dir verdient. Von allen Schülern, die ich je hatte, warst du der tapferste. Du bist das, was man einen wahren Helden nennt. Aber werd jetzt nicht übermütig!"
    Trim konnte die Augen kaum mehr offenhalten. „Chakra?" murmelte er schon halb traumumfangen.
    Aber der alte Sambarkin war bereits gegangen. Trotz seiner Größe bewegte er sich lautlos und geschmeidig wie ein Raubtier.
    Trims Hände glitten über die Decke; erfreut merkte er, daß sein rechter Arm wieder gebrauchsfähig war. Seine Finger ertasteten etwas an seiner rechten Seite. Er lächelte, als er die Wärme der Monofilament-Klinge spürte, und gab dem Schlaf endlich nach.
     
    *
     
    Als Trim Marath das nächstemal erwachte, fühlte er sich zu seinem eigenen Erstaunen einigermaßen frisch und munter. „Keifan", sagte er leise. „Ich kann mich kaum mehr erinnern, was geschehen ist..."
    Der Druide tastete mit dem Traenii sein Gesicht ab. „Normalerweise müßtest du noch im Heilschlaf bleiben", brummte er mit seiner tiefen, weichen Stimme. „Aber ich war gezwungen, dich zu wecken."
    „Mich zu wecken? Aber ... sag mir doch, was in der Arena passierte! Und wo sind Karr und Chakra? Und was ist mit den Kolonisten?"
    „Na gut, alles der Reihe nach in Kürze", seufzte Keifan. „Yezzikan Rimba ist gerettet. Du hast die Welt gerettet, mit deinen erwachten Psi-Kräften. Die Kolonisten sind abgezogen, aber du bist natürlich nicht ihr Anführer."
    „Das hätte mir auch gerade noch gefehlt."
    „Karr ist hier in der Akademie, aber Chakra ist fort. Er hat dir das Schwert dagelassen und gemeint, du hättest es dir mehr als verdient. Ich verabscheue das trotzdem. Und Pali und die anderen sind beim Portal ... na ja ..." Trim setzte sich auf, sein Interesse war erwacht. „Ja? Ist Startac endlich zurück? Wo ist er? Es ist hoffentlich alles in Ordnung?"
    „Nun ... nicht so ganz." Ganz offensichtlich scheute Keifan sich, mit der Sprache herauszurücken. „Sag es mir doch endlich, wenn du mich schon deswegen geweckt hast!" drängte Trim. „Ist etwas mit Startac passiert?"
    „Gewissermaßen. Aber genau wissen wir das nicht."
    „Wie bitte?" Der Monochrom-Mutant wurde nervös.
    Der Druide seufzte tief und schwer. „Das Portal ist verschwunden."
    Trim Marath blinzelte. „Was meinst du mit verschwunden?"
    „Verschwunden wie weg. Nicht mehr da", antwortete Keifan bedrückt. „Das ... das ist jetzt aber ein übler Scherz", stotterte Trim fassungslos. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. „Es ist aber so, junger Trim", wiederholte der Druide düster, „das Portal, die Transmittertore sind weg, einfach nicht mehr da, als hätte es sie nie gegeben."
     
    ENDE

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