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2180 - Objekt Armaire

Titel: 2180 - Objekt Armaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört? Kämpfe, Jahrtausend der Kriege und so."
    „Oder davon in Erranternohre erfahren? Von einem der Mächtigen oder sonstigen Kosmokraten-Beauftragten? Über die Frühzeit der Cappin-Geschichte ist nahezu nichts bekannt, wir wissen auch nicht, wie weit sie im Universum herumgekommen sind - obwohl..." Ich stockte. „Ovaron erwähnte einmal Wuthana, den ersten Ganjo des Ganjasischen Reiches; eine Sagengestalt aus der Vorzeit der Cappinvölker.
    Angeblich soll er das Urvolk der Cappins zu seinem heutigen Siedlungsgebiet zwischen den fernen Sternen geführt haben. Leider seien die meisten Unterlagen aus jener Zeit der Kriegswirren nach Wuthanas Tod vernichtet worden, so dass alle Informationen nur bruchstückhaften Charakter besaßen. Aus anderen Quellen weiß ich aber, dass die Cappins ursprünglich gar nicht aus Gruelfin stammen!"
    Der Logiksektor schickte einen weiteren Impuls in mein Wachbewusstsein; ich nickte. „Oder könnte sich auf die Sporen der PAN-THAU-RA die seinerzeit von Lord Zwiebus erwähnte ungeheuerliche Gefahr bezogen haben, die die Takerer zu den Bioexperimenten veranlassten?"
    Das fotografische Gedächtnis lieferte den Wortlaut: Ihre Experimente hatten, wie ich aus Gesprächen hörte, den Sinn, einer ungeheuerlichen Gefahr zu begegnen, die in unserem Universum aufgetaucht sei.
    Ohne diesen Zwang hätten sie sich nicht gegen die Gesetze ihrer eigenen Zivilisation gestellt.
    Unter Alaskas Maske schien plötzlich das Fragment zu toben, sandte irisierende Blitze aus. „Ich erinnere mich. Aber ... behauptete Ovaron nicht später, Lord Zwiebus sei falsch informiert worden, weil die Takerer versucht hätten, Außenstehenden edle Motive vorzutäuschen?"
    „Das schon. Aber es ändert nichts an der damals wie heute rätselhaften Tatsache, dass sie die Züchtungsversuche in einer rund 36 Millionen Lichtjahre von Gruelfin entfernten Galaxis durchführten." Ich seufzte und rieb mir die Schläfen. „Unter Einbezug der ES-Zeitschleife liegt sogar die Vermutung nahe, dass ES und/oder Anti-ES auch da ihre unsichtbaren Pranken im Spiel gehabt hatten - immerhin hätte es ohne die Präbios nicht die Erste Menschheit gegeben, wie wir sie kennen."
    Diese verfluchte Zeitschleife, dachte ich. Je mehr wir erfahren und uns zusammenreimen, desto deutlicher wird, dass Langzeitpläne und ihre Umsetzungen eine maßgebliche Rolle spielen. Wir wissen zwar nicht, wann genau ES die Einzelinformationen von seinem Chronisten erhielt, aber das Bild rundet sich mehr und mehr ab. Dinge, die in ihrer bisherigen getrennten Betrachtung nichts miteinander zu tun hatten, sind letztlich dennoch verbunden. Wer weiß, welche Überraschungen uns noch bevorstehen? Der Kerl mit dem homerischen Lachen hat sich nie in die Karten sehen lassen ...
    Durch seinen Boten Ernst Ellert hatte ES Ende Dezember 1220 NGZ, kurz vor dem Abflug aus Hirdobaan, verkünden lassen, die Menschheit könne sich frei entscheiden, es gebe keine Einmischungen mehr, Perry und ich hätten aufgrund unserer Ritteraura keinerlei Verpflichtung mehr und wir seien aus den Diensten von ES „entlassen". Waren Ellerts Worte eine Lüge oder „nur" gezielte Desinformation gewesen?
    Ob ES sich für immer von euch zurückziehen wird, das kann ich euch nicht beantworten, hatte er gesagt. Es gibt viele Unsicherheitsfaktoren, die jede zukünftige Entwicklung beeinflussen können. Eines ist allerdings sicher: ES wird sich für eine lange Zeit nicht in die Geschicke der Menschheit einmischen. ES wird keine Zeichen geben und keine Signale setzen. Ihr werdet bald glauben, dass ES überhaupt nicht mehr existiert.
    Mehr noch, einige werden sich fragen, ob es die Superintelligenz überhaupt jemals gegeben hat.
    Lange Zeit? Hahl, durchfuhr es mich. Nur mal siebzig Jahre später steckten wir mitten in der Thoregon-Thematik! Wenn das keine Einmischung war und ist...
    Unter Berücksichtigung der Großen Zeitschleife war die zukünftige Einmischung doch schon Vergangenheit. Der Extrasinn spielte bewusst den Advocatus diaboli und fuhr fort: Und seit dem Rückzug ins DaGlausch-Thoregon gibt es auch keine Kontakte mehr.
    Kaffeesatzleserei, antwortete ich grimmig. ES hat sich schon immer als Orakel gefallen, das sich so oder so auslegen ließ. Und mit der Wahrheit hat es der Alte noch nie so genau genommen. Ich brauche doch nur an meine Larsaf-Verbannung zu denken.
    Ellerts Hinweis auf die Brücke und die damit verbundene Unausweichlichkeit -weil Folge der Zeitschleife - traf aber den Kern

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