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2180 - Objekt Armaire

Titel: 2180 - Objekt Armaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es keine weiteren Materiequellen mehr geben, wenngleich mit ihrer Entstehung das Ende der betroffenen Mächtigkeitsballung samt dem zu ihr gehörenden „niederen" Leben verbunden war - und ohne diese würde das Universum keine neue Energie mehr erhalten: Die Sterne würden in einem mehr und mehr erkaltenden Universum erlöschen ...
    Andererseits haben wir von den Statistikern gehört, dass das Leben an sich „zu viel" wird, durchfuhr es mich. Das heißt in voller Konsequenz natürlich auch, dass die Zahl der geistigen Wesenheiten und Superintelligenzen proportional zunimmt. Vielleicht so stark, dass nur noch für einen Bruchteil die Chance zum Aufbau einer stabilen Mächtigkeitsballung besteht? Gefolgt von einem intensivierten Kampf „alle gegen alle"? Wird der Nachwuchs zur Bedrohung für die alten und reifen Superintelligenzen und damit ein kontrollierter Nachschub an Materiequellen gefährdet? Gehen die Hohen Mächte inzwischen unter Umständen sogar gezielt gegen die Wesenheiten vor?
    Und könnte das ... Für den Bruchteil einer Sekunde stockte mein Gedankenstrom.... mit ein Grund dafür sein, dass sich von den Helioten angesprochene Superintelligenzen dennoch der damit verbundenen Gefahr aussetzen und in einen PULS zurückziehen?
    Unwillkürlich fragte ich mich, welche Rolle in dieser kosmischen Entwicklung ES wirklich spielte. Der Einzug in den PULS war notwendig gewesen, um die Zeitschleife der eigenen Existenz zu schließen. Aber war das alles gewesen, der einzige Grund? Je länger ich darüber nachdachte und grübelte, desto sicherer wurde ich mir, dass uns unter Umständen noch eine Überraschung bevorstand ...
    Nach einer Stunde Aufklärungsarbeit verlängerte sich der Tunnel plötzlich unter seltsamen energetischen Effekten: Eine Tausende Kilometer lange „Röhre" stabilisierte sich. Die Wandungen schien aus glühenden Schlieren zu bestehen, deren Ringstruktur in unregelmäßigem Rhythmus aufleuchtete, abdunkelte, sich vereinzelt verengte und wieder ausdehnte. Die von den Sonden übermittelten Farben spielten zwischen Blutrot und Zitronengelb; das Tunnelende war wegen der Biegungen und Krümmungen nicht zu erkennen.
    Von außerhalb des Sternhaufens des Ersten Thoregons, also aus dem Standarduniversum, trieben nach wenigen Minuten drei Weltraumtraktoren heran, nahmen Kurs auf Ord Regimen - und verschwanden im Hyperraum, ohne uns zu entdecken. Die Röhre blieb noch zweieinhalb Minuten lang stabil und erlosch dann; abgesehen von jenem ersten Kilometer, der offenbar stets stabil blieb. „Neben dem Tunnel, den wir ausgeforscht haben, existieren noch sieben weitere Schnittstellen vergleichbarer Art", sagte die Mochichi. „Sie werden ebenfalls von den bekannten Projektorstationen aufrechterhalten. Dort jedoch werden keine Schiffe nach draußen geschleust oder hereingeholt, sondern es sieht ganz so aus, als dienten die Tunnel als Materiepumpen. Jede der Verbindungen zum Standarduniversum liefert Ströme staubfeiner Masse, die von feldenergetischen Beschleunigern auf hohe Geschwindigkeiten gebracht und ins Innere des Sternhaufens gelenkt wird."
    Myles runzelte die Stirn. „Wozu?"
    „Keine Ahnung."
    „Ihr kennt die Positionen?", fragte Fee. „Ja. Die Koordinaten wurden schon an SENECA übermittelt."
    „Gut. Also eine echte Rundreise durch den Sternhaufen? Zuerst die Materiepumpen, dann Richtung Zentrum?"
    Ich winkte bestätigend. „Ja."
    Fee wandte sich an den Emotionauten: „Die Einsatzleitung hat gesprochen. Ausführung!"
    „Einverstanden, Kommandantin, Hypertakt-Modus!", antwortete Roman und verschwand unter der herabsinkenden SERT-Haube. „Erstes Ziel wird in wenigen Minuten erreicht. Himmel noch mal, richtig >aufgedreht<, ist man mit ÜL hundertzwanzig Mega in nicht mal zwei Minuten von einem Ende zum anderen geschossen ..."
    Während auf einem Holo das Wechselspiel von Hypertakt-Aufrissfeld und gepulster Grigoroff-Blase dargestellt wurde, versorgt von den weiterhin problemlos auch im Ersten Thoregon funktionierenden Permanentzapfern, fragte ich mich zum wiederholten Mal irritiert, welcher Art das energetisch höherwertige Kontinuum war, das hier vom PULS aus angezapft wurde ...
    Ein PULS gehört nicht zum Bereich des Multiversums, sondern zum Außerhalb, rekapitulierte ich in Gedanken. Die uns vertraute Raum-Zeit-Struktur entsteht erst im Zuge der Stabilisierung, vermutlich also auch der „dazugehörende" Hyperraum oder ein „unserem" Hyperraum vergleichbares übergeordnetes Kontinuum, in das

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