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0497 - Söldner aus Atlantis

0497 - Söldner aus Atlantis

Titel: 0497 - Söldner aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie steckten im Zentrum eines wahrgewordenen Alptraums - oder inmitten des Höllenlochs, wie Blake La Roc, ihr Anführer, gesagt hatte.
    Der Dschungel hatte sie einfach geschafft. Er war überall. Unter ihnen, an der Seite, in der Mitte und über ihnen. Eine atmende, pulsierende Hölle aus Dampf, Schwüle, Lianen, Morast und Wasser.
    Dieser Wirrwarr hielt sie umzingelt wie eine Klammer.
    Aber die Vier mußten weiter. So feindlich der Dschungel auch war, er gab ihnen noch eine geringe Überlebenschance, die andere Seite würde sie ihnen nicht geben.
    Es war Tag, nur merkten sie davon kaum etwas. Das dichte Dach der Bäume ließ das Licht nur gefiltert durch, so daß es ein grünes, schleierhaftes Aussehen bekam.
    Aber sie kämpften sich voran. Mit Armen, Beinen, mit einer Machete, die Blake La Roc besaß, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Mit ihren schwarzen Stiefeln versanken sie des öfteren bis zu den Waden in den Schlammlöchern, und manchmal hörten sie das Donnern der Schüsse, ein Zeichen, daß ihnen die Miliz noch immer auf den Fersen war. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich weiter den Weg durch die verdammte Hölle zu bahnen.
    Sie gaben nicht auf. Die Miliz, die ihnen auf den Fersen war, kannte kein Pardon.
    Vier Menschen, vier Namen.
    Das waren Blake La Roc, Orson Gilmore, Paco Silas - und Jenny Liston, die einzige Frau. Ein drahtiges Girl, das die Kräfte eines Mannes besaß. Jenny hatte sich ihnen angeschlossen und wollte bis zum bitteren Ende bleiben, auch wenn sie mit den drei Männern gemeinsam unterging.
    An Pausen war nicht zu denken. Sie mußten weiter. Auch wenn sich vor ihnen Berge hochtürmten, irgendwann einmal mußte der Dschungel ein Ende haben.
    Schlimm waren auch die Tiere. Nicht die großen, davor fürchteten sie sich nicht. Es waren vielmehr die kleinen, die Mücken, die Ameisen, die Käfer, die sich in wahren Scharen auf sie stürzten und jeden Flecken Haut besetzten.
    Anfangs hatten sie noch nach ihnen geschlagen. Es war jedoch sinnlos gewesen, gegen die unzähligen Stechmücken kamen sie einfach nicht an. Und so sahen auch ihre Gesichter aus.
    Verquollen und verbrannt, schwer gezeichnet, auch vor Anstrengung. In ihren Augen paarten sich Erschöpfung und der Wille, es doch noch zu schaffen.
    Wenn sie atmeten, hatten sie das Gefühl, die Luft zu schlürfen. Manchmal kämpften sie sich durch Nebelbänke, die über den Moorflächen lagen. Sie hatten es längst aufgegeben, zu fluchen. Jedes überflüssige Wort strengte an, und das war schlecht.
    So kämpften sie sich voran, immer nach Norden, denn dort sollte der Urwald ein Ende haben. Der Schweiß hielt ihre Körper mit einer glänzenden Schicht bedeckt. Er rann in die Augen, hatte sie ausgebrannt, sie waren entzündet, und die Kleidung bestand nur mehr aus Fetzen. Sie wunderten sich, daß sie es noch aushielten, selbst Jenny, die Frau, machte verbissen weiter.
    Ihre Khakikleidung konnten sie auswringen. Sie hätten die Waffen am liebsten weggeschleudert, um weniger tragen zu müssen, aber gerade die gaben ihnen noch die geringe Überlebenschance.
    Blake La Roc schlug beidhändig. Die Machete zerfetzte den Pflanzenwirrwarr. Einige Male hatte die Klinge schon eine Baumschlange geteilt. La Roc achtete auf diese Dinge nicht mehr. Er schlug wie eine Maschine.
    Der Schweiß rann über sein Gesicht und versickerte im dunklen Bart. Auch sein Gesicht war zerstochen, gezeichnet, aufgequollen. Er fühlte sich müde, schlapp, ausgelaugt, aber es gab kein Halten für ihn. Eisern hielt er durch.
    Sie erreichten den Fluß. Einfach so, inmitten des Dschungels, wie aus dem Nichts entstanden.
    Am Ufer blieb Blake La Roc stehen. Er hatte seinen Oberkörper vorgebeugt, die Machete in den Boden gesteckt und die Hände auf die Oberschenkel gelegt.
    Paco Silas erreichte ihn als erster. »Was hast du vor?« Auch seine Stimme klang erschöpft.
    La Roc deutete auf das trübe Wasser. »Müssen wir dort rüber?« fragte er.
    »Weiß nicht.«
    »Die Miliz wird durch den Fluß bestimmt nicht aufgehalten«, sagte Jenny, die ebenfalls angekommen war.
    »Das stimmt«, meinte auch Orson Gilmore.
    »Also nicht.«
    »Genau, La Roc, wir gehen am Ufer weiter.« Gilmore deutete in die dichte, grüne Wand, die sich an dieser Stelle des Flusses aufgelockert hatte, denn sie standen sogar auf einer Sandbank.
    »Und niemand weiß, wo die Grenze ist«, sagte Jenny.
    »Wozu auch?« Silas hob die Schultern. »Ob Grenze oder nicht, die Miliz hält sich daran bestimmt

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