Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Friedensbringerin hatte ihr Wort gehalten und war genau einhundert Jahre lang im Land Dommrath geblieben. Die Ritterin konnte sich kaum an den Abschied erinnern, denn er lag schon lange zurück. Unsere Erinnerungen, dachte Rissa.
    Wir Kimbaner sind so langlebig, dass wir dazu neigen, alles Unwichtige zu vergessen, aber diesen Abschied werde ich nie vergessen. Rissa Kascha'de riss sich zusammen. Sie bemerkte selbst, dass ihre Gedanken immer wirrer wurden, und sie trauerte darum, dass sie längst nicht mehr so aktiv sein konnte, wie sie es zu ihrer Blütezeit gewesen war.
    Das ist der Lauf der Welt, dachte sie dann. Dafür empfinde ich jetzt wieder eine kindliche Freude, wie ich sie seit mehreren Jahrtausenden, seit weit über zehn Jahrtausenden, nicht mehr empfunden habe. Paumyr war schon lange fort, doch Rissa hatte das Pflanzenwesen während dieses einen kurzen Jahrhunderts sehr oft aufgesucht. Die Ritterin hatte die Inzaila kennengelernt, sie und die Wesen, welche die Friedensbringerin im Lauf der Zeit während ihrer unendlichen Reise immer wieder einmal bei sich aufgenommen hatte. Wesen in Not, denen sie in der Siedlung auf der Unterseite des S-Zentranten Zuflucht geboten hatte.
    Wesen, die Rissa einen Eindruck von der Vielfalt des Kosmos geboten hatten, einköpfige, zweiköpfige, dreiköpfige, große und kleine, dicke und dünne, starke und schwache, eine Melange aus unterschiedlichsten Volksangehörigen, die aber alle stark auf Paumyr fixiert und auch von der Inzaila abhängig gewesen waren. Am interessantesten waren die Rautak-Projektionen gewesen, die die Friedensbringerin entstehen ließ, sobald sie die Rautak für etwas benötigte, nur um sie danach einfach wieder verschwinden zu lassen.
    Der Wald vor ihr lockte immer stärker. Rissa seufzte leise in sich hinein, Paumyr hatte den Rittern von Dommrath alle Unterstützung geboten, die sie ihnen geben konnte. Mit der Zeit hatte sich eine tiefe gegenseitige Sympathie zwischen ihr und der Ritterin entwickelt. Das Land Dommrath war riesengroß, doch Paumyr war bewusst die neuralgischsten Punkte angegangen und hatte die kriegerischsten Zivilisationen angesteuert. Schwerpunkt ihres Wirkens waren die historisch gewachsenen Konflikte gewesen, die sich seit dem Rückzug der Crozeiren aus dieser Galaxis tief in das Bewusstsein zahlreicher Völker gebrannt hatten.
    Paumyr hatte nicht nur den großen Westside-Krieg beendet, der ansonsten noch Tausende von Jahren getobt hätte, sondern sie hatte in diesen kurzen hundert Jahren darüber hinaus den Grundstein für eine umfassende Friedenskultur im Land Dommrath gelegt. Und als die Inzaila die Kimbaner verlassen hatte, hatte sie als ihr Vermächtnis am nördlichen Rand der ehemaligen Crozeirenstadt einen Ableger ihres Körpers eingepflanzt. Dieser Ableger war im Verlauf einiger Jahrzehnte zu einem eigenen Wald herangewachsen, zu einem denkenden Wald, der sich Pauchann nannte.
    Pauchann wies dieselbe hochstehende Ethik auf wie sein Elter Paumyr. Doch er zeigte keinerlei Bedürfnis, auf Wanderschaft zu gehen. Er war ein zurückgezogener Eremit, der sich fast jedem Kontakt entzog und einfach nur da war. Pauchann lockte. Und dann gab die Ritterin der Verlockung endlich nach und ging müde, wie sie war, an diesem 06C.02K06R./42.331D in den denkenden Wald. Ihre Müdigkeit löste sich auf und wurde von einer tiefen Zufriedenheit ersetzt, und der letzte Gedanke der Ritterin war, dass auch sie zu einer Legende werden würde, genau wie der legendäre Zyn Kascha.
    Sie ging in den Wald, und danach würde kein Kimbaner sie je wieder zu Gesicht bekommen, und sie wusste, dass es so richtig war.
    Reck: Zitate aus den Chroniken: vor etwa 800.000 Jahren Die neuen Hathor sind zu Hütern des Lichts geworden und haben sich über die Tiefen des Universums zerstreut. Nur zwölf von ihnen leben noch in ihrer ursprünglichen Heimat Hathorjan und stellen sich gegen eine Invasion aus einem anderen Kontinuum. Und nur zwei von ihnen, Yuga und Marduk Lethos, überleben die Auseinandersetzung. Die zweite Zivilisation der Shuwashen erlebt in Hathorjan ihre Blüte, Inquos bilden ein ausgedehntes Netz von Dimensionstunneln über diese Galaxis hinaus zur Galaxis Ammandul und nach DaGlausch. Die Shuwashen erschaffen zahlreiche schlafende Stützpunktwelten. Es kommt zu einem ersten feindseligen Kontakt zwischen den Hilfsvölkern BARDIOCS - den Hulkoos - und der Kaiserin von Therm, den Feyerdalern. Der Krieg zwischen diesen bei den Superintelligenzen beginnt

Weitere Kostenlose Bücher